Warum gehe ich unter die Masochisten? Nunja, ich habe ja einen Mac und werde mir wohl demnรคchst auch noch ein Macbook anschaffen, wenn es vielleicht das 13″ Modell auch mit Retina-Display gibt. Ich brauche fรผr Videoschnitt mit Adobe Premiere CS6, After Effects CS6, aber auch fรผr meine Musikproduktion mit der Presonus Studio One, Reaper, Cubase und Ableton Live DAW einfach richtig Rechenpower.
Ein 2012er Mac Pro ist preislich schlichtweg indiskutabel und einen iMac mรถchte ich nicht, da ich nicht auf meinen EIZO FlexScan SX2762W Monitor verzichten mรถchte. Zudem hรคtte ich gerne mehr interne Festplatten, da Videos und Recording-Anwendungen einfach schnelle und groรe Festplatten voraussetzen.
Warum entscheidet man sich fรผr einen Mac?
Das ist eine gute Frage! Fรผr mich gab es dieses Jahr genau eine einzige Anwendung, die mich zum Mac gefรผhrt hat: iBooks Author. Ich wollte das einfach mal ausprobieren und bin da noch immer dran.
Zum Thema Software, die es fรผr Windows nicht gibt:
Apple Logic 9 hat mich nie interessiert und da es wohl auch kein Logic 10 oder Logic X geben wird, ist das Thema ohnehin gegessen. Die aktuelle Version wird zwar fรผr einen wirklich attraktiven Preis verramscht, aber groรe Hoffnungen auf ein wรผrdiges Update darf man sich wohl nicht mehr machen. Ebenso wie aus der Videoschnittsoftware Final Cut Pro X ja eher ein iMovie Pro geworden ist. Hier schรคtze ich die perfekte Verzahnung der Adobe CS6 Suite, die es aber ja zum Glรผck auf dem Mac und fรผr Windows gibt.
Ich muss aber auch sagen, dass die tรคgliche Arbeit mit dem Mac sehr viel Spaร macht und irgendwie irgendwas hat.
PC-Hardware zum Mac umbauen!?
Da mein „nachbelichtet-PC“ seit dem Einzug des Mac in meinem Bรผro nur noch ein Nischendasein pflegte, รผberlegte ich, wie man die zugegebenermaรen noch sehr potente Hardware wieder sinnvoll einsetzen kรถnnte. Grau ist alle Theorie und man kann sich Stunden damit geschรคftigen, irgendwelches Fรผr und Wider zu recherieren – ein eigener Test und eigene Praxiserfahrung kann das nicht ersetzen (was ich auch auf viele weitere Bereich ausdehnen mรถchte).
Dank einer legalen „Mountain Lion“ Version aus dem App Store und eben einem vorhandenen Mac, war der bootbare Hackintosh USB-Stick schnell erstellt.
Ein paar BIOS-Einstellung fรผr mein INTEL-Motherboard nach Empfehlungen aus div. Hackintosh-Foren und los ging der holprige Ritt.
Hardware-Hรผrden
Du willst es doch wissen?
Wenn dich dieser Beitrag noch nicht abgeschreckt hat und du doch einen Hackintosh bauen willst, solltest du zuerst diese Adressen ansurfen:
http://lifehacker.com/5841604/the-always-up+to+date-guide-to-building-a-hackintosh
und natรผrlich
Der erste Versuch Mac OS X Mountain Lion auf der PC Hardware zu installieren scheiterte nach einigen Versuchen- und Recherchen – an der Grafikkarte. Eine Sapphire AMD HD6670 schmeckte OS X nicht. Die Installation bliebt mit einem schwarzen oder grauen Bildschirm hรคngen. Standard-Tipps wie die Boot-Parameter -x -v, GraphicsEnabler=No etc. brachten auรer der Erkenntnis, dass wohl tatsรคchlich die vorhandene Grafikkarte das Problem ist, rein gar nichts.
Die sonstige Hardware, ein INTEL DX58SO Mainboard, i7 950 Quadcore und eine Intel X25 SSD sollten hingegen kein Problem sein. Also flugs die Grafikkarte gegen eine nVidia 240GT getauscht und schon wuppte die Installation einwandfrei.
