Was passiert mit Lightroom, wenn ich das Abo kรผndige? Die grรถรte Angst vieler Lightroom Anwender ist, dass die ganze Arbeit mit der Organisation der Fotos mit Keywords, Titel, Katalogen, Sammlungen etc. umsonst war, sobald man das Abo beendet. Auch was mit den bereits entwickelten Fotos passiert, ist fรผr viele hรถchst schleierhaft und aus vielen Kommentaren und Zuschriften weiร ist, dass mancher sogar den Totalverlust der Fotosammlung befรผrchtet, sollte man mal keine Lust (oder kein Geld) mehr auf ein Abo haben.
Was viele nicht wissen: Viele Funktionen von Lightroom Classic, kann man auch ohne aktives Abonnement weiterhin nutzen und die bisherige Bildersammlung ist weiterhin verfรผgbar – inklusive bisheriger Entwicklungen, Schlagwรถrter etc. Auch kann man bereits entwickelte Fotos ohne Abo exportieren. Damit aber nicht genug:
Welche Lightroom-Funktionen kann ich ohne Abonnement nutzen?
Ihr werdet รผberrascht sein, wie viele Mรถglichkeiten mit Lightroom noch habt, ohne einen einzigen Cent dafรผr zu bezahlen! Ich zรคhle einmal auf:
- Vorhandene Fotos ansehen, organisieren (Metadaten, Ordner, Kollektionen, Bewertung etc.), durchsuchen und exportieren
- Neue Fotos kรถnnen weiterhin importiert und organisiert werden (Metadaten, Ordner, Kollektionen, Bewertung etc.) (!)
- Einfache Bildentwicklung mit der Ad-Hoc Entwicklung (Automatikmodus!) inkl. gespeicherter Vorgaben
- Unterstรผtzung der RAW-Formate neuer Kameras
- Neue Fotos kรถnnen exportiert werden
- Weitergabe von Bildern an externe Programme (Exposure 4, DxO, Affinity etc. etc.) inkl. Rรผckgabe an Lightroom
- Das Buchmodul kann weiter genutzt werden
- Dia-Shows kรถnnen erstellt werden
- Web-Galerien erstellen
- Das Druckmodul ist weiterhin nutzbar
- Bilder kรถnnen weiterhin gemailt und per Social Media geteilt werden
Welche Funktionen stehen ohne Abonnement nicht mehr zur Verfรผgung
- Das komplette Entwicklungsmodul ist nicht mehr verfรผgbar
- Keine Panorama- und HDR-Entwicklung
- Kein Kartenmodul
- Kein Tethering (Steuerung einer Kamera und direkte รbertragung zu Lightroom)
- Keine Synchronisierung mit der Creative Cloud und z. B. dem Smartphone
- Kein Photoshop CC
Die wichtigste Lightroom-Funktion ist fรผr mich die Organisation der Bilder. Fรผr viele von euch ist es jedoch die Bildentwicklung und Bearbeitung. Gerade dafรผr ist es aber am einfachsten eine Alternative zu finden, denn gute RAW-Entwickler gibt es jede Menge.
Man kann also den Komfort von Lightroom ganz ohne Abo weiterhin nutzen und die Bildbearbeitung in einer externen Anwendung wie DxO Photolab, Capture One, Exposure, Affinity, oder oder oder durchfรผhren.
Man muss also kein Creative Cloud Abo bezahlen, um viele Lightroom-Features weiterhin nutzen zu kรถnnen. Hat man einen alternativen RAW-Entwickler gefunden, kann man beides ganz einfach kombinieren.
Man muss aber auch sagen, dass Adobe hier sehr groรzรผgig und fair mit ehemaligen Abonnenten umgeht – zumindest sehe ich das so. Das bedeutet auch, dass man sich eben nicht ewig an Adobe bindet, wenn man sich fรผr ein Lightroom Abo entscheidet und das ist auch fรผr diejenigen eine wichtige Information, die gerade mit den Gedanken eines Creative Cloud Abos spielen.
