Das Interesse an einer Spiegelreflexkameras im FX Format steigt nicht zuletzt durch vergleichsweise preiswerte Modelle wie die neue Nikon D610. War das Spitzenmodell D800 noch recht kostspielig und fรผr viele auรerhalb der finanziellen Reichweite, bekommt man mit der D610 eine sehr ordentliche FX Kamera zum Preis der beliebten Nikon D300s.
Ein grรถรerer Dynamikumfang, geringeres Bildrauschen bei hรถheren ISO-Werten und natรผrlich eine hรถhere Auflรถsung sind aber nicht die einzigen Argumente fรผr das Vollformat. Zum einen kann man mit einem grรถรeren Sucherbild die Bildgestaltung besser kontrollieren und auch die Tiefenschรคrfe-Kontrolle ist deutlich besser als bei DX-Modellen.
Wer viel mit Weitwinkeleinstellungen fotografiert profitiert zusรคtzlich, denn bei Vollformatkameras fรคllt die Brennweitenverlรคngerung der DX-Kameras weg. Bei einer Nikon D7100 verlรคngert sich durch den kleineren Sensor die Brennweite eines jeden Objektivs um den Faktor 1,5. So wird aus einem leichten Weitwinkel mit 28mm eine Normalbrennweite mit 42mm Brennweite – aber auch aus einem Teleobjektiv mit 200mm ein Supertele mit 300mm Brennweite.
Da Spiegelreflexkameras schon lange keine reinen Fotokameras sind, sondern sich mittlerweile als Videokameras etabliert haben, ist gerade der Weitwinkel-Aspekt interessant, denn damit bleibt ein 35mm Objektiv (was man im Film als Normalbrennweite ansieht) auch ein solches und mutiert nicht zur 52mm Brennweite. Mit der D610 kรถnnen Videos mit 1080p und 30, 25 oder 24 Frames/Sekunde aufgenommen werden. Mit 720p sind auch 60fps und damit die beliebten Zeitlupeneffekte in der Nachbearbeitung mรถglich.
รber externe Audio-Eingรคnge kรถnnen hochwertige Mikrofone angeschlossen werden und der Kopfhรถrerausgang erlaubt ein gezieltes Monitoring. Fรผr viele ambitionierte Videofilmer ist auรerdem der „cleane“ HDMI-Ausgang essentiell wichtig. Damit lรคsst sich das unkomprimierte Kamerabild – praktisch frisch vom Sensor – abgreifen und auf einem externen Recorder aufzeichnen, was die Qualitรคt und die Mรถglichkeiten in der Nachbearbeitung (Stichwort: Grading) noch einmal deutlich steigert.
Natรผrlich steht und fรคllt die Bildqualitรคt – nicht nur im Vollformat – mit der Qualitรคt der Objektive, denn der groรe Sensor verzeiht Schwรคchen der Linse weniger als der kleine DX-Chip. Darum sind hochwertige Objektive wichtiger denn je. Bei Nikon ist die Auswahl an hochwertigen Linsen, gerade fรผr das FX-Format, besonders groร und deckt jeden Einsatzzweck – vom extremen Weitwinkel bis zum starken Teleobjektiv ab. Gerade die recht preiswerten Festbrennweiten kรถnnen an einer Vollformatkamera ihre Qualitรคt voll und ganz ausspielen.
Das oben genannte saubere HDMI-Signal und die Qualitรคt der Videos wรคre fรผr mich der Hauptgrund fรผr eine D610. Ich habe bereits einige Objektive die sich auch mit einer FX-Kamera blendend verstehen wรผrden, weshalb ein Wechsel nicht ganz so schwer wรคre.