Nach etwa 25 Minuten war OS X auf der PC-Hardware installiert und machte auch nach dem ersten Start einen recht ordentlichen Eindruck. Die Grafik sah gut aus, das Netzwerk war da und nach einer Installation der Audio-Codecs fรผr das INTEL Mainboard war auch Ton vorhanden.
Bei dem Versuch eine 6GB groรe Datei per Gigabit-Netzwerk vom QNAP NAS auf den Hackintosh zu kopieren musste ich feststellen, dass die รคuรerst zรคh ging. Immer wieder wurden fรผr ein paar Sekunden รbertragungsraten von knapp 60 MB/s erreicht, die dann in regelmรครigigen Abstรคnden einbrachen. Nach einem kurzen Check stellte ich jedoch fest, dass nicht die Netzwerkkarte das Problem war, sondern miserable Lese- und Schreibraten der SSD, denn auch die lokale Kopie von der SSD auf die SSD waren elend langsam.
666 – The Number Of The (Multi-)Beast
Fehlende Hardware-Unterstรผtzung kann mit dem Tool „Multibeast“ von TonyMac86 behoben werden. Aber auch fรผr einen IT-technisch ganz bestimmt nicht gerade unerfahrenen Versuchsleiter, artete diese Prozedur in eine reine Abfolge von Versuchen und Fehlversuchen aus. Man kann das Hackintosh-System mit einem Haken in diesem Tool gรคnzlich stilllegen, was in den meisten Fรคllen eine Neuinstallation und weitere 25 Minuten Wartezeit provoziert – und ich benรถtigte 3 Neuinstallationen, bis das System รผberhaupt einigermaรen stabil lief.
Die laufenden Performance-Einbrรผche waren mit keiner Einstellung zu beheben und die ganze DSDT-Geschichte ist einfach eine viel zu groรe Bastelei.
Jedes zukรผnftige OS X Update wรผrde wohl einen Rattenschwanz an Anpassungen und Versuchen nach sich ziehen um das System wieder stabil zu bekommen – und gerade das mรถchte ja man eigentlich vermeiden, wenn man auf den Apfel setzt. Multibeast ist wirklich der Teufel.
รberhaupt: Irgendwie ein System zum laufen zu bekommen, das fรผr die vorhandene Hardware nicht gemacht ist, ist vollkommener Quatsch.
Ich fรผhlte mich aber ein bisschen nach 1997 versetzt, als ich auf meiner ersten SuSE 4.4.1 Maschine versucht habe, den KDE-Desktop samt funktionsfรคhigem X-Server zu kompilieren. Ganz ehrlich? Das ging schneller! Allerdings war ich noch jung und die Zeit verklรคrt so manche durchkompilierte Nacht ๐

Mac Pro Leistung fรผr lau? Nee, geht nicht!
Ohne dass ich groรe Erwartungen an das Experiment gehabt hรคtte komme ich zur Erkenntnis, dass es einfach ziemlich sinnfrei ist, ein Mac Betriebssystem auf PC Hardware laufen zu lassen. Dabei wurde mir auch ย eindrucksvoll bestรคtigt, was ich eigentlich schon vorher wusste: Die Basis der Stabilitรคt und (relativen) Sorgenfreiheit bei OS X ist die Tatsache, dass es auf eine klar definierte Hardware ausgerichtet ist. Sobald sich diese รคndert, ist der Vorteil dahin. Es ist schlicht dieses abgeriegelte รkosystem was Apple ausmacht – oder auch viele zur Ablehnung bewegt.
Mac Pro Leistung zum Preis billiger PC-Komponenten ist nicht drin. Mag sein, dass das bei manchem auf bestimmter Hardware ganz ordentlich lรคuft, aber der Administrations- und Forschungsaufwand ist wohl ungleich grรถรer, als es im Windows 7 (und vermutlich Windows 8) Zeitalter je war.
Wรผrde ich den Zeitaufwand fรผr das zurรผckliegende Hackintosh-Experiment in Auftragsarbeiten umrechnen, stรผnde hier schon ein aktuelles Macbook Pro mit Retina-Display im Vollausbau bezahlt herum …
Fazit?
PC-Hardware wird auch in Zukunft noch ihre Berechtigung haben, nรคmlich als Windows-PC, der nach der Installation sofort fehlerfrei, recht preiswert und mit hoher Performance lรคuft. Bei mir sind es aktuelle 12GB, 4 Festplatten plus SSD und einige Anwendungen, die ich bei meinem Mac vermisse.
