Verzichtet auf News - und zwar komplett!

Warum ich auf News verzichte und wie es mein Leben verändert

Ich persönlich habe mich dazu entschieden, auf News zu verzichten, und möchte in diesem Blogbeitrag erläutern, warum ich diese Entscheidung getroffen habe.

Als jemand, der sich früher ständig von Nachrichten hat berieseln lassen, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass der Verzicht auf News eine unglaubliche positive Wirkung auf mein Leben hat. Anstatt stundenlang Nachrichten zu konsumieren, habe ich jetzt mehr Zeit für die Dinge, die mir wirklich wichtig sind.

Ich denke, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass die Zeit, die wir für den News-Konsum aufwenden, uns oft nicht wirklich weiterbringt. Die meisten Nachrichten drehen sich um Dinge, an denen wir nichts ändern können und die mit und ohne uns geschehen.

90 Prozent der News sind gehaltloser Müll – der unser FOMO bedient

Ob sich Außenminister A mit Außenminister B trifft, kann mir egal sein und in einer Woche erinnert sich ohnehin niemand mehr daran. Ich verzichte auf alle News – egal ob im Radio, Fernsehen, Zeitungen oder Internet. Ich weiß auch ohne minütliche Meldungen, wie schlimm der Krieg in der Ukraine ist – weil Krieg immer grauenvoll ist. Ob sich die Frontlinie um einige Meter verschoben hat, ist für mich unerheblich. Es wird den Krieg nicht beenden und ich habe keinerlei Einfluss darauf. Wenn ein (hoffentlich baldiger) Frieden zu erwarten ist, erfahre ich das sowieso. 90 Prozent aller News sind uninteressanter, unwichtiger und zeitraubender Müll und gehaltloser Füllstoff für Sendungen, Internet- und Zeitungsseiten. Bestes Beispiel dafür ist die Berichterstattung über „UFOs“ in den USA, wo wohl ernsthaft auch über Außerirdische spekuliert wird.

Quelle: ruthe.de

Die News-Macher spielen natürlich auch mit dem allgegenwärtigen FOMO (Fear of missing out). Wir sollen ständig das Gefühl haben, etwas zu verpassen. In die gleiche Kerbe schlagen Instagram, LinkedIn, Facebook, Twitter & Co. – von denen ich mich schon lange emanzipiert habe.

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Man sollte nicht vergessen, dass das Geschäftsmodell von Zeitungen der Verkauf von Anzeigen ist. Je anspruchsloser und sensationslüsterner diese Inhalte sind, desto mehr Leser erreiche ich damit. Das Geschäftsmodell des Fernsehens ist auch nicht Unterhaltung, sondern Werbung. Das Programm wird um die Werbung herum geplant und braucht nur gerade so gut zu sein, dass die entsprechende Zielgruppe nicht sofort abspringt. Lawinen von Inhalten, die uns rein gar nichts bringen, aber wertvolle Zeit stehlen. Der tägliche Stand der Gasspeicher. Das Auf und Ab der Börse ist für langfristig denkende Anleger ebenso unwichtig.

Die Inhalte des regionalen Käseblatts gehören dabei sogar zu den unwichtigsten News. Ob im Nachbarort ein Autofahrer mit 2,8 Promille gefasst wurde oder 10 km weiter ein Haus gebrannt hat, ist nicht wichtig, sofern es sich nicht um jemanden gehandelt hat, der uns nahesteht. Wenn es so wäre, würden wir es aber ganz ohne Regionalzeitung oder Regionalradio erfahren.

Die Regionalzeitung …

Ich gönne jedem YouTuber, Blogger und Magazin die Einkünfte, die mit Werbung erzielt wird, um das Angebot zu finanzieren. Voraussetzung ist aber, dass ich nützliche Inhalte als Gegenleistung erhalte. Auch auf nachbelichtet gibt es Werbung und auch ich bin bestrebt, wirklich nützliche und individuelle Inhalte zu bieten.

Dass die Umgehungsstraße wegen Sanierungsarbeiten gesperrt ist, erfahre ich über Google Maps in meinem Auto oder über das Geschimpfe von Freunden und Kollegen. Ich habe allerdings einen großen Vorteil, denn ich habe mich noch nie für Sport interessiert, sodass ich Reportagen und Ergebnisse dazu ohnehin nicht benötige.

Gänzlich meiden sollte man die Kommentare unter den News. Zwischen den Troll-Armeen, die unsere Meinung manipulieren sollen, findet man hauptsächlich Dummheit, Verbohrtheit, Dogmen und jede Menge Hass.

