Von Evernote zu Microsoft OneNote – Erfahrungen, Tipps und Wünsche

Nicht nur als Blogger ist es wichtig, dass man seine ganzen Infos, Recherchen, Bookmarks, Ideen usw. zentral sammelt. Auch beruflich setze ich seit vielen Jahren auf elektronische Notizbücher. Bislang war Evernote die Lösung meiner Wahl. Die Preispolitik, unbedachte Äußerungen bezüglich des Datenschutzes und nicht zuletzt die immer seltsamere Benutzeroberfläche haben mich einen Blick auf Microsoft OneNote werfen lassen. Und ich bin geblieben - ich verfasse sogar diesen Blogbeitrag gerade in OneNote.
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Die Zeichenfunktionen sind sehr mächtig. Leider lassen sich derzeit noch keine Anmerkungen (Pfeile etc.) in Bildern oder PDFs exportieren.

Eine sehr wichtige Funktion ist, trotz anderer Ankündigung seitens Microsoft, noch immer nicht verfügbar: das Teilen von Abschnitten oder gar einzelnen Seite. Das geht mittlerweile zwar in der Universal-App (Windows 10), aber nicht in OneNote 2016. Leider auch nur mit Leseberechtigung und nicht für die gemeinsame Bearbeitung einer Seite.

Bei der Android-App wäre es schön, wenn man die Notizbuchspeicher auf die SD-Karte verschieben könnte. Zwar haben heutzutage viele Android-Smartphones nur noch feste Gerätespeicher, aber man sollte diese Option trotzdem anbieten.

Meine Meinung und ein Fazit

Der Wechsel nach 9 Jahren Evernote zu Microsoft OneNote war für mich recht einfach. Der Umzugsdienst von Microsoft leistete gute Arbeit und alle Notizen waren kurz darauf in OneNote verfügbar. Man sollte darauf achten, dass man Notizen, die in Evernote mit einem Kennwort versehen sind, vor dem Umzug freigibt, ansonsten kann man sie in OneNote nicht mehr öffnen.

Die Systematik und Struktur von OneNote ist schnell zu durchschauen und bietet meiner Ansicht nach noch bessere Möglichkeiten zur Strukturierung der Daten, denn es stehen – zusammen mit den Kategorien – praktisch 4 Ebenen zur Verfügung.

Ich nutze OneNote derzeit auf vier Windows 10 PCs, einem MacBook Pro, meinem Samsung S7 Edge, einem iPad Air und im Browser. Alles blieb bislang synchron.

Für mich sind solche Notizen-Anwendungen schon lange unverzichtbar. Viele setzen noch auf Notizbücher samt eingelegter Dokumente. Natürlich sieht so ein dickes vollgeschriebenes Buch toll und wichtig aus. Man kann es auch prima ins Regal stellen. Finden tut man darin aber nicht mehr so schnell etwas. „Moment, ich brauche schnell etwas zu schreiben!“, wenn man ohnehin vor dem laufenden Rechner sitzt? Einfach Windows+N und schon hat man sein virtuelles Post-it – ganz ohne das nachfolgende „wo hab ich denn jetzt diesen Zettel mit der Telefonnummer hin?“.

Mein OneNote mit zwei Varianten des Entwurfs zu diesem Beitrag

Wenn ich kein Notebook dabei habe, notiere ich etwas auf einem Stück Papier oder einem Abreißblock, scanne es mit Office Lens und fertig ist die Laube! Schnell noch ein Foto vom Flipchart dazu und wenn es komplexer wird, wird eine Audioaufnahme gestartet.

Screenshots sind ja in vielen Firmen auch so ein Thema! Das Snipping-Tool ist seit Windows 7 auf jedem Rechner vorhanden, nur kaum jemand kennt es. Die meisten benutzen noch die Druck-Taste und kopieren den Screenshot dann in Paint, Word oder sogar PowerPoint. Das kostet Zeit und ist unflexibel. Mit OneNote genügt ein Windows+Shift+S und schon kann man einen Screenshot machen, der automatisch gespeichert und per OCR erkannt wird.

