Beinahe tรคglich erreichen mich Mails mit Fragen oder Fans von meiner Facebook-Seite sprechen mich auf die Probleme an, die sie mit Lightroom haben. Dabei stelle ich oft fest, dass z. B. das grundlegende Konzept von Lightroom, nรคmlich der Katalog, nicht verstanden wurde. Viele sind etwa der Meinung, dass mit der automatischen Sicherung die Lightroom anbietet, auch die dazugehรถrigen Fotos mitgesichert werden. Das ist natรผrlich nicht der Fall, denn es wird nur eine Sicherung der Katalogdatei erstellt die Lightroom sagt, wo es die Originalfotos finden kann.
รhnlich ist es beim Thema Presets oder Vorgaben. Die kostenlosen Lightroom Vorgaben auf meiner Seite erfreuen sich grรถรter Beliebtheit. Ich habe sie ursprรผnglich einmal dazu gedacht, dass ihr daraus mehr รผber die Mรถglichkeiten von Lightroom lernen kรถnnt. Offenbar werden aber viele Presets 1:1 auf ein Bild geklatscht und das war’s dann.
Die Anzahl der Funktionen und Regler im Entwicklungsmodul ist ja sehr รผberschaubar. Ein Preset bringt aber meiner Meinung nach bei fremden Bildern nur recht wenig und kann รผberhaupt nur als Startpunkt fรผr eine Bearbeitung dienen.

Ganz ehrlich? Ich benutze kein einziges fremdes Preset! Und von ein paar Voreinstellungen fรผr verschiedene Objektive, ISO-Werte und Grundeinstellungen fรผr Studioaufnahmen einmal abgesehen, ist die Anzahl der installierten Presets bei mir sehr รผberschaubar. Jedes Foto ist nunmal anders und bedarf einer anderen Bearbeitung. Ein fremdes Preset gibt die Richtung vor – die Feinabstimmung musst trotzdem gemacht werden. Wenn ich selbst immer wiederkehrende Motive habe, wie z. B. Serien von Produktfotos, Hochzeitsportraits im Freien etc., dann helfen Presets dabei, den eigenen Stil und Look konsequent durchzuhalten.
Hier komme ich aber zum eigentlichen Punkt: Bevor ich einen einzigen Regler in Lightroom anfasse, habe ich eine klare Vorstellung vom Ergebnis. Ich habe mir รผberlegt ob das Bild grundsรคtzlich heller, dunkler, kontrastreicher oder farbiger werden soll. Sollen Bereiche besonders herausgestellt werden? Wie wรคre der ideale Beschnitt? Stรถrt mich etwas im Bild?
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Nicht nur bei der Betรคtigung des Auslรถser sollte muss man sich bereits Gedanken zum Bildaufbau, der Belichtung etc. gemacht haben, sondern auch vor der ersten Einstellung in Lightroom. Schaut euch das Bild genau an und รผberlegt euch, worauf ihr hinaus wollt.
Meine รberlegungen und Gedankengรคnge bei der Entwicklung eines Fotos, habe ich z. B. in diesem Lightroom-Tutorial sehr detailliert eingefangen:
Wenn ich mir vorher รผberlegt habe was ich vom Bild erwarte, ist der Weg dort hin auch sehr viel einfacher, da ich nur noch die zur Verfรผgung stehenden Mittel konsequent anwenden muss. Gerade die selektiven Tools wie der Radial- und Verlaufsfilter, der Korrekturpinsel oder die Farbregler helfen dabei auch bei radikaleren รnderungen des Looks und sind die eigentliche Stรคrke aktueller Lightroom-Versionen. Die Kenntnis dieser Funktionen kann euch bereits bei der Aufnahme eurer Fotos helfen, denn man kann die spรคteren Mรถglichkeiten von Lightroom gedanklich mit in die Aufnahme einbeziehen.
Macht euch daher mit diesen Werkzeugen vertraut und experimentiert groรzรผgig damit. Scheut euch nicht auch mal einen Regler auf 100% zu schieben und dann schrittweise zurรผckzugehen. Durch die Extreme erkennt ihr die Mรถglichkeiten – und auch was nicht funktioniert. Denkt aber vor allem vorher รผber Bild nach und lasst das Wunschergebnis bereits in euren Kรถpfen entstehen. Nur dann werdet ihr auch dieses Ergebnis erreichen.
Oder liege ich da komplett falsch?
Hallo Markus,
das Video zur Bildbearbeitung mit Lightroom ist sehr gut. Besonders wenn man wie ich das Programm selbst schon einigermaรen beherrscht, trifft es voll.
Auch bemerkenswert ist der sehr gute Ton. Zum Bild ist klar, daร insbesondere Schรคrfen und Rauschfiltern mehr an der Bedienung als an dem Ergebnis beurteilt werden kann.
