Die ganze Lasercutter-Geschichte hat mich sehr in ihren Bann gezogen. Die Ergebnisse sind für einen Dioden-Laser an sich schon sehr erstaunlich. Nun habe ich mir einen Air-Assist für den Ortur Laser Master gebaut, der den Rauch beim Schneid- oder Graviervorgang direkt an der am Zentrum des Laserstrahls wegbläst.
Hinweis: Mittlerweile gibt es eine stark verbesserte Version 3 des Ortur Laser Master, der sogar mit einem Air-Assist ausgestattet ist.
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Dazu habe ich mir einen Hailea Kolbenkompressor ACO 318 mit 32W und 60 l/min Luftdurchsatz für weniger als 30 Euro bestellt. Mit angeschlossenem Luftschlauch (6 mm Anschluss) und meiner Luftdüse ist seine Lautstärke mehr als erträglich.

Die Luftzufuhr erfolgt über einen 6 mm Gewebeschlauch zum Lasermodul. Für den Air-Assist habe ich zwei Halterungen entworfen und mit meinem Wanhao Duplicator 6 mit ABS-Filament 3D-gedruckt.
Das ist einmal eine Halterung für das Lasermodul, das eine kleine Düse genau justierbar auf den Schnittbereich ausrichtet. Die Düse dazu lag in meinem Fundus und stammt von einer alten Luftpumpe für Fußbälle. Bei Amazon gibt es ähnliche Düsen. Das dünne Metallröhrchen mit dem 6 mm Anschluss war genau richtig. Ein zweites Druckteil hält den Schlauch in Position. Als Luftschlauch habe ich einen 6 mm Gewebeschlauch eingesetzt, der aber relativ steif ist und den ich gegen einen weichen Silikonschlauch (6 mm Innendurchmesser) austauschen werde.

Die beiden Teile stelle ich euch als RSDOC-Projekt für die kostenlose CAD-Software Design-Spark Mechanical und als STL-Datei zur Verfügung. Das könnt ihr an eure Bedürfnisse anpassen oder als Grundlage für eigene Konstruktionen nehmen. Den kleinen Arm für die Düse müsstet ihr noch an eure Anforderungen anpassen. Zusammen- und am Lasermodul in Position gehalten werden die Teile mit M3 Schrauben mit 20 mm Länge.

Air-Assist – ein absolutes Muss für den Ortur
Die Ergebnisse mit dem Air-Assist sind ein unglaublicher Fortschritt. Mit 3 mm/s und 2 Durchgängen kann man Pappelsperrholz mit 3 mm Stärke absolut perfekt und genau so schneiden, dass das ausgeschnittene Teil ganz locker herausfällt. Die Schnittkanten haben keine Schmauchspuren und sind an Ober- und Unterseite nicht verbrannt oder angesengt. Selbst kleinste Ausschnitte sind sehr scharf und detailliert.

Durch den stetigen Luftstrom muss der Laser nicht erst den Rauch durchdringen, was zu einer höheren Schneidleistung führt. Zudem schlägt sich kein Dampf an der Linse des Lasers nieder, was die Leistung ebenfalls verringern würde.

Ich bin tatsächlich mehr als überrascht, wie viel besser der Ortur mit dem Air-Assist arbeitet und dass meine Air-Assist-Konstruktion gleich optimal funktionierte und passte. Für 4 mm Sperrholz braucht man 3 Durchgänge bei 3 mm/s und selbst 6 mm Sperrholz schaffte der Ortur mit 20 Watt bei 2 mm/s und 6 Durchgängen, sofern man den Brennpunkt auf die Hälfte der Materialstärke justiert. Das Justieren der Linse macht übrigens dieses Einstellrad bei Thingiverse sehr viel einfacher und genauer.

MDF konnte ich noch nicht testen, da ich noch kein passendes Material besorgen konnte. Dazu werde ich in der kommenden Woche zum Holzhändler meines Vertrauens fahren und mal diverse Hölzer und Plattenmaterial einkaufen. Filz, steht auch noch auf dem Programm und mit diesem Folien-Spray werde ich mich noch einmal an Glas und Acryl machen. Erste Tests habe ich bereits hier beschrieben.

Abluftfragen – Luftfilter für den Lasercutter
Eine Sache muss allerdings auch noch her: ein Gehäuse mit Absaugung. Aktuell riecht es in der Werkstatt wie in einer Räucherkammer und selbst kleine Objekte verursachen deutlich sichtbaren Nebel im Raum. Das ist nicht nur lästig, sondern auch nicht gerade gesund. Bei den derzeitigen Temperaturen unter null will ich auch nicht bei offenem Fenster basteln. Darum werde ich mir ein kleines Gehäuse bauen, an das eine Absaugung angeschlossen werden kann. Eine Überlegung war ein Filter mit Aktivkohle-Pellets.

Ein 100er HT-Rohr mit 20 cm Länge kann etwa 1 kg Aktivkohlepellets aufnehmen. Der Nachteil dabei ist aber, dass diese Pellets wohl recht schnell gesättigt sind und dann keine Reinigungswirkung mehr haben. Für 10 kg Aktivekohle-Pellets muss man etwa 40 Euro rechnen. Vielleicht starte ich mal einen Versuch. Die preiswertere Lösung ist auf Dauer wohl die direkte Abluft nach außen. Eine Kernbohrung für eine 100 mm Abluftklappe in der Außenwand kostet etwa 100-150 Euro.
Beim Gehäuse für den Ortur Laser habe ich an 3 mm Alu-Dibond und Acrylglas gedacht, das von Bosch-Rexroth-Profilen zusammengehalten wird. Außerdem muss ich mal sehen, wie ich den Kompressor beim Start des Lasercutters auch automatisch starten kann. Am einfachsten wäre wohl, das Ansteuersignal des Lasers zu nutzen. Wir werden sehen.
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