Loupedeck Lightroom Controller im Test – Erfahrungen und Eindrücke

Controller und Fernbedienungen für Lightroom gibt es schon eine ganze Menge. Meist handelt es sich dabei entweder um Lösungen, die auch für andere Anwendungen nutzbar sind, oder um Workarounds, die z. B. MIDI-Controller aus dem Musikbereich als Grundlage nehmen. Dann gesellen sich noch zig Apps für iOS und Android dazu. Loupedeck ist hingegen ein Controller, der ausschließlich für Lightroom gemacht und ausgelegt wurde. Ich habe mir Loupedeck einmal genau angesehen und damit gearbeitet.
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Die Regler lassen sich in ihrer Regelgeschwindigkeit anpassen. In der Grundeinstellung kann man zwar sehr feinfühlig regeln („Precision Mode“), muss aber mehrere Umdrehungen machen (oder nachfassen), damit man größere Regelwege zurücklegen kann.

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Einstellungen für die Reglerempfindlichkeit

Zum Glück lässt sich ein sog. „Speed-Mode“ einstellen. Zusammen mit der „Sensivity“ Einstellung erkennt Loupdeck eine beschleunigte Bewegung des Reglers und geht automatisch vom Precision- auf den Speed-Mode über. Sobald man schnelle Reglerbewegungen macht, wird die Freude durch die Trägheit von Lightroom gebremst, welches immer etwas hinterherhinkt. Das ist natürlich auch nicht die Schuld von Loupedeck, welches nur die Kommandos weitergibt.

Die untere linke Tastenreihe ist für die Bewertung (Sterne) und Farbmarkierung zuständig. Die Tasten teilen sich hier jeweils die Sternebewertung- und Farblabelfunktion und man muss mit der „*/Col“ Taste zwischen diesen umschalten. Auch hier hätten ein paar LEDs nicht geschadet, denn ob nun gerade die Sternebewertung oder die Vergabe von Farbmarkierungen ausgewählt ist, wird nur kurz bei Betätigung der „*/Col“ Taste angezeigt. Es gibt keine Anzeige im Loupedeck die das signalisieren würde.

Betätigt man eine Taste, wird der Wert gesetzt und bei Betätigung der gleichen Taste – bei gleicher Bildauswahl – wieder gelöscht. Zusammen mit der „FN“-Taste können Filter aktiviert werden, die dann nach Farblabel oder Bewertung filtern.

Diese und andere wichtige Funktionen sind auf den größeren rechteckigen Tasten zu finden. Wie bereits weiter oben bemerkt, machen diese Tasten leider einen recht wackeligen Eindruck und haben keinen präzisen Druckpunkt. Das zeigt sich dann auch in der Praxis, denn die Tasten wollen unbedingt mittig gedrückt werden, da der Befehl ansonsten häufig nicht erkannt wird.

Schwammige Tasten führen zu Fehlbedienungen

Auch die Druckfunktion der Endlosregler, welche die entsprechende Einstellung wieder zurücksetzt, stimmt mich etwas nachdenklich. Diese haben zwar einen klar definierten Druckpunkt – erfordern aber eine recht kräftige Betätigung und erzeugen dann auch ein stark wahrnehmbares Knackgeräusch, was auf Dauer recht nervig ist.

Bearbeitet man mit Loupdeck Fotos schneller oder komfortabler?

Das ist wohl die wichtigste Frage bei einem solchen Produkt. Ich hatte Loupedeck ca. 3 Wochen im Einsatz und mich an einer Umgewöhnung von meinem eingeschliffenen Workflow versucht.

Um Loupedeck sinnvoll und ergonomisch einsetzen zu können, muss es – zumindest für mein Empfinden – direkt vor einem stehen. Zumal es für eine beidhändige Bedienung ausgelegt ist. Damit hat man aber immer einen Kampf zwischen Tastatur und Loupdeck um den Vorrang auf dem Schreibtisch. Es war mir auch nach längerer Eingewöhnung nicht möglich, Loupedeck blind zu bedienen. Die Augen wandern immer zwischen Bildschirm und Controller hin und her.

Wären die Regler der Grundeinstellung anders gruppiert (oder könnte man sie selbst, ungeachtet der Beschriftung umkonfigurieren), würde ich für die erste Gruppierung die Belichtung, Schatten und Lichter wählen. Das sind für mich die Regler, die ich zuerst nutze.

Der Kontrastregler ist für mich überflüssig, da ich das praktisch immer über die Gradationskurven einstelle. An diesem Punkt muss man dann ohnehin zur Maus greifen. Das kann natürlich kein Controller leisten und ist nicht der Fehler des Loupedecks.