Zum Punkt Verwaltung mรถchte ich bemerken, daร ich seit jeher mit Nortoncommander, heute Totalcommander arbeite und diese Verwaltungsstruktur liebe.
Deshalb arbeite ich in Lr immer mit Ordnern, d. h. ich nutze die ganze Lr-spezifische Verwaltung nicht.
Als ich in 2014/11 mit Lr anfing, hatte ich zunรคchst das Problem, daร es die Befehle รถffen, speichern und speichern unter nicht gibt, dafรผr importieren und exportieren. Aber daran konnte ich mich schnell gewรถhnen.
Die Windows-eigene Verwaltungstruktur verwende ich auch bei PSE, d. h. auch dort nutze ich die von Ps angebotene Ordnungsstruktur nicht.
Hat fรผr mich den Vorteil, daร ich immer die gleiche Ordnungsstruktur habe.
Viele Grรผรe
Hans
Danke!
Dein Workflow ist bemerkenswert, fรผr mich aber gรคnzlich unverstรคndlich, da damit 80% der Lightroom-Funktionen ungenutzt bleiben. Es gibt absolut keinen Grund mit einer manuellen Ordnerstruktur auรerhalb von LR zu arbeiten, weil Lightroom auch so etwas kann.
Ich sehe das so รคhnlich wie Hans. Auch ich habe seit vielen (fast 15) Jahren eine manuell angelegte, gewachsene Ordnerstruktur und auch innerhalb der Ordner ein Dateinamensystem, das mir das Auffinden von Fotos erleichtert. Da greife ich mit LR lediglich drauf zu, „ignoriere“ aber die LR eigene Verwaltungsstruktur. Hat sich einfach im Laufe der Jahre so eingespielt und bewรคhrt. Das ist aber sicher auch individuell verschieden, jeder hat da seine eigenen Vorlieben.
Bezรผglich Presets ist es sicher richtig, dass „externe“ Presets nur selten auf verschiedenste Fotos angewendet werden kรถnnen, um einen รคhnlichen Effekt bei allen Fotos zu erzielen. Eigenes Experimentieren ist da gefragt. Trotzdem habe ich einige „externe“ Presets, die ich nicht missen mรถchte, da ich deren spezifische und individuelle Einstellungen sehr mag. Auf diese Einstellungen wรคre ich von selbst so schnell sich nicht gekommen.
Gruร,
Peter
Man kann aber mit Lightroom aber auch sehr komfortabel eine eigene Ordnerstruktur verwalten ๐ Es gibt keine „LR eigene Verwaltungsstruktur“. Es gibt nur eine Voreinstellung die man aber jederzeit an die eigenen Bedรผrfnisse anpassen kann (und sollte).
Hallo Markus,
gut geschrieben. Ich sehe das genauso. Vor allem deinen Tipp mit den Maximal-Einstellungen probiere ich immer wieder aus – man sieht dann am Besten, was der Regler eigentlich bewirkt. Ich habe zwar einige Presets installiert, aber nutze nur ganz wenige und die auch nicht 1:1. Am Anfang habe ich mehr genommen, jetzt immer weniger. Ich bearbeite meine Bilder eher individuell – also auch wenige eigene Presets.
Vielen Dank trotzdem fรผr deinen guten Tipps
Grรผรe, Peter
Guter Artikel.
Preset’s haben mich am Anfang ein wenig weiter gebracht. Jetzt gehe ich zunehmend dazu รผber meine eigenen abzuspeichern.
Auf jeden Fall kann man mit diesen probieren was aus dem,subjektiv schlechten, Bild noch zu machen ist.
Hallo Markus,
guter Artikel! Ich sehe das ganz genauso. Ich habe auch nur wenige Presets installiert und nutze diese nur sehr sehr selten. Auch eher nur dann, um ein einfaches Foto mit einem einfachen Filter zu versehen a la Instagram. Wenn es eben mal schnell und einfach sein darf.
Ansonsten habe ich nur ein Preset „Grundkorrekturen“, da lasse ich immer die Objektivkorrektur laufen, Gradiationskurve mittel und noch 1-2 Kleinigkeiten, die ich zu Beginn eh immer drรผcke. Aber selbst das schaue ich mir noch mal an und drehe es hin und wieder zurรผck. Es kommt eben darauf an, wie du schon sagst, wie ich das Bild am Ende haben mรถchte.
Und Lightroom ist schon gut zu nutzen. So viel muss man ja auch nicht immer drehen, wenn man sich beim Fotografieren schon ein biรchen Gedanken macht und Zeit lรคsst.
Viele Grรผรe
Marcel