Günstiger als viele Stromer und so mancher Mittelklassewagen

Wie viel verbraucht und kostet unser Tesla Model 3 LR wirklich?

Für viele ist es interessant, wie viel ein E-Auto tatsächlich verbraucht und wie das Verhältnis zu einem Verbrenner mit Diesel oder Benzin ist. Ich habe eine fortlaufende Statistik zu unserem Tesla Model 3 LR für euch.
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Wir haben unseren „McFly“ seit März 2020. Durch die Corona-Pandemie wurde unser Tesla Model 3 LR jedoch deutlich weniger bewegt, als das sonst der Fall gewesen wäre. Homeoffice, ausgefallener Urlaub und weniger Fahrten zum Einkaufen, zu Verwandten oder Veranstaltungen führten dazu, dass der Tesla 18 Monate später nur gut 15.000 km bewegt wurde. Trotzdem ist es interessant zu sehen, wie wenig das doch recht große und vor allem sehr leistungsfähige Tesla Model 3 in diesen 1 1/2 Jahren durchschnittlich verbraucht hat.

Seit Februar 2021 zeichne ich die Fahrzeugdaten nicht nur mit Tronity auf, sondern auch per TeslaMate auf meinem eigenen Server. TeslaMate ist außerdem per MQTT in unsere Smarthome Software Home Assistant eingebunden.

Teslamate Tesla Statistik Grafana
Teslamate Tesla Statistik Grafana

Von Februar 2021 bis heute komme ich hier auf einen Durchschnittsverbrauch von 18,6 kWh pro 100 km. Dabei steigt der Verbrauch im strengen oberfränkischen Winter auf 22 kWh und nimmt in diesem Zeitraum einen Großteil des Verbrauchs ein. Bei niedrigen Temperaturen ist der Akku weniger effizient und Heizung, Sitzheizung und Scheinwerfer benötigen zusätzlich Energie.

Durchschnittsverbrauch lt. Tronity für 2021

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Tronity (Bericht dazu HIER) läuft bei mir hingegen seit dem Mai 2020 und über den gesamten Zeitraum komme ich auf einen Verbrauch von hervorragenden 16,5 kWh/100 km. Der Verbrauch pro Kilometer liegt bei 5 ct.

Verbrauch seit Mai 2020 in Tronity (ich besitze das Model 3 seit 7. März 2020)

Natürlich muss noch der Ladeverlust hinzugerechnet werden, weshalb ich mit 18,5 kWh Gesamtverbrauch rechne. Das betrifft übrigens alle E-Autos, nur wird dieser meist nicht angegeben, da er auch von individuellen Faktoren wie Ladeart (AC oder DC), Ladebedingungen (Temperatur, Akkutemperatur), Ladezustand oder der Zuleitung zur Wallbox abhängig ist. Zudem hatte und habe ich kostenlose Freikilometer an den Tesla Superchargern (insgesamt 13.000) und habe auch kostenlose Angebote genutzt, weshalb ich auf einen niedrigen Strompreis von 25 ct. pro Kilowattstunde komme.

Laden am Supercharger

Die WLTP-Angaben liegen für das Tesla Model 3 LR bei 16,0 kWh/100 km, also in einem Bereich, der durchaus mit der Praxis vergleichbar ist. Das Model 3 LR liegt damit in der Praxis beim Verbrauch eines Kleinwagen-Modells wie dem Kia e-Niro, Renault Zoe oder VW ID.3.

Zum Vergleich: Polestar gibt bei seinem Modell Polestar 2 einen WLTP-Verbrauch von 20 kWh pro 100 Kilometern an. Der Praxisverbrauch liegt laut ADAC allerdings bei heftigen 29,2 kWh pro 100 Kilometer. Im E-Auto Verbrauchs-Ranking des ADAC kommt der Polestar 2 damit auf Platz 1 … der größten Stromfresser.

Bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad benötige auf meinen üblichen Strecken hingegen oft weniger als 14 kW pro 100 Kilometer – ein fantastisch guter Wert. Rechnet man den Verbrauch auf den Energiegehalt von Diesel um (etwa 10 kWh/Liter), bedeutet das einen vergleichbaren Verbrauch von 1,4 Liter Diesel auf 100 km. Wohlgemerkt für ein Auto mit 462 PS und 1850 Kilogramm Leergewicht. Ich komme auf eine realistische Reichweite von 380 km bei 90 % Ladung. Auf meinen Durchschnittsverbrauch inklusive Ladeverlusten von 18,5 kWh sind wir bei einem Diesel-Äquivalent von 1,9 Litern und bei Superbenzin bei 2,08 Litern pro 100 km.

