Neue Lightroom Version bringt bessere Bildqualität dank künstlicher Intelligenz

In das erste Lightroom-Update 2019, kümmert sich nun "Künstliche Intelligenz" um mehr Details in RAW-Bildern. Zudem wurde das Tethering verbessert und auch bei der Verwaltung der GPS-Position gibt es ein nettes Update.
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Künstliche Intelligenz, auch KI oder AI, wird ja gerade genau so überstrapaziert wie Blockchain und Augmented Reality. In der Lightroom Classic CC Version 8.2 soll AI für mehr Details in RAW-Fotos und damit für bis zu 30 % mehr Bildqualität sorgen. Um genau zu sein, hilft laut Adobe dabei ein „Convulutional Neural Network (CNN)“, die Daten beim sog. Debayering (Canon, Nikon, Sony usw.) bzw. beim X-Trans Verfahren (Fujifilm) der RAW-Aufnahmen. Das neuronale Netzwerk wurde dazu mit über einer Milliarde anspruchsvoller und problematischer Fotos trainiert, die bei normalem Debayering Probleme verursachen.

Das Ergebnis sollen mehr Details und die bessere Darstellung von Kanten und Übergängen sein, bei gleichzeitig weniger Artefakten und Moiré Mustern.

Die neue Funktion kommt mit einem kleinen Haken, denn zur Nutzung wird Apples Core ML oder Microsofts Windows ML benötigt. Dazu ist beim Mac mindestens macOS 10.13 und bei Windows das Herbstupdate 1809 erforderlich. Ansonsten bekommt man diese Fehlermeldung:

Wie funktioniert „Details verbessern“?

Zunächst müsst ihr ein Foto im RAW-Format auswählen. Details verbessern funktioniert nicht mit JPG-Fotos, da hier das Debayering bereits in der Kamera erfolgte. Ihr klickt dann entweder mit der rechten Maustaste auf das Bild und wählt „Details verbessern“ aus oder nutzt die Tastenkombination STRG+ALT+i.

Ich bekomme dann ein Fenster angezeigt, in dem ihr einen stark vergrößerten Ausschnitt aus dem Bild, mit der verbesserten Ansicht erhaltet. Klickt man auf die Vorschau, kann man das Bild ohne die neue Detailverbesserung anzeigen und vergleichen.

Dabei ist ebenfalls zu beachten, dass die Berechnung dieser Detailverbesserung stark von der Grafikkarte abhängt. Eine schnellere GPU, erzeugt auch eine schnellere Voransicht. Spielte die Grafikkarte bei Lightroom bislang nur bei hochauflösenden 5k Displays eine Rolle, wird sie nun wohl doch wichtiger.

Ich habe die neue Lightroom Version mit einigen Fotos getestet und die Bildverbesserung bewegt sich bei meinen Versuchen im sehr subtilen Bereich.

Tatsächlich kann man bei feinen Strukturen etwas mehr Kantenschärfe feststellen. Ob das im Endergebnis allerdings einen großen Einfluss hat, würde ich vorerst bezweifeln. Momentan kam mir kein Bild unter, in dem „Details verbessern“ tatsächlich einen merklichen Unterschied bewirkt hätte. Vielleicht ist das bei euch aber ganz anders.

Neue Objektive

An neuen Objektiven kamen mit diesem Update nur folgende Modelle hinzu:

  • Nikon AF-S NIKKOR 500mm f/5.6E PF ED VR
  • Nikon AF-S NIKKOR 500mm f/5.6E PF ED VR + 1.4x
  • Nikon AF-S NIKKOR 500mm f/5.6E PF ED VR + 1.7x
  • Nikon AF-S NIKKOR 500mm f/5.6E PF ED VR + 2.0x

Bessere Tethering-Funktionen

Tethering nutze ich ja recht häufig. Ich liebe es einfach, wenn die geschossenen Fotos gleich in Lightroom importiert werden und auf dem großen Monitor zu sehen sind. Die Tethering-Funktion erkennt nun die angeschlossene Kamera schneller und die Erstansicht nach der Aufnahme benötigt weniger Zeit. Im Tethering-Bedienpanel können Verschlusszeit, Blende und ISO-Einstellung ausgewählt werden – sind mehrere Kameras angeschlossen, kann das auch für jede individuell erfolgen.

Beim Tethering mit Lightroom werden diese Kameras unterstützt: https://helpx.adobe.com/de/lightroom/kb/tethered-camera-support.html

Höhe aus GPS-Daten ermitteln

Wenn ihr GPS-Positionsdaten in euren Fotos habt, aber keine Höhenangaben enthalten sind, kann Lightroom nun diese aus Google Maps automatisch auslesen. Man klickt dazu im Metadaten-Panel (Bibliotheksmodus) im Bereich „Ort“ einfach auf den kleinen Butten neben „Höhe“.

Diese Daten werden nicht automatisch gezogen und man muss für jedes Bild den Button explizit betätigen.

Das neue Lightroom Update erhaltet ihr wie immer über den Creative Cloud Updater.

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3 Kommentare

  1. Ich arbeite sehr gerne mit Lightroom. Doch die beiden letzten Updates waren ein Witz. Anderes kann ich es nicht ausdrücken.

    Auch ich kann nur mit einer Lupe einen Unterschied beim verbessern erkennen. Einfach nur sinnlos die Funktion und wird vermutlich bei den Profis auch nicht verwendet werden.

    Es gibt genug Baustellen die vorrangig abgearbeitet werden sollten. Irgendwie verstehe ich Adobe nicht

  2. Hallo zusammen,
    wirklich gute Ergebnisse sehe ich bei Fuji X-Trans Raws. Die ehemals plastikhaft, wurmartigen Blätterwälter werden zu sauberen Blattstrukturen.
    Bei einigen wenigen Bildern von Nikon (D800, Z7) auch Verbesserungen bei kontrastreichen „Rändern“, bei denen Treppchen deutlich reduziert werden. Auch Moire-Effekte werden deutlich reduziert, aber leider nicht ganz entfernt. In alter Tradition baut Adobe gleich neue Fehler ein…besonders ärgerlich kann Photoshop aus dem Paket jetzt keine Dateien von einem gemounteten Netzvolume (Mac) mehr öffnen. Kann Datei nicht finden, sacht er! 🙁

    Gruß
    Peter

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