So fotografiert man den „Supermond“

Heute ist ja wieder einmal der „Supermond“ am Himmel zusehen und zumindest bei mir im Fichtelgebirge stehen die Chancen gut, dass der Himmel heute klar bleibt. Damit ihr den Supermond auch scharf fotografieren kรถnnt, habe ich ein paar kleine Tipps zur Kameraeinstellung

So fotografiert man den „Supermond“

Die Ursachen des „Supermondes“ wurden glaube ich schon in jeder Nachrichtensendung und Tageszeitung breitgetreten: Der Mond bewegt sich auf eine elliptischen Bahn um die Erde und ist damit manchmal weiter und manchmal nรคher an der Erde. Der erdnรคchste Punkt wird Perigรคum genannt und wenn zu diesem Zeitpunkt auch noch Vollmond ist, hat man einen Supermond. Diese Supermonde sind auch nicht so selten wie es uns die Medien gerne weismachen mรถchten. In diesem Jahr gab es schon einen im Oktober und im Dezember wird es wieder einen geben. 2015 gab es 5 solcher Phasen. Eine Liste aller Supermond-Termine gibt es รผbrigens HIER.

supermond2

Wenn man den Supermond heute ab etwa 17 Uhr sehen kann, ist es eigentlich auch schon kein Supermond mehr, da die Vollmondphase schon etwas รผberschritten ist.

Der Mond wird heute ca. 14% grรถรŸer und 30% heller erscheinen als sonst. Im Vergleich zu den anderen Supermonden ist der Effektย aber weniger dramatisch als behauptet, denn der Mond ist dann nurย 0,55 Prozent grรถรŸer als der Supermond vom Oktober (0,55 %).

Kameraeinstellungen fรผr Mondfotografie

Den Mond zu fotografieren ist – im Vergleich zu anderen Objekten in der Astrofotografie – relativ einfach.

  • Ihr braucht eine wirklich lange Brennweite. Alles ab 200 mm ist gut. Mehr Brennweite ist besser.
  • Im manuellen Modus (M) stellt ihr eure Blende auf einen mittleren Wert z. B. f/8 oder f/11
  • Die ISO-Einstellung kommt auf 100, damit ihr Bildrauschen vermeidet. Am besten fotografiert man natรผrlich im RAW-Format.
  • Verschlusszeit 1/200, denn der Mond bewegt sich und ist sehr hell, darum braucht man auch keine lange Belichtungszeit oder gar eine Langzeitbelichtung. Theoretisch kann man damit auch auf ein Stativ verzichten. Wer es aber so scharf wie mรถglich haben mรถchte, benutzt trotzdem ein stabiles Stativ. Zugunsten der Bildschรคrfe lieber die kurze Belichtungszeit beibehalten und etwas mit der ISO-Einstellung nach oben gehen, sollte das Bild zu dunkel sein (weil man z. B. ein nicht sehr lichtstarkes Zoom-Objektiv nutzt).
  • Da der Mond hell ist, sollte auch der Autofokus exakt und schnell funktionieren
  • Dann braucht ihr noch einen passenden Standort. In Stรคdten stรถrt Fremdlicht gerne die Aufnahme und verringert den Kontrast. Aber wie gesagt: Der Mond ist hell …
  • Getreu dem Motto „Vordergrund macht Bild gesund“, ist ein interessanter Vordergrund wichtig, in dessen Kontext ihr das Mondfoto setzt. Einfach nur den Mond zu fotografieren, fรผhrt zu einem ziemlich langweiligen Bild wie hier:

supermond1

Wenn ihr dann eure Supermondfotos im Kasten habt, kรถnnt ihr die Bilder natรผrlich noch in Lightroom anpassen. Etwas mehr Kontrast, etwas Klarheit und evtl. den Dunstfilter (fรผr die LR 6 Anwender habe ich HIERย die Dunst-Funktion als kostenlose Presets zum Download) anwenden. Auch kann man mit dem WeiรŸabgleich spielen und so den Mond wรคrmer oder kรคlter aussehen lassen.

Viel Glรผck bei den Supermondfotos!

5 Antworten zu „So fotografiert man den „Supermond““

  1. T. Bayer

    „Zugunsten der Bildschรคrfe lieber die kurze Belichtungszeit beibehalten und etwas mit der ISO-Einstellung nach oben gehen, sollte das Bild zu dunkel sein (weil man z. B. ein nicht sehr lichtstarkes Zoom-Objektiv nutzt).“

    Das muss aber ein extrem Lichtschwaches Zoom sein, das f8-11 nicht packt.

    1. Zu was nรผtzt der Kommentar jetzt genau?

  2. Der heute morgen im Radio interviewte Astronom war wegen des Hypes auch sehr verwundert, weil der Mond 3% grรถรŸer und somit mit bloรŸem Auge eh kaum ein Unterschied sichtbar wรคre …
    Aber naja, Mond fotografieren kann man natรผrlich immer und momentan ist zumindest das Wetter hier in Berlin ganz gut und wie ich gestern schon sah zudem die Mondaufgangszeit auch gut, um ihn ggf. direkt รผber dem Horizont abzulichten.

    1. Gegenรผber einem „normalen“ Vollmond ist er 14% grรถรŸer – so schreiben es zumindest alle Astro-Seiten. Der Vergleich zu den recht hรคufigen „Supermonden“ fรคllt jedoch sehr gering aus.