Alte Stereoskopie-Fotos aus Japan – das 3D von damals und wie man es macht

3D in der Fotografie ist ja in der letzten Zeit ein groรŸes Thema, vor allem seit 3D Fernsehgerรคte erschwinglich wurden. Bilder mit rรคumlichem Eindruck zu produzieren ist aber gar keine so neue Erfindung, was diese stereoskopischen Fotos aus Japan zeigen. Wie man solche Wackelfotos einfach selbst erstellt, kannst du hier nachlesen.

Alte Stereoskopie-Fotos aus Japan – das 3D von damals und wie man es macht

Fรผr die Stereoskopie gibt es verschiedene Verfahren. Die Stereobrille mit unterschiedlich farbigen Glรคsern, Shutterbrillen usw. Eine sehr alte Technik sind Wackelbilder. Einige sehr sehenswerte Fotos dieser Art aus dem spรคten 19. und frรผhen 20. Jahrhundert findet man auf auf dieser Seite.

Altes Wackelbild aus Japan

Ein solches Wackelbild kann man recht einfach selbst erstellen. Dazu braucht man nur zwei Fotos von einem Motiv, die mit gleicher Blenden- und Fokuseinstellung aus zwei unterschiedlichen Winkeln gemacht wurden. Dazu stellt man die Kamera am besten auf ein Stativ, das man zwischen den beiden Aufnahmen etwas nach links oder rechts verschiebt. Wie groรŸ der Versatz sein muss, hรคngt sehr vom Motiv ab. Mache einfach zwei Aufnahmen und schau dir die beiden Fotos in der Vorschau auf deinem Kameradisplay an, indem du schnell zwischen den beiden Fotos wechselst. Der Versatz zwischen beiden Fotos sollte nicht zu groรŸ sein.

Es sollten sich Objekte im Vordergrund und Hintergrund befinden, damit ein Tiefeneindruck entsteht und der Effekt deutlich wird, weshalb du auch mit hoher Schรคrfentiefe arbeiten solltest.

AnschlieรŸen lรคd man beide Fotos auf jeweils eine Ebene in Photoshop und erstellt eine Animation, Wie das genau funktioniert, wird HIER sehr ausfรผhrlich beschrieben. Als Geschwindigkeit sind 0,10 bis 0,20 Sekunden zwischen den Fotos ideal.

Wackelbild mit angeglichenen Ebenen in Photoshop CS6

Wenn du beide Fotos so angleichst, dass sie nur noch nach links und rechts und nicht mehr nach oben und unten hรผpfen, erhรคltst du ein sehr viel besseres Ergebnis. Dazu kann man die obere Ebene auf 50% Transparenz stellen und mit dem Verschiebewerkzeug die obere Ebene so verschieben, bis sich horizontale Linien im Bild decken.

Wenn alles passt, speicherst du die Animation als animiertes GIF mit 256 Farben

256 Farben und endlose Wiedergabe fรผr das Wackelbild

Ein schneller Versuch aus meinem Bรผrofenster fรผhrte zu diesem Ergebnis – der Effekt ist auf jeden Fall schon sichtbar, wenngleich man hier noch viel optimieren kann.

Wackelbild aus zwei Fotos mit unterschiedlichem Aufnahmewinkel

Sollte es mehr Interesse an Wackelbildern geben, kann ich auch mal ein Tutorialvideo dazu erstellen. Schreib einfach einen Kommentar, wenn du das mรถchtest.

7 Antworten zu „Alte Stereoskopie-Fotos aus Japan – das 3D von damals und wie man es macht“

  1. Marius Launer

    hehe eine sehr interessante Idee .
    Bis jetzt habe ich von diese Art von 3d noch nichts gehรถrt deswegen bin ich wirklich รผberascht wie einfach man sowas erstellen kann . ich muss mir das nรคher anschauen vieleicht werde ich das schlechte Wetter dafรผr ausnutzen um sowas auch auf die Beine zu sztellen .
    Bin gespant

  2. Bernhard

    Hallo Markus,
    super Sache, schaut echt beeindruckend aus! Wieder was gelernt, dass 3D auch ohen Spezialbildschirm/Brille geht war mir nicht bewuรŸt. Muss ich unbedingt auch ausprobieren!
    Bernhard

  3. Hans Laustig

    Achso. Die verlinkten Beispielbilder sind aber sehr schรถn. Die rellativ kleinen bzw. kompakten Rรคume lassen den Effekt sehr lebendig wirken.

  4. Hans Laustig

    Wรคre eine (Flash-) Animation aus drei Bildern ebenfalls denkbar, um einen weicheren รœbergang zu schaffen? Das Schnelle hin- und herschalten irritiert doch ein wenig.

    1. Der Effekt ergibt sich nur bei einem „harten“ Wechsel. Ist ja auch nur eine Spielerei.

  5. astrobyte

    Solche Bilder als Wackelbilder zu bezeichnen, ist nicht korrekt – dafรผr sind sie nicht gemacht. Man kann vielmehr die Augen so trainieren, dass man durch eine spezielle Schieltechnik die beiden Bildhรคften als ein plastisches Bild sieht. Dafรผr sollten sie nicht zu groรŸ sein, denn sonst kann die Augen sie nicht gleichzeitig sehen und im Hirn zusammen setzen. Ich praktiziere diese Technik schon sehr lange und meine Augen kรถnnen sich mittlerweile blitzartig umstellen. Der dann entstehende 3D-Eindruck geht weit รผber die Zappelbilder, wie Sie sie prรคsentieren, hinaus.