PSP Audioware Easyverb
Los geht es mit dem Easyverb von PSP Audioware. PSP ist fรผr viele ausgezeichnete Plugins bekannt, allen voran der VintageWarmer oder der kรผrzlich vorgestellte NobleEQ. Easyverb ist dabei kein wirklich neues Plugin, gibt es den Halleffekt doch schon seit 2004. Neu ist aber, dass es nun auch als 64-Bit Plugin fรผr Windows und Mac sowie im neuen AAX-Format fรผr AVID Protools verfรผgbar ist.

Am hervorragenden Klang hat sich nichts geรคndert – muss es auch nicht – weil die Hallqualitรคt auch nach vielen Jahren noch immer auf der Hรถhe der Zeit ist. Neun Hall-Algorithmen – Ambience, Chamber, Room, Hall, Arena, Cathedral, ein Federhall und Plattenhall umfassen praktisch sรคmtliche Anforderungen an ein Hall-Plugin. Easy ist das Easyverb deshalb, weil es nur wenige Parameter zur Feineinstellung gibt, diese aber vollkommen ausreichend sind. Time bestimmt natรผrlich die Nachhallzeit, Damp die Bekรคmpfung der Hรถhen beim Ausklingen, Mix den Effektanteil und Output die Ausgangslautstรคrke des Effekts.
Einen wichtigen Regler kรถnnte man fast รผbersehen, denn das Mikrofon und der kleine Lautsprecher sind tatsรคchlich ein Schieberegler, mit dessen Hilfe man das Pre-Delay einstellen kann, was von 0 bis 1000ms reichen kann. Aber nicht nur das: Hiermit beeinflusst man auch den Klang des Nachhalls und den des Gesamtsounds.
Mit dem semiparametrischen Equalizer kann man den Klang des Halls noch einmal bearbeiten, was zu zusรคtzlichen Klangfarben verhilft.
Jeder Algorithmus klingt sehr dicht, weich und in keinster Weise metallisch. Besonders gut gelungen sind die Room-Effekte und Rรคume, aber auch die Plate-Effekte und der herrlich realistisch scheppernde Federhall sind absolut gelungen. Es ist schon erstaunlich, wie man mit so wenig Einstellmรถglichkeiten eine solch groรe Palette an Hall-Sounds erzeugen kann.
Eine neue Presetverwaltung, A/B Vergleich zwischen unterschiedlichen Einstellungen und รผber 50 Presets aus allen Bereichen machen das Easyverb fรผr schlappe 69,00 $ zu einem Pflicht-Plugin fรผr jede DAW. Downloaden und selbst ausprobieren! Bis zum 17.06.12 gibt es das Easyverb รผbrigens fรผr nur 39$!
Mehr Infos und einen kostenlosen Demo-Download gibt es hier: http://www.pspaudioware.com
UVI String Machines
Die franzรถsischen Sample-Experten von UVI haben sich den alten und in den 70ern sehr populรคren String-Machines angenommen, also den Klangerzeugern, die in Kultsongs wie dem Intro zu „Shine On You Crazy Diamond“ von Pink Floyd, Ozzy Osbournes „Mr. Crowley“ und vielen anderen Klassikern zu hรถren sind.
Keyboards wie das Solina String-Ensemble, das Siel Orchestra (das bei meiner zweiten Band tatsรคchlich im Proberaum stand) oder das Korg Poly Ensemble waren der Versuch, in einer Zeit als es noch keine digitalen Sampler gab, Streicher-รคhnliche Sounds zu erzeugen. Von realistisch klingenden Streichersounds war das alles zwar ziemlich weit entfernt, es entstand aber ein ganz eigener Flรคchensound, der sich groรer Beliebtheit erfreute und noch immer erfreut.

Schรถn ist auch die Tatsache, dass sich der Sound der String-Ensembles von damals noch immer gut im Mix durchsetzt und fรผr einen schรถnen, schwebenden Soundteppich sorgt.
Auf Basis der kostenlos erhรคltlichen UVI Workstation, die es fรผr Windows und fรผr Mac gibt, hat man 11 der interessantesten String-Machines von damals gesampelt. Namentlich sind das das Korg Poly Ensemble PE2000, Eko Stradivarius, Siel Orchestra (baugleich mit dem Arp Quartet), Excelsior Strings Synthesizer K4, Logan String Melody (was รผbrigens baugleich mit dem Wersi String Ensemble ist), Crumar Performer, Elka Rhapsody, Yamaha String Ensemble, Yamaha SS30, Roland RS-505, Roland VP-330 sowie meinen persรถnlichen Liebling, das ARP Solina String Ensemble.

