
DIY Studiorack für 70€ – konstruiert mit OpenOffice.org Draw
Für mein wachsendes Arsenal an Musikequipment und Studiogerätschaften benötigte ich ein größeres Rack. Mir stand der Sinn nach einem abgewinkelten Studiorack, bei dem man im unteren Bereich noch mehrere HEs für den geraden Einbau von z.B. Rackschubladen oder Patchbays hat.
Die Racks von der Stange entsprachen nicht meinen Vorstellungen und die Produkte der Studioausstatter sind praktisch unbezahlbar. So machte ich mich ans Werk und konstruierte mir ein Studiorack nach meinen Vorstellungen. Da ein solches Projekt nicht unbedingt nach einer ausgewachsene CAD-Software schreit, konstruierte ich das Rack im kostenlosen OpenOffice Draw (neueste Version), mit dessen Hilfe sowas erstaunlich gut und einfach funktioniert.
Die Konstruktion
Sogar die maßstabsgerechte Bemaßung ist darin ein Kinderspiel. Man muss lediglich unter Extras ->OpenOffice.org Draw -> Allgemein den gewünschten Maßstab und Maßeinheit einstellen. Damit lassen sich alle Teile in der späteren Originalgröße anlegen und korrekt bemaßen.

Das automatische Fangen an Objektkanten, Raster o.ä. macht das Zusammenfügen der Einzelteile zum Kinderspiel. Es soll sich wohlgemerkt nicht um eine hochtechnische Normzeichnung handeln, sondern um eine saubere Skizze, nach der man sein Baumaterial einkaufen und zusägen lassen kann. Zudem kann man alles schön hin- und herschieben, bis man mit der Konstruktion zufrieden ist – ganz ohne Krümel vom Radiergummi.

Herausgekommen ist ein Rack mit 85cm Höhe und 40cm Tiefe, das im schrägen Bereich Platz für mind. 10HE an Gerätschaften mit bis zu 35cm Tiefe hat. Tiefere Geräte können dabei in der Mitte eingebaut werden, weniger tiefe hingegen oben und unten. Wenn hauptsächlich sehr kurze Rackgeräte eingebaut werden, passen bis zu 12HE in den oberen Teil des Racks. Die Konstruktion selbst ist denkbar einfach gelöst und dürfte jeden einigermaßen handwerklich begabten Bastler vor keine größeren Probleme stellen.
Die Tischlerplatten lässt man sich am besten gleich passend auf einer großen Kreissäge zusägen. Wer es ganz einfach haben möchte, kann die Teile auch einfach miteinander verschrauben, schöner und haltbarer sind jedoch Holzdübel bzw. Flachdübel auch Lamellos genannt, für die man aber eine Flachdübelfräse benötigt. Diese Fräsen lassen sich jedoch auch in vielen Baumärkten ausleihen. Unsere Werkstatt ist allerdings generalstabsmäßig ausgestattet, sodass hier natürlich alles griffbereit war.
Weitere 6HE können im unteren Bereich gerade eingebaut werden. Hier wird bei mir eine Rackblende mit Netzanschluss (Powercon) und div. weiteren Anschlüssen hineinkommen. Zudem eine Rackschublade mit 3HE für Patchkabel etc. sowie ein Patchfeld, damit die Patchkabel nicht von oben über alle Geräte hängen.
Material und Kosten
Mein Dad hat es sich natürlich wieder nicht nehmen lassen das Rack zusammenzubauen, während ich in Österreich im Urlaub war.

Resultat ist ein fix und fertiges, gebeiztes Studiorack mit Lenkrollen in der gewohnt Dollinger’schen Verarbeitungsqualität. Die Kosten beliefen sich auf 30€ für die 16mm Tischlerplatten, etwa 20€ für Holzdübel, Farbe, Lenkrollen und Kleinteile sowie 20€ für 2 Meter Rackschiene vom Typ Adam Hall 6162. Damit ist das Rack für etwa 70€ realisierbar. Günstige Rackschubladen gibt es übrigens bei Amazon, z.B. diese HIER für 39,50€ mit 3HE und passenden 38cm Tiefe
Nicht vernachlässigen darf man jedoch einen Tag Arbeitszeit, den mein Dad für den Zusammenbau benötigt hat. Alles schön mit Holzdübeln, abgerundeten Kanten etc. Herzlichen Dank nochmal dafür !!
Das Rack steht noch bei meinen Eltern und wird diese Woche abgeholt und mit Geräten bestückt. Damit habe ich wieder mehr Platz auf dem Schreibtisch und noch mehr Platz für neue Geräte 🙂
Die OpenOffice Draw-Zeichnung kannst Du HIER herunterladen, falls du das Rack nachbauen oder modifizieren möchtest.
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