Windows 7 lรคuft einfach, auch wenn Windows noch immer der Horror von Windows 95 und 98 anhรคngt – aber auch der Mac ist nicht fehlerfrei. Da es fรผr mich keine Anwendungen auf dem Mac gibt, die ich nicht auch unter Windows hรคtte, ist der Windows-PC fรผr die „Power-Anwendungen“ noch immer ein gutes und gรผnstiges Arbeitspferd.
Hackintosh ist eine ziemlich nervige Bastlergeschichte, die alle Vorzรผge des „echten“ Systems (definierte Hardware/Software-Anpassung) komplett ad absurdum fรผhrt. Gerade fรผr Echtzeit-Anwendungen wie eine DAW (Digital Audio Workstation) oder Videoanwendungen ist eine stabile Basis unverzichtbar und die bekommt man nur, wenn man entweder das Portemonnaie รถffnet und ein paar Tausender fรผr einen Mac Pro investiert oder mit einem vernรผnftigen PC-System arbeitet.
Leider bietet Apple kein Gerรคt an, welches die Leistung eines iMac, oder einer vielleicht bald kommenden 2012er iMac-Generation mit Ivy-Bridge ohne Display bereitstellt. ย Ich wรคre sofort dabei!
Letztendlich setze ich bei diesen High-End Anwendungen weiter auf den PC, da er mehr Leistung fรผrs Geld bietet und Photoshop, Premiere, Cubase & Co. im Vollbild dort gleich aussehen und auch gleich funktionieren.
Oder was meinst du?ย
Also ich bin seit Jahren Hackintosh-Freak. Besitze auch ein MacBook Air.Daneben beitze ich aber noch einen Core i7 Hacintosh auf Sandy-Bridge-Architektur. Und einen รคlteren sogar lรผfterlosen Dektop-PC mit Atom-Prozessor. Und sogar noch einen kleinen Dell miniV mit Snow-Leopard. Auf den anderen Hackintosh PC’s lรคuft jeweils stets das letzte Update. Mavericks habe ich noch nicht installiert. Es ist der Spaร am Basteln. Nicht jedes Update funktioniert immer sofort reibunslos. Aber es ist stets ein Erfolgserlebnis, wenn man abschlieรend nach einigen Fehlversuchen, dann doch die richtige Idee hatte, das System doch noch zum Laufen zu bringen. Ich gebe zu, das mag nur etwas fรผr Enthusiasten sein. Aber einen Apple kaufen kann Jeder. Einen basteln, nicht. Ich habe bis jetzt noch jedes System letzendlich stabil zum Laufen gebracht. Es macht einfach nur Spaร!!!!
Die Einleitung klang so schรถn vielversprechend..
Ich hatte vor Rund 6-7 Jahren auch einen Versuch gestartet, jedoch wollte OSX (wie bei dir) sich einfach nicht installieren lassen. Ich hatte aber auch keine Lust mir extra neue Hardware zu kaufen. Das ich es dann gelassen hatte und mir 2 Jahre spรคter mein erstes MacBook zulegte.
Das gute Stรผck ist nun etwas in die Jahre gekommen und ein neues Gerรคt ist wรคr schon schรถn. Aber wenn ich lese, das sich seit damals nichts verรคndert hat, dann wird es wohl doch wieder direkt das Original sein. Denn genau das macht Apple halt aus. Es nimmt dem Kunden die Arbeit ab – das hat natรผrlich seinen Preis. Aber ich will nicht am Gerรคt schrauben, sondern andere Dinge mit machen.
Danke fรผr den Artikel.
Nach der Installation war es schon lauffรคhig und ein bisschen Surfen etc. funktionierte auch, aber es war halt weit von einem „runden“ System entfernt. Mehr als einen Abend und eine Flasche Rotwein sollte man darin aber nicht investieren – es bringt einfach nichts.
„Ich muss aber auch sagen, dass die tรคgliche Arbeit mit dem Mac sehr viel Spaร macht und irgendwie irgendwas hat.“
Das „irgendwie“ lรคsst sich meiner Meinung nach klar herausstellen: OSX in Verbindung mit Apples non-nonsense-Hardware fokussiert Nutzer auf Content, auf die Arbeit, ggf. auf die Kreativitรคt des Benutzers. Es ist ein Werkzeug zum Zweck. Es dient dem Nutzer, nicht sich selbst.