Hat man nun noch – wie ich – ein recht großzügiges Grafiktablett (in meinem Fall das Wacom Intuos Pro) im Einsatz, wird es auf dem Schreibtisch schnell voll und unübersichtlich.

Die Tasten zur Bewertung und Farbmarkierung brachten mir keinerlei Vorteil – eher im Gegenteil: Durch den schlechten Druckpunkt kam es häufig zu den oben schon erwähnten Fehleingaben. Das ist besonders bei der schnellen Durchsicht in der Rasteransicht nervig, da auch die vier Cursor-Tasten des Loupedecks dieses schwammige und unpräzise Verhalten zeigen.

Die HSL-Regler sind irgendwie überrepräsentiert. Auch ist es nicht gerade sinnvoll, dass die flachen Scrollräder hinter den hohen Endlosdrehreglern der Grundeinstellungen angeordnet sind. Da ich sehr viel mit dem Kontrollpunkt arbeite, sind die HSL-Regler für mich auch ziemlich überflüssig.

HSL-Regler in Hülle und Fülle

Ich ertappte mich immer wieder dabei, dass ich Einstellungen mit der Maus vornahm und meine Tastaturbefehle nutze, die in schon lange in Fleisch und Blut übergegangen sind. Die Markierung über P, U und X und B für die Schnellsammlung. Die Bewertung über den Nummernblock der Tastatur mit 1-5 und Labels mit 6-9 etc. geht für mich deutlich schneller, als über die Tasten des Loupedeck. G und D zur Umschaltung wischen Bibliothek und Entwicklung usw.

Feineinstellungen an den Reglern erreicht man auch mit der Maus ganz gut. Vor allem dann, wenn man die Umschalttaste (Shift) während der Bedienung gedrückt hält, da man dann ebenfalls sehr präzise regeln kann.

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9 Kommentare

  1. Hallo Markus,

    Danke, das war mal wieder eine wirkliche offene und sehr fundierte Rezension. Da ich auch Capture One einsetze war ich nur einmal kurz versucht über das Loopdeck nachzudenken, war aber dann schnell wieder davon abgekommen. Dein Review sagt alles. (Man braucht so etwas nicht! Schade, um die viele Energie, die in das Crowd-Funding gegangen ist)

    Bei mir liegen ein Grafiktablett, ein ShuttlePro (für Videoschnitt), ein Grafiktablett für 3D-Modelling und Photoshop, und drei Tastaturen für Mac, PC1 und PC2 auf dem Schreibtisch herum.
    Mehr Staubfänger kann ich nicht unterbringen ;-).

    Weiß Du oder einer der Kommentatoren, ob ich mein Alphatrack Audiocontroller für Lightroom verwendn kann?

  2. Offene und ehrliche Rezension! Wenn das Teil dann auch noch kaum zusätzlichen Komfort geschweige denn einen Geschwindigkeitsvorteil bringt, kann man sich die Investition sparen. Noch ein Gadget, das nach ein paar Tagen / Wochen im Schrank vergammelt braucht wohl niemand.

  3. 250 Schleifen und dann so eine misserable Verarbeitung? Da lobe ich mir meine Akai APC40 mit MIDI2LR. Da muss man sich die Belegung zwar auch merken hat aber locker die doppelte Belegungsmöglichkeit (frei konfigurierbar).

    • Ne APC für Lightroom – auch nicht schlecht 🙂 ! Ich hatte mal das Novation Nocturn dafür im Einsatz. Aber auch das brachte für mich keinen wirklichen Mehrwert.

  4. Ich bin mit dem Behringer X-touch unterwegs. MIr wäre zum einen Loupdeck zu teuer und zum anderen frage ich mich, was ist, wenn Lr neue Features bringt, denn die frei belegbaren tasten sind meines wissens begrenzt. Ich benutze X-touch vor allme, weil ich mit den Reglern feiner als mit der Maus z.B. Kontrast einstellen kann. Dazu kommt, dass mir einfache und billige Lösungen gefallen und dazu noch sehr felxibel konfiguriebar ist.

  5. Hm, also mir wäre das auch momentan zu teuer und wie Du schon schreibst, zu spezialisiert.
    Beim Lesen kam mir die Frage auf, ob ich nicht meine zu Weihnachten gekaufte Logitech G910 Tastatur irgendwie für Lightroom noch besser einsetzen kann, da ich eigentlich schon recht viel mit Tastatur mache und die Tastatur ja noch einiges an zusätzlichen Funktionstasten besitzt … Werde ich mal schauen …

Kommentare sind geschlossen.