Während ich diesen Beitrag schreibe, veröffentlichte der Lightroom-Papst, Scott Kelby, einen sehr schlauen Post zum Thema Lightroom. Er mein darin, dass Adobe sich eine klar differenzierbare Namensgebung für die unterschiedlichen Lightroom-Varianten überlegen sollte und schlägt darin vor, das bisherige Lightroom Classic in Lightroom Pro oder Lightroom Desktop umzubenennen, wobei ich Lightroom Pro tatsächlich auch favorisieren würde. Das würde aussagen: Das ist die Version, mit dem kompletten Funktionsumfang und eurem bekannten Workflow. Die Version, in der alles enthalten ist, was Profis benötigen und mit der du Herr über deine Daten bist. Für „das andere“ Lightroom CC, also das mit der Datenhaltung in der Creative Cloud, schlägt Kelby schlicht „Lightroom Cloud“ vor und für die Smartphone App Lightroom Mobile.
Mit der aktuellen Namensgebung hat sich Adobe von Anfang an keinen Gefallen getan. Auch nach 3 Jahren ist vielen nicht klar, worin sich das cloudbasierte Lightroom CC und Lightroom Classic unterscheiden. In Kommentaren musste ich auch schon eingreifen, weil mancher Neueinsteiger eigentlich Lightroom Classic haben, aber Lightroom CC bestellen wollte, da dieses einige Euro billiger war. Viele glauben gar, dass es sich bei der Cloud-Version um eine Browser-Anwendung handeln würde. Auch hier hat sich Adobe’s Marketing-Abteilung bis heute nicht mit Ruhm bekleckert. Anfänglich gab es Lightroom Classic CC und Lightroom CC. Nun ist es Lightroom und Lightroom Classic. Das Icon von Lightroom Classic hat scharfe Ecken, das von Lightroom (Cloud) abgerundete Ecken …

Der Funktionsumfang von Lightroom ohne „Classic“ liegt noch weit hinter der Classic-Version. Kein Print-Modul, kein Maps-Modul, kein Fotobuch- und Web-Modul, keinTethering, keine Farbprofile und Proofing, keine Plugins, kein Dual-Monitor-Betrieb, um nur die wichtigsten Unterschiede zu nennen.

Der Name „Classic“ assoziiert aber etwas, das veraltet ist und bald weg kann. Schaut man auf die Adobe Website ins Produktmenü, wird auch an prominenter Stelle nur Lightroom (Cloud) aufgeführt. Diese Befürchtungen gibt es in der Lightroom (Classic) Community auch schon lange und viele sind gerade auf der Suche nach Lightroom-Alternativen, um von Adobe nicht irgendwann einmal kalt erwischt zu werden. Letztere glaubten wohl daran, dass mit Lighroom CC alle Nutzer freudig auf den neuen Zug aufspringen würden, was aber einfach nicht der Fall war. Auch ich möchte meine Fotos auf meinen Laufwerken behalten. Gerne nutze ich die Creative Cloud (20 GB sind im Lightroom Fotografie Abo enthalten), um Bilder für anderen freizugeben, aber eine komplette Datenhaltung in Adobe’s Cloud – nein danke!
Zudem benötige ich eben Tethering, Proofing, nutze manches Lightroom Plugin und den erweiterten Funktionsumfang von Lightroom Classic.
Adobe sollte nun endlich einmal eine klare Aussage zur Roadmap von Lightroom treffen und im eigenen Interesse die unterschiedlichen Lightroom-Versionen klar unterscheidbar machen. Von mir aus kann es auch ein Lightroom Pro Version für 300 Euro geben, dann aber bitte ohne Abo-Zwang.
Wie seht ihr das?
Schreibe einen Kommentar zu Max Antworten abbrechen