Hallo,
Interessante Sache. Ich wรผrde LR ja gerne und wie bis anhin alle paar Jahre mal kaufen. Geht nicht mehr. Jetzt optimiere ich meine Kosten halt mit fleissigem „on-off-on-off“. Mal schauen wie lange das gut geht. Denn das was jetzt aufgerufen wird, bin ich al privater Nutzer nicht bereit zu zahlen und fรผr die paar Fotos die ich ernsthaft bearbeiten will, lรถse ich dann nach den jeweiligen Ferien fรผr einen Monat das Abo.
Frage: Was passiert wenn ich das CC-Abo nicht mehr zahle? Da liegen ja alle Photos in der Cloud. Oder habe ich die Photos auf dem Rechner und in der Cloud und kann LR weiterhin nutzen?
Und was wenn ich das „Photo-Abo“ mit Photoshop und LR nicht mehr zahle? Was bleibt mir dann von PS noch? Gar nix?
Und nun lasse ich mich mal รผberraschen was so lange nach Redaktionsschluss des Artikels noch zurรผck kommt.
Gruss Hans
Danke fรผr den Artikel und insbesondere fรผr die Nachricht, dass VIELES bei Lightroom weiter benutzbar ist bei Ev. Ausstieg.
Was ich nicht schรถn finde ist der Hinweis bei LR auszusteigen, ein anderes Programm zur Bearbeitung zu suchen bzw zu verwenden und dann wieder bei LR zurรผckkehren fรผr insbesondere die Bibliotheksfunktion. Das ist harmlos gesagt Rosinenpicken!!! LR hat ein Superprogramm von 1.0 bis nunmehr 8.4 entwickelt. Da kann man doch die knapp 12 โฌ im Monat zahlen, wenn einem die Fotografie ein interessantes und schรถnes Hobby ist! Fรผr vieles dummes, ungesundes ….. geben wir im Monat mindestens 10 โฌ aus…….
Lieben Gruร
Heinz
Danke fรผr die รbersicht.
Ich bin seit einem Jahr „raus“ und bei Affinity Photo gelandet. Leider ist es umstรคndlicher jedes Foto einzeln reinzuziehen und dort zu entwickln. AF ist natรผrlich prima, aber der Weg nun anders und meiner Ansicht nach Umstรคndlicher. Ich hatte es ne zeitlang mit Adobe Bridge probiert. Aber wirklich warm bin ich nicht mit geworden.
Nun verwalte ich wieder die Bilder mit LR, aber muss sie eben dann manuell in AF entwickeln. Zwei Punkte mรถchte ich aber aufgreifen:
„Einfache Bildentwicklung mit der Ad-Hoc Entwicklung (Automatikmodus!) inkl. gespeicherter Vorgaben“
Wo soll das sein? Wird das auch non-destruktiv oder final?
„Weitergabe von Bildern an externe Programme (Exposure 4, DxO, Affinity etc. etc.) inkl. Rรผckgabe an Lightroom“
Wo soll das sein? Es wird ohne Abo nicht mehr „Bearbeiten in“ angezeigt. Daher ist das nur noch mรถglich, wenn man das Bild manuell dann von LR in das externe Tool zieht. Eine Rรผckmeldung hab ich dann auch nicht mehr. Vorher RAW-Format in LR. Nach dem Bearbeiten exportiere ich in JPG und auch in den gleichen Ordner. Es wird kein neues Bild des JPG angezeigt und auch die Vorschau รคndert sich nicht. Erst wenn ich das RAW aus dem Ordner lรถsche. ๐
Vielen Dank fรผr den Artikel, das ist gut zu wissen! Allerdings hat die Bearbeitung auรerhalb von Lightroom einen entscheidenden Nachteil: Die Bearbeitung ist nicht non-destruktiv mรถglich, zumindest. Das heiรt es mรผssen, wenn man die bearbeiteten Bilder mit Lightroom katalogisieren mรถchte, alle Bilder erstmal im Dateiformat des RAW-Entwicklers oder z.B. als Jpeg exportiert werden.
Jein! Das externe Programm kann seine Entwicklungseinstellungen parallel und auรerhalb von Lightroom speichern. Damit kรถnnte man immer wieder darauf zurรผckgreifen. Natรผrlich wรผrde in Lightroom ein TIF, DNG mit der Entwicklung angezeigt werden, sobald man in der externen Anwendung auf „speichern“ klickt, aber damit kรถnnte man leben.