Wie bereits angedroht, habe ich mir zum neuen Line6 Toneport UX-2 auch noch die Line6 Variax 300 in schwarz geholt. Warum? Ich war einfach beeindruckt vom Sound dieser Modeling-Gitarre!
Es war fรผr mich auch nicht richtig vorstellbar, dass eine Gitarre, soviele Sounds erzeugen kann, aber nachdem ich die Variax beim Musikhaus Thomann am Samstag angetestet habe, war ich รผberzeugt. Die Variax klingt in jeder der Simulationen gut in den meisten sogar sehr gut. Am erstaunlichsten sind die Akustikgitarren und die Strat, finde ich. Die Stratocaster klingt nicht einfach nach einer Strat (im Variax-Jargon „Spank“), sondern nach einer wirklich guten, alten Strat und das in jeder Pickup-Position. Die Les Paul – hier Lester genannt – bringt das fette Brett und mit dem T-Model (Fender Telecaster), klingen die Akkorde von „Start Me Up“ der Stones wie aus Keith’s knochiger Klaue.
Bei den Semi-Models fรผhlt man regelrecht den B.B. King in sich und mit der Sitar kann man sich an „Within You, Without You“ vom Sgt. Pepper-Album der Beatles wagen. Selbst Exoten wie eine National oder Dobro, die Rickenbacker 360-12 („Mr. Tambourine Man“) oder die Gibson Super 400 klingen.
Sicher ist der Sound einer Gitarre nicht alles. Es spielen viele Dinge eine Rolle, allen voran die Haptik (schรถnes Wort, vornehmlich exzessiv von der Automobilindustrie genutzt), also das Gefรผhl beim Spiel, wie z.B. 4 kg Gewicht auf den Schultern, bei einer Les Paul Standard oder das voluminรถse Gefรผhl, eine Gibson J-200 Akustik im Arm zu halten. Puristen werden wohl auf feinste Nuancen einer 1959er Strat Wert legen, aber fรผr den Gebrauch im Projektstudio und vor allem auf der Bรผhne, gibt es nach meiner jetzigen Meinung, keine Alternative.
Man kรถnnte sich wohl diverse gรผnstige Kopien der Originale zulegen, wobei man aber schon bei nicht mal zwei Modellen, finanziell ins Hintertreffen gerรคt und die klingen nicht so …
Ein weiterer Vorteil ist: Die Variaxe sind nicht mit magnetischen Tonabnehmern, sondern mit einer Piezo-bestรผckten Brรผcke ausgestattet. Das hei??t bei den Strat (Singlecoil)-Modellen oder bei High-Gain Sounds: keine Nebengerรคusche durch Einstreuungen auf den Pickup – schon mal den Bridge-Pickup einer Strat ohne Noisegate mit einer Mese Boogie Rectifier-Verstรคrkung gespielt OHNE Nebengerรคusche!?
Man kann in der Mietswohnung, um 2 Uhr in der Nacht, schnell mal eine schรถne Akustikgitarre aufnehmen ohne dass die Reifen der Autos am nรคchsten Tag zerstochen sind und gerade diese Akustiksachen klingen richtig gut.
Zusammen mit dem Line6 Toneport, bildet die Variax ein fast unschlagbares Team. Einen Sack voll Verstรคrkermodelle, Boxen und Effekte zusammen mit den Gitarren, die verschiedene Musikstile und Sounds geprรคgt haben im handlichen Format und schnell auf der Festplatte fรผr gute 600 Euro – da macht man nix falsch!
??ber das Design der Variaxe im Allgemeinen, lรคsst sich streiten. Die 300er ist bestimmt keine Schรถnheit, aber auch 500,600 und 700er sind nicht das, was ich mir optisch von einer Gitarre vorstelle, aber es ist ja auch eine sehr spezielle Art von Gitarre. Sehr interessant war fรผr mich, dass die grรถ??eren und teueren Modelle auch nicht anders klingen, als das Einsteigermodell Variax 300 und die Bespielbarkeit ist bei allen sehr รคhnlich.
Soundsbeispiele, Presets und mehr, demnรคchst hier! Ach ja, kennt jemand eine seeeeehr gรผnstige Bezugsadresse fรผr die Variax Workbench?
Letzte Aktualisierung am 11.07.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Hallo Marc!
Das freut mich sehr – ich bin auch nach wie vor sehr von meiner Variax begeistert! Den Kauf eines Line6 Toneport UX2 wรผrde ich dir auf jeden Fall empfehlen, da die Sounds deutlich besser sind, als die des NI Guitar Rig. Bei den Gitarren-VSTs gefiel mir IK Multimedia Amplitude bisher am besten. Guitar Rig ist mir irgendwie zu steril und oft zu รผbertrieben.
Das UX2 hat fรผr seinen Preis sehr gute Preamps und man kann damit schon sehr viel machen. Ich nehme das UX2 gerne fรผr Mitschnitte in unserem Proberaum, da ich mit meinem Notebook und dem per USB gespeisten UX2, sehr mobil bin.
