UVI Sparkverb: Innovatives Reverb-Plugin mit neuem Bedienkonzept

Die französische Firma UVI ist vor allem für ihre Sound-Bibliotheken und die zugehörige UVI-Workstation bekannt. Mit dem Sparkverb hat man nun ein Effekt-Plugin am Start, das sich wohltuend von den üblichen Verdächtigen abhebt, mit einem neuen Bedienkonzept und und nicht zuletzt durch guten Klang überzeugen kann.
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Hall-Plugins kann man grob in zwei Kategorien einteilen: Plugins die auf Hall-Algorithmen basieren und den Hallcharakter errechnen und Faltungshall- oder Convolution-Plugins, die mit Impulsantworten eines echten Raums arbeiten. Das UVI Sparkverb gehört zur ersten Gattung und arbeitet algorithmisch.

UVI Sparkverb in der Standardansicht
UVI Sparkverb in der Standardansicht

Die Benutzeroberfläche ist dabei sehr übersichtlich und unterscheidet sich auf dem ersten Blick erst einmal gar nicht so sehr von bekannten Plugins. Die Größe des Raums, Nachhallzeit, Dämpfung für Höhen und Tiefen, Mix, Modulation, Diffusion kennt man von vielen anderen Reverb-Effekten. Interessant hier ist aber das farbenfrohe Fenster in der Mitte, denn hier kann man bereits mit der Maus den Halleffekt, dessen Frequenzspektrum und damit seinen Charakter modellieren. Ein A/B Vergleich hilft dabei und lässt Veränderungen schnell bewerten. Drei Simulationsmodelle liefern zusätzliche Flexibilität: „Bright“ liefert einen modernen und sehr transparenten Sound. „Dark“ dämpft den Höhenanteil der Hallfahne stärker und „LoFi“ soll an klassische Hardware Reverbs erinnern.

Hallforschung: der Voyager-Modus

Soweit so gut. Richtig interessant wird Sparkverb aber im „Voyager“ genannten Modus. Statt dem Frequenzspektrum wird nun ein neuronen-artiges Netzwerk angezeigt, das ähnliche Hallcharakteristiken miteinander vernetzt darstellt. Klickt man z. B. einen Plattenhall alà EMT an und hätte diesen gerne mit einem bisschen mehr Raum-Sound, kann man zwischen den Preset-Knoten überblenden oder „morphen“. Damit wird die Sound-Findung intuitiv, denn verschiedene Grundsounds wie Hall, Plate, Vocal aber auch Effektsounds werden farblich abgegrenzt und können gezielt als Startpunkt angesteuert werden. Sucht man etwas zwischen Drum-Room und Vocal-Booth, hält man nach einem grünen und einem blauen Punkt ausschau, die sich im gleichen Areal befinden und kann dazwischen überblenden.

Sparkverb im Voyager-Modus
Sparkverb im Voyager-Modus (für eine animierte Darstellung bitte anklicken!)

Sehr interessant ist die „Freeze“ Funktion. Hier wird die Hallfahne eingefroren und klingt damit unendlich nach, ohne dass sich aber der Hall aufschaukelt.

Gerade beim Sounddesign für Videos und Games kann diese Art der Bedienung und die Freeze-Funktionen neuen kreativen Imput liefern und man muss sich nicht mit zig Knöpfen und Schaltern beschäftigen. Ein gefundener Sound kann jedoch nach wie vor mit den zur Verfügung stehenden Mitteln feingetuned werden. Apropos Sounddesign: Das Sparkverb kann sich selbständig an Multikanal-Setups (z. B. 5.1 Surround) anpassen.

Sound & Performance

Der Sound des Sparkverb ist dicht und ich würde ihn als „warm“ bezeichnen. Eher selten ist, dass mir sowohl die kurzen Räume und Ambient-Sounds, als auch die sehr langen Halleinstellungen gefallen. Das Sparkverb ist sehr universell einsetzbar – eine Spezialität sind aber zweifellos sehr große Räume und Effekte, die nie zum Scheppern neigen, dicht sind und gar nicht metallisch klingen.

Bei all den klanglichen Qualitäten und der innovativen Bedienung ist das Sparkverb sehr genügsam was die Rechenleistung angeht. Im Performance-Fenster von Reaper war es absolut unauffällig und UVI selbst spricht in Pro Tools 11 von über 400 möglichen Instanzen.

Fazit

Das UVI Sparkverb ist ein sehr überzeugendes Reverb-Plugin mit einem überraschend neuem Bedienkonzept. Die Qualität der Effekte überzeugt sowohl bei kurzen Räumen, als auch bei sehr langen Effekteinstellungen. Klanglich ist es sehr flexibel und trotzdem einfach in der Bedienung. Für viele könnte es darum sogar das einzige Hall-Plugins sein, das sie brauchen. Verfügbar ist es für Mac und PC als VST, AU und AAX Version.

Sehr erfreulich ist die Herstellerentscheidung nicht mehr zwingend auf einen iLok Dongle zu setzen. Das Sparkverb lässt sich auch ohne diesen registrieren und für eigene Eindrücke gibt es eine kostenlose Testversion die 15 Tage lang lauffähig ist. Ebenfalls sehr nett ist es, dass der Preis in Euro nicht einfach 1:1 dem Dollar-Preis entspricht. Das Sparkverb ist für 153,81 Euro oder 199 Dollar zu haben. Das ist zwar kein Schnäppchen, klanglich kann sich das Plugin aber mit weitaus teureren Reverbs messen und kann viele günstigere einzelne Plugins ersetzen.

Bei mir ist der Funke auf jeden Fall übergesprungen.

Mehr Infos und Demo-Download: UVI Website

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