Im Gegensatz zu den echten Keyboards lassen sich die Sounds in der UVI Workstation mit Filtern, ADSR-Filtern und LFOs bearbeiten. Der Dual-Layer Modus erlaubt das รbereinanderschichten zweiter Sounds, der eingebaute Step-Modulator sowie die umfangreiche Auswahl an Effekten der UVI Workstation ermรถglichen auch Sounds, die gar nicht mehr an ein olles Stringensemble erinnern.
Die Sounds wurden sehr sorgfรคltig mit Prism-Wandlern in 24/96 eingefangen und auf 16bit und 44.1 kHz Samplingrate konvertiert, was zu einer stattlichen Sample-Library von 1,27 GB fรผhrte. Beim Anspielen erkennt man sofort den klassischen und ureigenen Sound dieser „Tischgeigen“.
Fรผr 99,00$ bekommt man viel klassischen Sound fรผr’s Geld. Allerdings sichert UVI seine Sample-Libraries mit dem iLok Dongle, sodass dessen Anschaffungskosten noch oben drauf kommen, sollte man noch keinen iLok besitzen.
Mehr Infos gibt es beiย http://www.uvisoundsource.com
Voxengo Drumformer
Der Drumformer von Voxengo ist ein Channelstrip, der speziell fรผr die Bearbeitung von Drums ausgelegt ist. Ein Multiband-Kompressor/Expander, der auch 2 oder nur 1 Band reduziert werden kann, wird von einem schnellen Noisegate, einem parametrischen Equalizer samt FFT-Analyzer, einem Enhancer/Exciter, einer 3-bandigen Sรคttigungsstufe sowie einem Ausgangs-Clipper unterstรผtzt.
Das Routing kann flexibel angepasst werden, denn es stehen neben dem Stereo-Modus, auch M/S und sogar ein 5.1 Processing zur Verfรผgung.
Der Drumformer sorgt zum einen fรผr den berรผhmten „Glue“, also einem kompakten und „zusammengeschweiรten“ Sound, auf der anderen Seite kann man mit ihm auch das รbersprechen einzelner Signale wirksam bekรคmpfen, was zu einem klareren und differenzierteren Drumsound fรผhrt.

Tatsรคchlich arbeiten die Kompressoren sehr musikalisch und erinnern an Klassiker wie den Urei 1176. Voxengo-typisch ist der hervorragende Sound sowie die Benutzeroberflรคche, die schlicht, aber durchdacht wirkt.
Den Drumformer ausschlieรlich auf Drums zu beschrรคnken, halte ich fรผr eine Verschwendung – auch wenn er auf Raummikros oder in der Drumsumme wahre Wunder vollbringen kann (siehe und hรถre Soundbeispiel, hier wird vom trockenen Sound langsam in eine mit den Drumformer bearbeitete Drumsumme รผbergeblendet), denn er kann auch hervorragend fรผr andere Signale eingesetzt werden. So konnte ich – dank der gut klingenden Sรคttigungsstufe und dem Multibandkompressor – einen hervorragenden Bass-Sound alleine mit diesem Plugin erzeugen (Einstellungen siehe Screenshot). Dass man auch bei Voxengo รผber andere Einsatzmรถglichkeiten nachgedacht hat, erkennt man an den guten Presets, die u. a. auch Einstellungen fรผr Vocals und Mastering vorsehen.
Der Drumformer ist eines dieser Plugins, die sehr komplex sein kรถnnen, aber nicht sein mรผssen. 8-faches Oversampling sorgt fรผr besten Klang, wobei der Drumformer die CPU nur wenig reizt.
Fรผr 99,95 $ gibt’s gleich einen ganzen Baukasten an Klangformern, denn alleine der Kompressor und die Sรคttigungsfunktion ist ein Grund, den Voxengo Drumformer im Plugin-Ordner zu haben. Noch erfreulicher ist die unkomplizierte Aktivierung mittels einer einfachen Seriennummer.
Mehr Infos gibt’s beiย http://www.voxengo.com/product/drumformer/
Das Easy Verb ist echt nicht รผbel. Danke fรผr den Tipp!