Alice: wieder einmal eine Ansteck-Kamera fürs Smartphone

Es gab schon mehrere erfolglose Anläufe für eine Zusatz-Kamera, die man am Smartphone befestigt. Alice aus Großbritannien will es nun schaffen.
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Wer erinnert sich noch an Sony’s QX1 und QX30? Vor fast genau 6 Jahren sollte diese Kamera, die man mit dem Smartphone verbindet, den Durchbruch für anspruchsvolle Handy-Fotografen schaffen.

Sony Smart Shot QX10

Während Sony’s Vorstoß wohl noch einigermaßen erfolgreich war (obwohl die Kameras ein Jahr später teils für unter 100 Euro verramscht wurden), waren DxO mit ihrer ONE Camera und Yongnuo mit der YN43 weniger erfolgreich.

Zwischenzeitlich haben Smartphone-Kameras der Topmodelle eine Bildqualität erreicht, die ein solches Vorhaben wohl erst recht aussichtslos erscheinen lassen. Während damals noch ein echter optischer Zoom oder Weitwinkel manchen Fotografen vom Kauf überzeugen konnte, können das aktuelle Smartphones auch.

Alice: MFT-Smartphone-Zusatzkamera

Nun will Alice Camera es noch einmal versuchen und setzt dabei auf die verbreiteten und kompakten Micro-Four-Thirds Objektive. Natürlich macht man 2020 irgendwas mit künstlicher Intelligenz, so auch bei Alice. Fokus, Belichtung, Farbblance sollen demnach durch AI-Algorithmen optimiert werden.

Die Auflösung beträgt moderate 11 Megapixel im 4/3 Format. Videos sollen ohne Crop mit 4k mit 30 fps und 60 fps bei 1080P aufgenommen werden. Mit Alice soll auch Live-Streaming möglich sein und das Smartphone kann dann unabhängig von der Kamera als Kontrollmonitor verwendet werden. Das Bild wird elektronisch stabilisiert. Es gibt eine 3,5 mm Mikrofoneingang und USB-C Anschluss. Was man nicht erfährt, ist z. B. wie lange der eingebaute Akku hält.

Bild: Alice Camera

Die Verbindung zum Smartphone wird über 5 GHz WLAN hergestellt und soll „instantly“ erfolgen. Das war eines der größten Probleme bei bisherigen Lösungen – es dauerte einfach zu lange, bis sich die externe Kamera mit dem Smartphone verbunden hatte.

So weit, so gut! Vorbestellen kann man Alice Camera für eine Anzahlung von 50 Britischen Pfund. De ersten 100 Vorbesteller sollen die Kamera damit für 450 Pfund. 550 Pfund soll man als Backer bei Indigogo bezahlen. Das sollte eigentlich schon im August 2020 starten. Bis heute kann man sich aber nur über den Start benachrichtigen lassen.

Wenn Alice Camera dann im Sommer 2021 offiziell erhältlich sein soll, muss man üppige 750 Pfund auf den Tisch legen. Bis dahin ist Großbritannien nicht mehr in der EU und man wird dann wohl auch noch mit zusätzlichen Steuern und Zöllen rechnen müssen.

Meine Meinung zu Alice Camera

Wie immer bin ich bei solchen Dingen sehr skeptisch. Der Preis pass einfach nicht in die Zeit, denn für 750 Pfund, also etwa 820 Euro, bekommt man ein sehr ordentliches Smartphone mit sehr guter Kamera und höherer Auflösung. Teilweise mit optischem Zoom, mechanischer Bildstabilisierung und mehreren Objektiven. Man bekommt dafür auch eine Panasonic DC-GX9 samt Objektiv.

Ich sehe einfach nicht, warum Alice nun den Durchbruch schaffen sollte, den Sony, DxO, Yongnuo, aber auch Canon und Olympus nicht geschafft haben. Vom Risiko solcher Hardware, es auch nach einer erfolgreichen Indigogo-/Kickstarter-Kampagne trotzdem nicht auf den Markt – oder in die Hände der Unterstützer zu schaffen ganz abgesehen.

Mehr Infos: https://www.alice.camera/

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