Lytro: Kann diese Kamera die Fotografie revolutionieren?

Mit klassischen Kameras – egal ob es sich dabei um kompakte Knipsen oder Spiegelreflex-Modelle handelt – legt man sich beim fotografieren bereits auf den Schรคrfepunkt fest. Das was die Kamera gemessen, oder der Fotograf manuell als Schรคrfebereich festgelegt hat, befindet sich dann auch in der fertigen Datei – oder bei analogen Modellen auf dem Film.…

Lytro: Kann diese Kamera die Fotografie revolutionieren?

Die Lightfield-Camera von Lytro, geisterte schon vor einiger Zeit durchs Internet – damals jedoch noch ohne konkrete Angaben der Verfรผgbarkeit oder gar ein erwerbbares Kameramodell. Mancher unkte schon, dass es sich dabei wohl um Vapor-Ware handeln wรผrde, die es nie zur Serienreife oder zumindest zu einem vorfรผhrbaren Prototypen schaffen wรผrde. Heute, einige Monate spรคter, kann man die Lightfield-Kameras von Lytro tatsรคchlich vorbestellen.

Was bedeutet Lightfield Technologie?

Mit der an der Universitรคt Stanford entwickelten Technik, wird von einem speziellen Kamerasensor das komplette „Lichtfeld“ aufgenommen, also alles Licht, dass von einem Objekt in jede Richtung ausgeht. Dieser Sensor wir auch nicht in Megapixeln angegeben, was ja nur eine 2-dimensionale Angabe ist, sondern in Mega-Ray. Die Lytro Kamera hat derzeit einen 11 Mega-Ray Sensor.

Lytro Lightfield-Technologie

Worรผber man sich auf der Lytro-Website ausschweigt ist die Auflรถsung in Megapixeln, die man damit letztendlich im 2-dimensionalen Bild erreichen kann. Lediglich von HD-Qualitรคt wird gesprochen.

Dass mehr Bildinformationen als bei einer klassischen Digitalkamera erfasst werden, zeigt schon die Angabe der mรถglichen Fotos, die auf den fest eingebauten Speicher der Lytro Platz finden. So kann man auf dem kleinsten Modell mit 8GB Speicherplatz gerade mal 350 Bilder aufnehmen, was einem Speicherbedarf von gut 23 Megabyte pro Bild entspricht.

Die drei Lytro Lightfield-Camera Modelle

Die Lytro bekommt man zukรผnftig in 3 Ausfรผhrungen: Ein blaues oder schwarzes Modell mit jeweils 8GB Speicher fรผr 399$ oder ein rotes Modell mit 16GB Speicher.

Ansonsten sind alle Modelle gleich ausgestattet. Eine Linse mit Lichtstรคrke f/2 und ein optischer 8-fach Zoom wird geboten, ebenso wie ein nur 1,46 Zoll (33mm) kleiner Touch-Bildschirm.

Lytro Lightfield Kameras

รœberhaupt bricht die Lytro mit allen bekannten Kameradesigns. Durch die aufwรคndige Optik in der Lytro, ist eine tiefe Bauweise erforderlich und so sieht diese neuartige Kamera eher wie ein Bauklotz, als eine ergonomisch geformte Kamera aus. Dafรผr besteht die Kamera aus leichtem bebรผrsteten und anodisierten Aluminium. Angetrieben wird die Kamera von einem eingebauten Li-Ionen Akku.

Damit bringt die Lytro bei 41 x 41 x 112mm Abmessung, ordentliche 214 Gramm auf die Waage.

Ist die Lightfield-Technik revolutionรคr ?

Eine gute Frage, die ich eigentlich an dich weitergeben mรถchte! Das Konzept dahinter ist absolut faszinierend. Erst spรคter den Schรคrfepunkt festlegen, oder evtl. sogar die ganze Schรคrfentiefe manipulieren zu kรถnnen ist schon revolutionรคr, ist doch doch eines der wichtigsten Gestaltungselemente in der Fotografie.Die Beispiele HIER (Adobe Flash erforderlich) zeigen das deutlich, wenngleich auch noch insgesamt etwas unscharf.

So lange es sich aber auf die jetzt vorgestellte Lytro-Kamera beschrรคnkt, wird die Technik wohl nicht in der breiten Masse angekommen. Sollte es die Lightfield-Technik jedoch auch in „normale“ Kameras schaffen, wรคre das ganz sicher eine Revolution in der Fototechnik, denn Lightfield-Technik bedeutet, dass man nicht mehr fokussieren muss – dadurch kรถnnten Kameras schneller werden.

Die Lytros werden ab Anfang 2012 erhรคltlich sein. Vorbestellungen sind schon jetzt mรถglich.

4 Antworten zu „Lytro: Kann diese Kamera die Fotografie revolutionieren?“

  1. Kenny-Pool

    Eine „Revolution“ in der klassischen Fotografie wirds sicherlich nicht werden, da ja die klassischen Fotografen schon beim Auslรถsen wissen wie das Foto zu sein hat und das dann auch so knipsen.

    Ich seh fรผr mich, der eher dem Bereich EBB zugetan ist, die Vorteile darin eine Unnatรผrliche Hรถhe Durchschรคrfung in allen Bereichen eines Bildes zu durch Stiching erzeugen zu kรถnnen, ohne mehrfache Aufnahmen machen zu mรผssen (was ja bei Bewegten Objekten dann schon nicht mehr geht).

    Auch ist klar das schรถne Komposings mit den verschiedenen Schรคrfebereichen dann machbar sein werden (aus einem Bild heraus).

    Es wird aber sicherlich noch dauern bis die Technik, gerade die Qualitรคt der Schรคrfe, hoch genug ist um es auch effektiv, oberhalb des Consumerbereiches einsetzen zu kรถnnen.

    Aber Grundsรคtzlich ne schรถne Spielerei ๐Ÿ™‚

  2. Sehr nette Erfindung, doch ist mir bei manchen Bildern in der Gallery aufgefallen so richtig scharf bekommt man es nie .
    Aber ich kรถnnte mir das als Webspielerei bei Produktfotos gut vorstellen . Cool das du es gefunden hast

  3. Von der Idee her nett aber meiner Meinung nach mehr eine Spielerei. Macht zwar SpaรŸ mit den Schรคrfebereich zu spielen wenn man mal gucken will was im Hinter- oder Vordergrund passiert ist aber einen wirklichen Consumer-Nutzen sehe ich darin nicht. Zumal die ja wie schon erwรคhnt nicht wirklich scharf sind.

    Mag sein das Profis die ganze Sache nutzen um bei ihren Bildern den Fokus zu korrigieren aber dafรผr sitzt man dann noch lรคnger vor der Kiste.

    Denk das wird mehr ein Nischenelement.

  4. Das wรคre eine Revolution, ohne Frage. Ein mรผssen noch ein paar Parameter geklรคrt werden, wie z.B. die Belichtungszeit, Auflรถsung etc., doch der Vorteil wรคre, grade im Konsumerbereich, enorm.
    Fรผr mich ist die Schรคrfe/Unschรคrfe eine der grรถรŸten Gestaltungselemente – neben der Geometrie im Bild – der Fotografie.
    Bin wirklich gespannt, was da kommt.