Nun gibts eine recht ausfรผhrliche Prรคsentation der neuen Audiosoftware „Record“ von Propellerhead. Diese habe ich mir vor zwei Wochen einmal intensiv angesehen. Dabei fiel mir spontan der Standardspruch meines Kumpels Jรถrg ein, der bei Begeisterung oder Verwunderung jeden Satz mit „Alter Schwede …“ beginnt – und das passt ja zu den Propellerheads wie die Faust aufs Auge, kommen diese doch aus Schweden …
Nun sind noch zwei weitere Videos zu Propellerheads Lรถsung fรผr „echte Musiker“ (sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen …) zu sehen
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Was wollte ich jetzt eigentlich sagen!? Ach so: ALTER SCHWEDE! Die Propellerkรถpfe haben sich wirklich Gedanken gemacht!
Groรe Auswahl – alles gleich
Wir haben ja eine recht gute Auswahl an DAWs – den digitalen Audioworkstations von den Platzhirschen Cubase, Logic, Pro Tools, Sonar und Ableton Live, รผber Samplitude, preiswerte Lรถsungen wie Reaper und Tracktion bishin zu Exoten wie Energy XT oder Ardour. Einzig Ableton Live und Tracktion verfolgen hier einen etwas anderen Ansatz. Eine echt einfache Lรถsung fรผr Musiker – also diese Art Mensch, die sich nur fรผr die Musik interessieren und denen Technik am A…. vorbei geht, gibt es eigentlich nicht.
Mal aus dem Nรคhkรคstchen geplaudert: Ich mache seit 1990 mit meinen 4 Jungs Musik. Ich habe mich schon immer fรผr Technik interessiert und bereits 1986 mit dem Homerecording in Form eines Tascam 4-Spurrecorders, Roland TR-505 Drummachine und div. Peripherie begonnen und eine Ausbildung zum Radiofernsehtechniker absolviert. Meinen anderen Herren war das immer ziemlich schnuppe. Sie hatten aber Interesse daran, ihre Ideen auf Band festzuhalten und konnten mit einem Inline-Mixer und Bandmaschinen umgehen. Irgendwann haben sie auch den Unterschied zwischen Sends und Inserts begriffen, konnten Subgruppen sinnvoll nutzen und wussten, dass man zusรคtzliche Gerรคte im Rack hat, die zusรคtzliche Mรถglichkeiten bieten.
Probleme, die man vorher nicht hatte
[image title=“Propellerhead Record Rack“ size=“medium“ id=“2883″ align=“left“ ]Mit der digitalen Audiowelt am PC wurde die ganze Geschichte erst einmal komplizierter, denn man musste sich um Dinge wie Plugins, Latenzen und Samplerates beschรคftigen. Von den Problemen mit Treibern und Interfaces mal ganz abgesehen. Zwar gab es hier auch Mixer, die Arrangementansicht, welche der Bandmaschine entsprach und jede Menge Effekte, aber das Handling war irgendwie aufwรคndiger und es entsprach nicht mehr direkt der analogen Welt, auch wenn wir „Profianwender“ oftmals das nicht begreifen kรถnnen.
Einem solchen Anwender ist es wurst, ob das Plugin einen Pultec EQ oder einen Urei Kompressor nachmacht, denn die kennt er „ich echt“ nicht und kann mit den subtilen bis esotherischen Unterschieden ohnehin nichts anfangen, da er mit dem Kompressor ansich schon auf Kriegsfuร steht. Er kennt zwar den generellen Nutzen, aber das soll der dann auch so machen und der Rest interessiert nicht, denn: Es geht ihm allein um die Musik!
Wenn man ehrlich ist muss man auch zugeben, dass man vor dem Mikrofon schon so viel falsch machen kann, dass die nachfolgenden Komponenten vom Mikro รผber den Preamp und schon gleich keine Wandler oder Plugins einen Unterschied machen. Mangelnde Raumakustik, Unkenntnis bei der Mikrofonauswahl – sofern รผberhaupt Alternativen zur Verfรผgung stehen – bis zur Aufstellung.