Die freigewordene Zeit anders und sinnvoll nutzen

Nun blende ich alle Nachrichtenquellen aus und mache in dieser Zeit einfach etwas anderes. 15 Minuten Gitarre zu üben bringt mir mehr, als 15 Minuten Tagesschau. Zudem entspannt es mich, und mein Gitarrenspiel verbessert sich ohne große Anstrengung oder zusätzlichen Zeitaufwand. In dieser Zeit kann ich auch einen Blogartikel schreiben oder Fotos dafür machen. Das bringt mir und vielleicht auch euch viel mehr. Das ist aber oft einfacher gesagt als getan, denn die ständige Berieselung mit News findet überall statt. Kein Radiomoderator, der sich nicht auch zwischen zwei Songs zu einem Statement zum Weltgeschehen hinreißen lässt oder irgendwelchen unwichtigen Klatsch verbreitet.

Mit dem Google Reader ging es los: RSS-Feeds

Stattdessen beschränke ich mich jetzt darauf, wirklich relevante Nachrichten und Inhalte zu lesen, mit denen ich mein professionelles Wissen erweitern kann und die ich für meine Arbeit und nachbelichtet benötigte. Meinen Feedreader habe ich schon länger radikal aufgeräumt. So gibt es einen Ordner „Essentials“, in dem die Feeds zu finden sind, die mir den meisten Wert bieten und schon oft neue Themen und Erkenntnisse gebracht haben.

Eine Sache, die ich mit der durch den News-Verzicht gewonnenen Zeit anfangen konnte, war, meine Kenntnisse in der Programmiersprache Python auszubauen. Das war schon lange ein Ziel von mir, aber ich hatte nie genügend Zeit dafür – dachte ich. Jetzt, wo ich mich nicht mehr von unnötigen Nachrichten ablenken lasse, konnte ich mich auf das Lernen von Python konzentrieren. Das Schöne daran ist, dass ich das jetzt auch ganz entspannt ohne ein direktes Ziel machen kann – ich habe die Zeit, dich ich mit News verschwendet hätte, einfach umgewidmet.

Allgemeine Nachrichten habe ich komplett aus dem Feedreader verbannt und alle anderen Themen zu Themengruppen mit eigenen Ordnern zusammengefasst. Diese kann ich dann selektiv auswählen, wenn mir danach ist – oder einfach ungelesen abhaken.

Ich führe Buch über die News, die mich noch erreichen

Ich dokumentiere all die allgemeinen News, die mich trotzdem erreicht haben, in einer Datei. Wann habe ich welche News von wem gehört. Sind sie für mich wichtig und verändern sie etwas an meinem Leben? Bereits jetzt kann ich sagen: Bislang war keine einzige Meldung dabei, die ich hätte wissen müssen.

Es würde auch vollkommen genügen, wenn ich eine Zusammenfassung der vergangenen Woche lesen würde. Dafür gibt es z. B. den Wochenrückblick des Deutschlandfunks oder der Tagesschau.

Der Effekt auf mein Leben

Ohne die ständige News-Flut senkt sich das Stress-Level automatisch. Ob wir wollen oder nicht: Wir denken bewusst oder unbewusst über jede kleine Müll-Nachricht nach. Sie beschäftigen uns mehr, als es ihnen zusteht. Laufend mit Krieg, Wirtschaftskrisen, Unfällen und Katastrophen konfrontiert zu werden, belastet und mehr, als wir glauben. Es verzerrt auch unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit. Wir denken, dass ständig Gefahr herrscht und alles immer schlechter wird. Unsere Einschätzung echter Risiken wird von gefühlten Risiken verwässert, die durch News heraufbeschworen werden.

japan zen garden
Photo by filmfoto on Deposit Photos

Ohne diese ganzen Meldungen merke ich, wie ich ruhiger und (noch) zufriedener werde. Das Verlangen nach ständiger Aktualität und Information hat sich bereits gelegt. Tatsächlich schlafe ich auch besser und freue mich zudem über neue Dinge, die ich mit der gesparten „News-Zeit“ angehen kann.

Das Buch „Die Kunst des digitalen Lebens: Wie Sie auf News verzichten und die Informationsflut meistern“ von Rolf Dobelli (dessen andere Bücher ich ohnehin sehr schätze) beschreibt diese Gedanken ausführlicher und bietet Anleitungen und Strategien, um sich von der Flut der Nachrichten zu befreien. Durch das Lesen dieses Buches habe ich gelernt, wie ich meinen News-Konsum reduzieren kann, ohne dabei wichtige Informationen zu verpassen. Ich kann mein Leben jetzt produktiver und glücklicher gestalten, indem ich mich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentriere.