Ich arbeite seit 1 Jahr mit einem MacBook Pro fรผr Foto und Musikproduktion und hatte vorher 15 Jahre lang Windows. Mein gefรผhlt auf 10% geschrumpfter Frustfaktor, ein Windows samt Hardware zu pflegen, und das unter OSX nicht existente, super nervige „Selbstzumรผllen“ von Windows sowie die meiner Erfahrung nach meist ausgezeichnete (vor Allem ergonomische) Qualitรคt von OSX-Software steigern meine Begeisterung fรผr Apple-Rechner stetig.
Ich versteh‘ allerdings nicht, weswegen Apple Alleinstellungsmerkmale wie Logic (Sound und Effekte sind einfach mal toll) oder Final Cut aufgeben will. Ein Freund ist professioneller Videofilmer und wird mit dem aktuellen Final Cut nicht eine Sekunde von der kreativen Arbeit mit dem Filmen abgelenkt: In rasender Geschwindigkeit bearbeitet er FullHD-Filme auf einem MacBook Pro. Premiere auf vergleichbarer Hardware ist gefรผhlt 5-10 Jahre in der Entwicklung zurรผck, vor allem beim Cachen und Backgroundrendern sowie den Effekten.
Was mit Aperture ist, weiร man nicht, aber Lightroom ist sicher unschlagbar und fรผhrt den Markt dominant an.
Ich meine, dass es nicht darauf ankommt, _dass_ es eine bestimmte Software auch fรผr den Mac oder nur fรผr Windows gibt, sondern wie sie sich in beiden Umgebungen verhรคlt. Und damit schlieรt sich der Kreis: OSX plus Hardware behindern nicht bei der Arbeit wie Windows im direkten Vergleich. Das ist der entscheidende Vorteil gegenรผber Windows plus Hardware.
Und mal ehrlich: Bei AllInOne-PCs und welchen fรผr Standardanwendungen sowie vor allem Notebooks ist Apple nicht signifikant teurer als beliebige Windows-Hardware inkl. Windows – wenn man einrechnet, dass es praktisch geldwert ist, dass Arbeitsmittel einfach funktionieren und sich immer Worksflows integrieren, statt deren Anpassung zu erfordern. Fรผr High-End-Laptops gibt es meiner Meinung nach zu Apple keine Alternative… sage ich, wรคhrend ich an einem 2500รขโยฌ-HP-Windows-Laptop sitze, dessen Tasten laufend rausfliegen, dessen DVD-Schublade klappert, dessen Akkus sporadisch zickt und dessen Display eine Zumutung ist.
Danke fรผr dein ausfรผhrliches Statement! Die Strategie bei Logic und FC leuchtet mir auch nicht ein.
„…und das unter OSX nicht existente, super nervige รขโฌลSelbstzumรผllenรขโฌย…“
So ganz richtig ist das nicht. Ich nutze auch ein MBPro und voher ein MB. Auch OSX wird mit der Zeit trรคger und ‚mรผllt sich zu‘, wie du es nennst. Betreibssystemupgrades enden oft in einem unbrauchbaren System. Die Erfahrung durfte ich jetzt zwei mal machen: 10.6 auf 10.7 und das gleiche bei 10.7 auf 10.8
Es half nur eine Neuinstallation (OHNE den Migrationsassistenten zu nutzen!) und ein Rรผckspielen der Daten aus dem Backup.
Am Wochendende gehtรยดs fรผr mich zurรผck auf 10.6 – das lรคuft am besten!
Schรถner Artikel,
kann ich mir die Arbeit ersparen ๐
Bei mir arbeitet รผbrigens ein Mac Mini mit i7, 16gb RAM und SSD…
Ich kann nicht sagen, dass ich lieber einen iMac hรคtte ๐
Aber der Anschaffungswiderstand beim Macbook Pro ist eindeutig noch zu hoch – da gebe ich dir recht.
VG Jรถrg
Bei mir ist es auch ein Mac Mini, aber nur mit 8GB RAM. An die SSD-Aufrรผstung habe ich auch schon gedacht … Ich werde aber evtl. auf ein ordentliches MacBook Pro gehen und das dann daheim an den Eizo anschlieรen.