Oh Rauschreduzierung – dein Name ist NIK!

Aloha Rauschgeplagte! Aktuelle Digitalkameras – auch die aus der systembedingt rauschรคrmeren SLR-Liga – neigen doch noch immer zu Bildrauschen, gerade wenn es bei den D-SLRs mal รผber die 640-800 ISO hinaus geht. Das ist zwar auf 10×15 Abzรผgen kein Thema, da normalerweise unsichtbar, aber gerade wenn man im Stockfotobereich tรคtig ist, einer der hรคufigsten Grรผnde…

Aloha Rauschgeplagte!

Nik VergleichAktuelle Digitalkameras – auch die aus der systembedingt rauschรคrmeren SLR-Liga – neigen doch noch immer zu Bildrauschen, gerade wenn es bei den D-SLRs mal รผber die 640-800 ISO hinaus geht. Das ist zwar auf 10×15 Abzรผgen kein Thema, da normalerweise unsichtbar, aber gerade wenn man im Stockfotobereich tรคtig ist, einer der hรคufigsten Grรผnde fรผr die Ablehnung eingereichter Bilder.

Besonders รคrgerlich entwickelt sich selbst minimales Rauschen, wenn es um umfangreichere Bildbearbeitung, wie das Aufhellen von Schattenpartien oder die Steigerung der Farbsรคttigung geht.

Man nimmt also entweder die mitgelieferten Rauschfilter der Bildbearbeitungssoftware oder des RAW-Konverters zur Hilfe, die aber meistens nicht die absoluten Jubelergebnisse abliefern, entrauscht von Hand mittels Ebenenmasken und div. Weichzeichnern im LAB-Farbmodus, was wiederum sehr mรผhsam ist, oder man greift zu den Lรถsungen von Drittanbietern wie z.B. NeatImage, Noise Ninja (meiner bisherigen Wahl) oder den vielen anderen.

Allesamt arbeiten sie mit Rauschprofilen, die vorher – mehr oder weniger aufwรคndig – erstellt oder zugewiesen werden mรผssen. Mit vielen Reglern und Knรถpfen kann man sich dann an das beste Verhรคltnis von Rauschreduktion und Detailerhaltung herantasten.

InterfaceVom Hersteller NIK gab es bereits eine Version des Rauschfilters Dfine, allerdings war mir diese vor allem wegen der eigenartigen Bedienung immer etwas suspekt, wenngleich die Ergebnisse stimmten. NIK hat nun mit Dfine 2.0 eine neue Version des Tools nachgereicht, das auf Anhieb zu begeistern weiรŸ: Aufgerรคumte, รผbersichtliche Oberflรคche, vorher/nachher-Vergleich im Schnittmodus (wie bei Lightroom), automatische Profilerstellung, „Rauschpinsel“ etc. etc.

nik_menu.jpgMan kann mit Dfine 2.0 alles automatisch machen lassen, war erstaunlich gut und vor allem sehr schnell funktioniert, oder man erstellt sich eigene Profile anhand homogen verrauschter Bildbereiche. Mit dem Rauschpinsel lรคsst sich die Reduzierung selektiv anwenden, dabei wird in Photoshop eine eigene Ebenenmaske angelegt und es stehen auch bereits spezielle Einstellungen fรผr Hotpixel, Himmel, hohes ISO-Rauschen etc. zur Verfรผgung.

ISO800Highlight ist aber wohl die schon aus Nikon Capture NX bekannte Kontrollpunktfunktion. Hier lassen sich eben jeden Kontrollpunkte setzen, die eine Rauschreduzierung auf einen einstellbaren Bereich beschrรคnken. Es lassen sich davon beliebig viele erstellen, die auch allesamt unterschiedliche Einstellungen haben kรถnnen – sehr gut! Auch hier ist die Arbeitsgeschwindigkeit sehr gut und alles lรคsst sich – auch weil die bekannten Photoshop-Shortcuts zum Zoomen, Verschieben etc. beibehalten wurden – sehr flรผssig bedienen.

Vergleich ISO1600Hauptmerkmal eines solchen Tools ist aber die Qualitรคt des Entrauschens. Hier hat NIK ganze Arbeit geleistet! Ich habe noch mit keiner anderen Lรถsung so gute Ergebnisse erreicht: Details bleiben sehr gut und scharf erhalten, auch wenn man nicht zimperlich mit den Einstellungen umgeht, Kanten werden nicht so stark „verwaschen“ wie es bei den anderen Programmen der Fall ist und gerade im Bereich starker Rauschanteile, wie sie aber ISO 1600 und hรถher entstehen, wirkt Dfine 2.0 schon fast Wunder …

Um beste Ergbnisse zu erzielen, sollte man bei der Anwendung aber den Workflow beachten, der fรผr RAW-Fotos so aussieht:

  1. Bild im Konverter umwandeln, Belichtung, Farbe etc. anpassen
  2. Keine Scharfzeichnung und auch keine Rauschreduzierung im RAW-Konverter!
  3. Bild mit NIK (oder auch anderer Software) entrauschen
  4. Bild weiterbearbeiten

Zum Schluss kann man bei Bedarf nochmal einen Schuss Dfine auf das Endprodukt geben. Spรคtestens jetzt wรผnscht man sich aber auch eine Plugin-Schnittstelle fรผr Adobe Lightroom, um diese Tools direkt darin nutzen zu kรถnnen. Technisch sollte es auch kein Problem sein, die Parameter der Plugins auszulesen und mit in der Datenbank zu speichern – trรคumen darf man ja noch …

An NIK Dfine 2.0 selbst kann man fast nichts aussetzen, auรŸer dass es noch nicht mit Farbprofilen auรŸerhalb von sRGB richtig umgehen kann, was allerdings nur die Vorschau in NIK betrifft und zu verschmerzen ist und dass man es nicht als Stand-Alone Version einsetzen kann. Batchverarbeitungen kann man ja aber รผber eine Photoshop Action bzw. ein Droplet realisieren.

Mit knapp 120โ‚ฌ ist Dfine 2.0 zwar nicht gerade ein Schnรคppchen, aber die Ergebnisse รผberzeugen mehr als bei anderen Anwendungen dieser Art.

PS: Alle Bilder hier wurden mit Adobe Camera RAW konvertiert (ohne Schรคrfen, ohne Rauschfilter) und dann in Dfine geladen. Sie wurden noch nicht geschรคrft!

Letzte Aktualisierung am 11.07.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

3 Antworten zu „Oh Rauschreduzierung – dein Name ist NIK!“