Auf der Suche nach einem einfachen Preamp fรผr den Bass, bin ich รผber den B2.1u von Zoom gestolpert. Das Darรผberstolpern kann รผbrigens ganz schรถn weh tun, da der Bodentreter aus einem massiven Metallgehรคuse mit seitlichen Gummiwangen besteht. Das Gerรคt macht also einen sehr stabilen Eindruck und schick ist es durch die Chromoptik auรerdem noch. Das Pedal kann per mitgelieferten Netzteil oder 4 AA Batterien (oder Akkus) betrieben werden, die so ca. 6-8 Stunden durchhalten- also: Bass ran, XLR-Kabel zur PA und los geht’s.
Aber jetzt zu den inneren Werten:
13 Amps- und Boxenmodelle, 47 Effekte, eingebaute Drummaschine mit verschiedenen Styles zum รben, Stimmgerรคt usw. sind fรผr so kleine Modeller eigentlich keine Sensation mehr. Der B2.1u wartet aber noch mit einem symmetrischen XLR-Ausgang samt Groundlift sowie einem USB-Interface auf. Wozu das USB-Interface? Die kleine Kiste ist eine vollwertige USB-Soundkarte mit ASIO-Unterstรผtzung, man kann also hierรผber seinen Bass direkt in die bevorzugte DAW (mit niedrigen Latenzen) einspielen und dabei auch gleich wieder abhรถren. Steinberg’s Cubase LE wird auch gleich mitgeliefert.
Wie klingt das B2.1u aber nun?
Der Grundsound ist druckvoll und dynamisch und ohne Nebengerรคusche. Die Models klingen sehr ordentlich, wobei mich die Emulation des SansAmps sowie des TraceElliots besonders begeistert. Noch ein bisschen mit dem EQ gespielt, der entweder als 6-Band EQ mit sinnvollen Frequenzen oder als 2-Band parametric EQ arbeitet und schon hat man einen amtlichen Knurrsound am Start.
Der Compressor arbeitet musikalisch, langt aber bei hรถheren Einstellungen krรคftig zu und macht dann schnell alles zu platt.
Interessant sind fรผr den Bassisten vor allem die Effekte Chorus, Flanger und Octaver, wobei Letzterer รผber ein auรergewรถhnlich gutes Tracking verfรผgt und richtig abgefahrene Effekte erzeugt, wenn man ihn im „Whammy“ Modus รผber das Pedal kontrolliert – der lang vermisste Tremolohebel am Bass wird wahr! Lustig ist auch der Bass-Synthesizer, wobei mir da kein rechter Einsatzzweck einfallen mag. Das Pedal lรคsst sich รผbrigens unterschiedlichten Parametern zuweisen, so kann man z.B. den Effektanteil oder die Delayzeit damit regeln. An der Control-Buchse lรคsst sich auch noch ein zweites Pedal oder ein Schalter anschlieรen. Damit kann man dann z.B. die Delayzeit per Tap-Modus eingeben, das Delay auf „Hold“ stellen oder eine Bankumschaltung realisieren.
Die Bedienung ist anfรคnglich etwas gewรถhnungsbedรผrftig, da man sich mit diversen Kรผrzeln auf dem 2-stelligen LED-Display rumschlagen muss. An die wichtigsten erinnert man sich aber schnell und wenn man seinen Sound mal halt, speichert man ihn auf einem der 40 User-Speicherplรคtze. Was รผbrigens sehr schnell funktioniert ist der Programmwechsel – Zoom gibt hier 8ms an und man spรผrt in der Tat keine Pause.
Ich spiele seit mehreren Monaten รผber das Teil in unsere Proberaum-PA und bin wirklich sehr zufrieden mit dem Sound – von schรถn rรถhrenmรครig schmutzig bis ultraclean geht hier wirklich alles.
Ich war mal so frei, einige Vergleiche anzustellen (mit Gerรคten, die ich schon besessen habe):
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Zoom vs. SansAmp Bassdriver: Mehr Mรถglichkeiten, รคhnlicher guter Sound
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Zoom vs. Behringer V-Amp Bass: Deutlich druckvoller, weniger Nebengerรคusche, ordentlicher Octaver, bessere Verarbeitung, besserer EQ, DI-Ausgang
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Zoom vs. Line POD XT Bass: Schnellere Umschaltung, รคhnliche Mรถglichkeiten, preiswerter
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Zoom vs. Behringer BDI-21: Das Behringer war einfach nur Schrott und ein unheimlicher Batteriefresser
Ich kann das Zoom nur jedem Bassisten empfehlen, da er sich in allen Disziplinen, egal ob Recording, รben oder Live gut macht und auch den ungeschickten Fรผรen der Mitmusiker gewachsen ist :-). Beim Musikhรคndler meines Vertrauens, bekam ich das Teil รผbrigens fรผr 129,00 ??? !
Hier noch ein paar schnelle Sounddemos (bessere reiche ich nach). Setup: Ibanez BTB556, Zoom B2.1u per DI-Out in ein Motu828mkII
- Ampeg
- SWR
- Trace Elliot
- SWR mit Chorus
- MXL Verzerrer
[audio:zoom_samples.mp3]
Letzte Aktualisierung am 14.07.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Eine Antwort zu „Zoom 2.1u Basseffekt / Preamp im Test“