Ich bin ja eher der Typ, der selbst einfach mal etwas ausprobiert und testet, bevor er Stunden und Tage recherchiert. Was fรผr andere funktioniert, muss fรผr die eigenen Anforderungen noch lange nicht gut sein. Darum habe ich auch so ziemlich alles ausprobiert und wirklich im praktischen Einsatz gehabt, was mehr oder weniger mit dem Thema „Note Taking“ zu tun hat.
Evernote, Nimbus Note, Amplenote
Evernote war fรผr mich viele Jahre der Standard. Allerdings gab es immer wieder Probleme mit der Synchronisierung und mit der รbernahme durch Bending Spoons, ist mein Vertrauen in Evernote nicht gerade gestiegen. Zudem hat man hier auch ordentlich bei den Preisen angezogen und ich bin ehrlich: Ich zahle nicht um die 10 โฌ pro Monat, nur fรผr eine Notizfunktion.
Nimbus Note war ein aussichtsreicher Kandidat, der aber mit vielen Problemen zu kรคmpfen hat. Statt sich dieser anzunehmen, baute man lieber neue Funktionen ein, ohne die Grundfunktionalitรคt stabil zu bekommen. Die OCR von Nimbus, Notizverluste und die schlechte Suchfunktion etc., machten meine Freude daran zunichte.

Besonders nervig war und ist die Android-App, die sehr trรคge ist und sich bei jeder Bildschirmdrehung neu aufbauen muss. Bei der Nutzung der App als Einkaufsliste wurde das jedes Mal zum Geduldsspiel. Als Newcomer mit vielen Problemen auch $9 pro Monat fรผr den Pro-Plan zu verlangen, ist schon fast etwas dreist.
Amplenote war (und ist) eine sehr interessante Notiz-App. Wie ich aber in meinem Amplenote-Bericht bereits angemerkt hatte, fehlen mir einige grundlegende Funktionen wie Audio-Notizen, Tabellen mit einfachen Rechenfunktionen und der Webclipper ist auch noch nicht ideal. Die App funktioniert sehr gut, allerdings fehlt ein Dokumentenscanner. Zudem benรถtige ich keine Aufgabenlisten, Kalender oder รhnliches in meiner Notiz-App. Ich mรถchte einfach Notizen speichern und schnell wieder finden.
Warum bin ich zurรผck zu Microsoft OneNote?
Ich hatte lange Zeit einen Google Business Suite Account fรผr meine Mails mit eigener Domain und zusรคtzlich 100 GB Google Drive Erweiterung. Davon wollte ich weg, da Microsoft mit Microsoft 365 gleich 1 TB OneDrive Speicherplatz ohne Aufpreis anbietet. Schnappt man sich ein Microsoft Office 365 Familypaket, wenn es im Angebot ist, bekommt man das oft fรผr unter 50 โฌ pro Jahr. Die Verwaltung ist sehr viel angenehmer als die mittlerweile sehr aufgeblasene Google Suite.

Ich habe kรผrzlich zugeschlagen und 15 Monate Microsoft Office 365 Family fรผr 51 โฌ inkl. einer Lizenz fรผr Acronis TrueImage erhalten. Damit bekomme ich nicht nur Outlook (bei dem man noch bis September 2023 seine eigene Domain verbinden kann), sondern das komplette Office-Paket inkl. OneNote und 6x 1TB OneDrive Speicherplatz. Letzteres nutze ich fรผr Backups von Home Assistant, Fotos etc. Das Web-Interface von Outlook 365 gefรคllt mir auch sehr viel besser als die angestaubte Gmail-Benutzeroberflรคche.
OneNote bietet eine gute, schnelle App mit Scanner (inkl. Visitenkarten, Whiteboards und Fotos), Skizzen- und Handschriftfunktion (toll auf dem iPad mit Pencil), Audionotizen inkl. automatischer Transkription (die sehr ordentlich funktioniert), PDF-Vorschau und vielem mehr.

Der OneNote Webclipper funktioniert einfach, schnell und gut und man kann vorhandene Excel-Tabellen oder neue Tabellen in OneNote integrieren – inklusive Kalkulation.
Am wichtigsten ist jedoch, dass dahinter einer der weltweit grรถรten Software-Hersteller steht und man sich keine Angst um seinen Notizen machen muss. Ich muss auch nicht extra Geld fรผr die Notizfunktion ausgeben. OneNote ist eng in andere Microsoft-Anwendungen integriert oder kann in Anwendungen von Drittanbietern integriert werden. Ich habe die wichtigsten Notizen aus Evernote, Nimbus Note und Amplenote manuell in OneNote kopiert und werde auf absehbare Zeit keine Experimente mehr machen. OneNote bietet mir die Funktionen, die ich benรถtige, in ordentlicher Qualitรคt, funktioniert zuverlรคssig und das zu einem unschlagbaren Preis.
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