UnRaid ist bei vielen nachbelichtet-Lesern im Einsatz, ist es doch eine einfache und komfortable Möglichkeit, ein NAS aufzubauen. Dabei kann UnRaid unterschiedlichste Festplatten zusammenfassen, wobei die größte Platte für Paritätsdaten genutzt wird und damit die maximale Größe des Verbunds bestimmt.
Bislang konnte man UnRaid-Lizenz mit einer einmaligen Zahlung nutzen und erhielt damit unbegrenzt Updates.

Mit dem neuen Abo-Lizenzmodell bekommt man nur noch Updates für 12 Monate. Danach kann man sich entscheiden, ob man das Abo weiterführen oder aussetzen möchte. Man kann es zu jedem Zeitpunkt wieder aufnehmen. Problematisch dabei ist, dass es keine gute Idee ist, die Updates auszusetzen, da man damit auch keine Sicherheitsupdates mehr bekommt.
Die Preise für das 12-monatige Abo werden wohl bei $20 für die Basisversion und $45 Dollaer pro Jahr für die Unleashed-Version liegen. Die Versionen unterscheiden sich, wie bei den bisherigen permanenten Lizenzen auch, durch die maximale Anzahl an Platten, die man damit nutzen kann.
Hat man bereits eine UnRaid-Lizenz, bekommt man als Bestandskunde wohl auch weiterhin alle Updates kostenlos und benötigt kein Abo.
Meine Meinung dazu
Grundsätzlich kann ich das Geschäftsmodell verstehen: Software bedeutet Wartungs- und Entwicklungsaufwand. Mit einer einmaligen Zahlung kann man heute keine nachhaltigen Einkünfte mehr erzielen.

Jedoch gibt es jede Menge kostenloser Alternative aus dem OpenSource-Lager. Das Alleinstellungsmerkmal von UnRaid war für mich immer die Möglichkeit, auf einfacher Hardware unterschiedlichste Platten durcheinanderwürfeln und als einen großen Pool bereitstellen zu können. Zusätzlich gab es eine einfache bedienbare Docker-Verwaltung, mit einem großen Katalog fix und fertiger Images und einen Hypervisor für virtuelle Maschinen.
Auch ich hatte UnRaid einige Zeit im Einsatz. Allerdings war für mich dessen Kernkompetenz, nämlich Netzlaufwerke zur Verfügung zu stellen, wie sie Anwender von Mediaservern als Datengrab benötigen, nie relevant.
Die Docker-Umgebung war sehr angenehm in der Handhabung und einfacher als z.B. per Portainer. Die Virtualisierung hakte jedoch gerne beim Passthrough von USB3-Geräten, wie einem Google Coral.
Der größte Schwachpunkt war für mich aber, dass es keine guten Onboard-Backup– oder Snapshot-Werkzeuge gibt, weshalb ich vor längerer Zeit zu Proxmox gewechselt bin.
Hier läuft Home Assistant bei mir als virtuelle Maschine, von der ich im laufenden Betrieb Snapshots – z.B. vor einem Versions-Update – oder ein vollständiges Backup der VM machen kann. Ist mit dem Update etwas faul, kann ich innerhalb kürzester Zeit zurück auf den alten Stand.
Als NAS-Komponente – samt Docker-Umgebung – nutze ich OpenMediaVault, was ich vorher schon viele Jahre auf einem VMware ESXi laufen hatte. Das ist zwar keine schlüsselfertige Lösung, aber OpenSource und eben kostenlos. OpenMediaVault kann man dabei entweder in einem privilegierten LXC-Container samt NFS, S.M.A.R.T usw. betreiben, oder als virtuelle Maschine (was ich mache). Natürlich würde sich hier auch TrueNAS (früher: FreeNAS) oder RockStor (teilweise kostenpflichtig) anbieten. Benötigt man nur SMB- oder NFS, genügt auch ein TurnKey Fileserver.
Mehr Infos: Unraid | Unleash Your Hardware
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