Da das UX2 auch Phantomspeisung hat (das UX1 รผbrigens nicht!), kannst du da auch ein Paar Kondensatormikros anschlieรen und somit auch schon sehr gute Akustikaufnahmen machen. Auch fรผr Gesang ist das UX2 garnicht รผbel und macht mit den Modelings von z.B. einem Neve Preamp sehr viel Spaร. Ich hab den UX2 auch lรคngere Zeit als Preamp (zusammen mit meinem Notebook) fรผr meinen Bass auf unseren Bandproben genutzt und hatte รผber unsere PA immer eine Top-Sound.
Schau dir doch auch mal mein neues Posting zum Thema „Recording fรผr Jedermann“ an.
Grรผรe
Markus
Hi..
Habe aufgrund deines Artikels die Variax 300 bei nem onlineshop fรผr 299รขโยฌ gekauft und bin super begeistert. Als Interface nutze ich aktuell noch ein gรผnstiges von Behringer in verbindung mit Guitar Rig 2.0. Lohnt sich die Investition in einen UX2 ?
Gruร,
Marc
Hi Chubby!
Mit einem recht edlen Amp wie dem Rivera Chubster40, wirst du diesen wahrscheinlich auch zum Aufnehmen nutzen wollen – da weiร? ich nicht, ob der Toneport – dessen Hauptmerkmal eine sehr gute Amp-Simulation ist – die richtige Wahl fรผr dich ist – auร?er wenn du vielleicht mobil mit einem Notebook aufnehmen mรถchtest (Proberaum etc.).
In deinem Fall wรคre die M-Audio Karte oder z.B. die ESI Juli@ (http://www.esi-pro.com/viewProduct.php?pid=43&page=2) UND ein gutes Kondensatormikro (z.B. das Studio Projects B1) die sinnvollere Wahl zum gleichen Preis. Was dazu allerdings noch nรถtig wรคre (schon wegen der Phantomspeisung des Kondensatormikros), ist ein Preamp z.B. der Mic100 von Behringer – lass dich nicht von diversen „Spezialistenmeinungen“ abhalten – der ist deutlich besser, als sein Ruf. Damit wรคrst du bei ca. 240 รข?ยฌ und hast alles beieinander, um deinen Amp, Gesang, Akustikgitarren etc. vernรผnftig aufzunehmen.
Kleiner Tipp am Rande: wenn du eine sehr gute Aufnahmesoftware suchst, solltest du dir mal die aktuelle Ausgabe (5/06) des Magazins „Keys“ zulegen – da gibt’s Samplitude von Magix in einer Spezial-Vollversion, die alle anderen Light und Special Edition von Steinberg, Ableton etc. in den Schatten stellt …
Markus
Hi,
ich hรคtte mal ne Frage und zwar stehe ich vor der Entscheidung entweder ein LINE6 Gerรคt oder ein „normales“ Interface a la M-Audio Delta 2496, ich besitze nรคmlich noch einen Toneworks Pandora PX4D. Also ich wรผrde auch gerne meinen Amp (Rivera Chubster40) aufnehmen.
Hier ein Link mit ner Diskussion aus dem Forum:
http://www.musikinstrumente.de/foren/showthread.php?t=15388
Gruss
Chubby
Danke ๐
Dann freu ich mich schon auf meine Variax und den Toneport.
Mit Thomann habe ich bisher auch ganz gute Erfahrungen gemacht.
Hallo!
Die Verarbeitung der Variax ist gut, allerdings muss man die Gitarre schon noch nach seinen Wรผnschen einstellen, was allerdings bei nahezu jeder neuen Gitarre der Fall sein dรผrfte. Die Qualitรคt der Verarbeitung bewegt sich bei guten Fernost-Modellen.
Die Presets am Toneport kannst du entweder รผber die Cursortasten, einfache Fuร?taster (keine Schalter!) oder per MIDI (z.B. รผber eine Midifuร?leiste) umschalten. Die Variante mit der MIDI-Fuร?leiste hat natรผrlich den Vorteil, dass du den direkten Zugriff auf alle Presets hast und nicht nur รผber schrittweises Vor- und Zurรผckschalten.
Ich hab die Variax beim Thomann รผbrigens fรผr 420รข?ยฌ bekommen, da das Musikhaus http://www.markstein.de, die Variax300 fรผr 429,00 anbietet und noch 2% Skonto bei Vorauszahlung gibt – nur so als Tipp ๐
Ich mรถchte mir genau die gleiche Kombination anschaffen, also Variax 300 und Toneport und bin durch googlen auf deine website gestoร?en. Dein Artikel ist schon sehr aufschlussreich, aber ich habe nmoch ein, zwei Fragen:
Wie ist den die Verarbeitung und Einstellung der Variax (Saitenlage, Bรผnde, Oktavreinheit)? Ich habe gehรถrt, da gebe es eine ziemliche Streubreite.
Wie schaltet man denn die Presets am Toneport um. Muss man da immer zur Maus greifen? oder hast du dir einen Doppelfuร?schalter angeschafft?