Kostenloses Laden am Tesla Supercharger Münchberg

Rechenbeispiel: E-Auto vs. Benziner und Diesel

Ich habe mal einen Vergleich zu einem Kia Xceed (das Auto gefiel mir ganz gut) gerechnet und komme bei den Fixkosten, 5 Jahren Haltezeit und 15.000 km Laufleistung pro Jahr auf gut 8.200 Euro Unterschied zugunsten des Tesla. Bei angenommenen 8,5 Litern Super Verbrauch beim Kia, komme ich auf 1.976 Euro für Spritkosten im Vergleich zu 780 Euro für Fahrstrom.

Rechenbeispiel Tesla Model 3 vs. Kia XCeed

Die monatlichen Kosten inkl. Versicherung, Steuer, Verbrauch und Wartung liegen beim Model 3 und meiner Einstufung bei 106 Euro und 243 Euro beim Kia. Natürlich ist das Model 3 LR teurer als z. B. ein Kia XCeed in der Top-Ausstattung. Die Mehrkosten relativieren sich aber während der Haltedauer stark – und noch stärker, wenn Kraftstoff und KFZ-Steuer durch die CO2-Abgaben noch weiter steigen. Zieht man die Umweltprämie von derzeit 9.000 Euro für das Model 3 LR ab, kostet aktuell ein Model 3 LR (Anschaffungspreis 51.000 Euro) über die Laufzeit von 5 Jahren 4.200 Euro weniger als ein Kia XCeed (Anschaffungspreis 38.000 Euro).

Ich bin mehr als zufrieden mit den Fahrleistungen und Verbrauchswerten unseres Tesla Model 3 LR. Neben dem geringen Verbrauch, muss man auch die eingesparten Kosten für Motoröl, Wartung usw. mit einrechnen. Natürlich spart man sich auch die KFZ-Steuer für 10 Jahre und der Umwelt-Bonus sowie der sehr hohe Restwert sind auch nicht zu verachten. Rechnet man alle Kosten, sowie den hohen Wiederverkaufswert zusammen, ist das Tesla Model 3 LR der günstigste Neuwagen, den ich bislang gefahren habe – und der, der am meisten Spaß macht.

Es war auf jeden Fall eine sehr gute Entscheidung, den Tesla anzuschaffen!

PS: Natürlich ist es noch besser, gar kein Auto zu fahren. Das ist aber in unserer Region vollkommen unmöglich, der Nahverkehr kaum ausgebaut oder nutzbar ist und Einkaufsmöglichkeiten oft 12 oder mehr Kilometer entfernt liegen.

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3 Kommentare

  1. Interessant wie unterschiedlich das Ganze ist. Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Mein Diesel hatte ein Verbrauch von durchschnittlich 4,5l/100km und das über die gesamten 10 Jahre, die ich ihn hatte. Bei meiner Berechnung bin ich von 1,40€/l ausgegangen. Beim Stomer habe ich nun einen Verbrauch (Sommer von ca 22 kwh/100km. Nun habe ich keine Lademöglichkeit zu Hause und muss unterwegs laden. Bei dem deutschen bekannten Schnelllader zahlt man mittlerweile 0,81 €/kwh. Macht auf 100km also 17,82. An 22kw Stationen zahle ich im Schnitt 0,55€/kwh. Das macht ca. 12,10€/100km. Wenn ich nicht einen Vertrag und somit noch eine Grundgebühr Zahlen möchte finde ich nicht viele Anbieter. Ich habe die Karte von Shell um an allen Stationen zu Laden zu können. Der lokale Anbieter bietet zwar deutlich günstigere Tarife an, aber eben nur Lokal. Ich muss aber quer durch Deutschland fahren. Hat da jemand einen Tipp wer eventuell günstigere Tarife anbietet?

    • Ich lade zu 90 % daheim und ein großer Vorteil bei Tesla ist eben, dass man die Infrastruktur mit guten Konditionen für die Kilowattstunde „mit kauft“.
      Was den Vertrag angeht, ist es meiner Ansicht nach eine gute Idee, sich einen Stromanbieter für den Strom daheim zu suchen, der auch einem Ladenetz für E-Autos zugehört, wie etwas die Stadtwerke München, Maingau oder div. andere. Bei den Stadtwerken München ist man mit 38 ct/kWh für AC UND DC (auch Ionity!) dabei und das geht auch ohne, dass man Haushaltsstromkunde bei denen ist.

  2. Hallo Markus das ist eine tolle Zusammenstellung der Fakten. Hat mir sehr gut gefallen. Vor allem das Ergebnis. Danke

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