Kreativitรคt hรคngt nicht von der Technik ab
Worum es sich dreht ist die Musik, die Kreativitรคt und die Performance – alles andere ist Schnickschnack. Anstatt zwei Dutzend EQ-Plugins durchzuprobieren, sollte man doch lieber mal zwei Dutzend Soli probieren, oder?
Genug der ideologischen Ausfรผhrungen. Was Propellerhead mit Record vor hat, ist dieser Ansatz: Ein integriertes System ohne Fremdsoftware. Eine „Bandmaschine“, ein Mixer und ein Rack. Hat man Reason, hat man auch die Klangerzeuger, die performant und stabil laufen, weil man keine Schnittstellen fรผr Jedemann vorhalten muss. Keine VST-Plugins, keine 3rd Party-Software, kein Ballast. Keine myriardenfachen Erweiterungsmรถglichkeiten, die allesamt nur eines bewirken, nรคmlich die Ablenkung von der Musik und des kreativen Prozesses.
Und zurรผck zu Propellerhead Record
[image title=“Propellerhead Record Mixer“ size=“medium“ id=“2884″ align=“left“ ]Man kann den Propellerkรถpfen zur ihrer Entscheidung und auch zum Mut der dazu gehรถrt, noch eine DAW auf den Markt zu werfen nur gratulieren. Ein insich geschlossenes System, das wie das echte Leben aussieht kรถnnte eine ganze Reihe von Musikern รผberzeugen, die bislang einen Bogen um rechnergestรผzte Aufnahmesysteme gemacht und bestenfalls mit einem Kompaktstudio wie dem ZOOM HD16 aufgenommen haben.
Ich kann zwar schon jetzt wieder die ganzen Haarspalter unken hรถren, dass die Soundengine von Record viieeel weniger Dynamik hรคtte und irgendwie spitz klรคnge, die EQs ja รผberhaupt nicht zu gebrauchen wรคren und รผberhaupt ja Reason schon sch…. lecht gewesen wรคre. Aber das machen die ohnehin bei allen Produkten so …
Ich bin auf Record sehr gespannt und werde damit mal den Noob-Test machen, also jemanden ans Recording ranprรผgeln, der bislang noch รผberhaupt noch keinen grรถรeren Drang dazu hatte.
Was hรคltst Du von Record und wรผrdest Du es nutzen?
Letzte Aktualisierung am 12.07.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
danke fuer die ganzen videos. record hoert sich interessant an…. die idee ist gut. auch wenn ich nicht komplett technikbehindert bin, es kann schonmal nerven soviel einstellungen vornehmen zu muessen, bis man irgendwas aufnehmen kann…. nud man kann sich einfach in diesen Programmen verlieren. nicht sehr kreativ.
eine sache muss ich aber sagen nachdem ich mir die videos angeschaut habe: Ich sehe jetzt noch nicht wirklich wo es jetzt genau einfacher oder schneller ist, etwas aufzunehmen: Ich kann ja theorteisch auch in Live oder Reaper schnell mal einen track aufnehmen… ausser dass das system integriert ist und ohne vst lauft, sehe ich jetzt keinen unterschied, oder ueberseh ich da was?
auf der anderen seite ist die qualitaet, wenn man einen track langsamer abspielt wirklich fantastisch. habe ich so gut noch nichtmal in live gehoert….
einen looper wuerde ich mir noch wuenschen….. (oder kann man da irgendwie den comp editor verwenden) sowas wie eine software version enier „Boss RC-50 loop station“ oder von der loopmachine in guitar rig (ich spiele gitarre, deswegen waere das interessant). ich werde record auf jeden fall antesten wenn es herauskommt. es gibt hoffentlich eine demo auch wenn die vollversion wohl nur mit einem dongle lauft.