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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12 Kommentare

  1. Leute, ich verstehe ja die Kritik, aber man kann doch einfach über die Amazon-Anzeigen hinwegscrollen (und gleichzeitig die Augen schließen) und für die Cookies gibt es auch Vermeidungsstrategien.
    Verwendet einfach eine Chrome-Extension „I still don’t care about cookies“. Peace.

  2. Betreibe das seit Mitte Corona schon so. Damals im Overkill weil man immer den Corona ticker lesen wollte….das fühlte sich irgendwann pervers an. Radikal reduziert.
    Über Feedly, als rss Reader, wird schon vorgefiltert.
    Reddit ausgewählte sub–reddits teilweise auch nur temporär (hallo Elden Ring 🙂 )

    Ganz selten mal die ersten Headlines auf ntv checken, noch seltener ein Artikel lesen. Wobei dort zumindest der Vorteil ist dass es keine Kommentarfunktion gibt.

    Es gibt so viele Namen von denen der Bekanntenkreis spricht die mir rein garnichts sagen und es ist wuuuunderbar.

  3. Danke für den Artikel. Welchen Newsreader verwendest du denn? Hast du oder jemand anders der hier mitliest einen Tipp mit welchem sich dass Beschriebene gut unter Android umsetzen lässt?

  4. Warum ich in Zukunft auf „Nachbelichtet“ verzichten werde.

    Ich habe den Newsletter und die Homepage mit Interesse verfolgt, aber dieser Artikel ist dermaßen scheinheilig und ignorant, dass ich zukünftig gern auf deine Meinung verzichten werde.
    Nicht nur, dass ich minutenlang die Häkchen deiner Geschäftspartner („berechtigtes Interesse“) wegklicken musste, mit denen auch du Geld generierst, um unbehelligt an diesen Artikel zu kommen, nein auch im Artikel wird man mit jeder Menge Werbung zugespamt.
    Deshalb ist es nur konsequent, den Newsletter abzubestellen und deine Homepage nicht mehr zu besuchen.

    • Ausgezeichneter Artikel Marcus. Aber es ist einfach so dass auch Kinder nicht verstehen können warum sich Erwachsene so entscheiden wie sie sich entscheiden. Sie müssen keine Verantwortung für etwas übernehmen. Höchstens vielleicht dass sie nicht mehr in die Hosen machen dürfen.

  5. Danke für den Artikel. In der Flut der Neuigkeiten eine Perle. Nutze fast nur RSS aber auch hier mal gerade großflächig ausgemistet. Ansonsten nutze ich nur Tiktok, aber da habe ich schon kleine Community im Special Interest Bereich und macht einfach Spaß.
    Das letzte Mal als ich mich bewusst entschieden habe kein Fernsehen zu schauen war vor gut 20 Jahren als die Amerikaner in Afghanistan und Irak einmarschiert sind. Damals war das Internet besser, denn es ging um Nachrichten und nicht um Klicks Klicks Klicks. Auch hatte Facebook & Co die Menschen noch nicht in die verbale Radikalität umerzogen. Als ich damals dann TV geschaut habe alle paar Monate, war das wie aus einer anderen Welt, ein anderer Krieg, eine andere Wahrheit.
    Tatsächlich habe ich viel dazu gelesen in den letzten Jahren. Ein Spruch blieb mir da hängen: Kultur ist die neue Gegenkultur. Die Menschen neigen dazu für die Algorithmen zu arbeiten, es muss viral gehen. Aber echte Kultur muss das nicht. Die Dorfband, die im Dialekt singt, kann großartig sein, aber eben nur im Umkreis von 30km weil sie sonst niemand mehr versteht. Die wird nicht viral gehen, jedenfalls nicht im positiven Sinne. Und ob und wo die spielt bekommt man auch so mit.

  6. Sehr gut. Ich habe deinen Artikel gelesen und festgestellt, dass ich nicht ganz so extrem lebe wie du. Twitter = Unterhaltung und unwesentliches wird weitergescrollt. Nachrichten im Fernsehen oder Radio? Was soll das; weg. News ausschliessslich per Feed und dabei nur das was interessiert

    Ich bin Rentner und habe keine Zeit für Müll(-Infos)

  7. Kann ich nachvollziehen. Aber so wie du dir deinen Blog mit Werbung vollmüllen lässt, muss ich leider auch auf deine News verzichten.
    Gruß – Elke

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