Wenn ich sehe, wie viel Zeit täglich vergeudet wird, weil die wenigsten Bürohengste wirklich mit dem Rechner, Outlook, Google, Internet (…) umgehen können, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Hier fehlen praxisnahe Schulungen, die aus der Erfahrung heraus erfolgen, wo die wirklichen Defizite bei den Mitarbeitern im Umgang mit Windows, Internet & Co. liegen. Stattdessen liegen immer nur Themen wie „Excel für Fortgeschrittene“ im Fokus.

Man diskutiert über „Industrie 4.0“ und Digitalisierung in den Unternehmen. Nebendran werden zigtausend Stunden an Zeit verschwendet, weil die meisten Mitarbeiter noch nicht einmal mit dem Einmaleins der Digitalisierung begonnen haben. OneNote wäre ein Anfang, das zu ändern.

Wem die Preis- und Datenschutzpolitik von Evernote nicht mehr schmeckt, wer Google Keep unzureichend findet und mit der Zettelwirtschaft aufhören möchte, sollte einen Blick auf OneNote werfen. Es ist kostenlos, leistungsfähig und auf allen Plattformen (Linux über das Webinterface) verfügbar.

Microsoft OneNote Website

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15 Kommentare

  1. Wenn da nicht die aktuellen und hässlichen Gerüchte gäbe, dass M$ das ach so unterschätzte OneNote fallen zu lassen… 😮

    Ich bin seit Jahren OneNote User und das hat so viele gute Dinge! Ich verwalte gerade ein komplettes Projekt darin und es ist so genial einfach ein neues Meeting Protokoll zu öffnen und direkt und strukturiert die Meeting Notizen zu erfassen anstelle mit zug-tausend-Word-Meeting-Notizen auf dem Server sich zu ärgern… 😉

    Trotzdem habe ich (noch) Evernote, unter anderem da der WebClipper von OneNote bei mir nicht perfekt funktioniert (???) und ich in der Firma kein OneDrive auf meinem Rechner installieren kann. Ja ja, da gibt es auch OneNote Online etc. Ich müsste mir nur mal den Ruck geben!

  2. Ein interessanter Artikel, der mich in Versuchung führt, mich mal wieder mehr mit OneNote zu beschäftigen. Allerdings bin ich kein Freund davon, meine Dokumente in einer proprietären Software unterzubringen, nachdem ich damit schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht habe (ELO). Ich scanne alles ein und speichere es als PDF auf externen Festplatten. Damit habe ich die Hoffnung, auch noch daran zu kommen, wenn es mal OneNote (oder Evernote oder Elo oder…) nicht mehr gibt.
    Der Nachteil meiner Lösung ist, dass ich nicht von überall darauf zugreifen kann. Die Vielfalt von OneNote mit Videos, Audio-Clips, Web-Seiten, usw. ist natürlich – wenn es nicht um reine Archivierung geht – schon beeindruckend. Insofern würde ich unterscheiden wollen nach „Ablage“ und „verfügbare Notizen/Infos“.

    • Ich sehe es so: OneNote ist seit 14 Jahren auf dem Markt und wird von einem doch, sagen wir mal – recht bekannten Unternehmen angeboten. Die Wahrscheinlichkeit, dass das bald verschwinden wird oder dass keine Möglichkeit angeboten werden würde die Daten zu sichern, ist ziemlich gering. Zudem würden gerade dann Anbieter wie Evernote etc. Wechselangebote anbieten. Die aktuelle OneNote Anwendung erlaubt ja auch jederzeit den Export der Inhalte als Word-Dokument, HTML oder PDF.

  3. Ich bin den Schritt von Evernote zu OneNote im August 2016 gegangen, als Evernote sein Lizenzmodel wiedermal angepasst hat. Zumal die weitergehende Verschmelzung mit Google mir auch Bedenken zum Thema „Meine Daten gehören nur mir“ gebracht haben. Betrachtet man letzteren Aspekt, wählt man hier aber zwischen Teufel und Belzebub – Onenote speichert die Notizbücher ja standardmäßig in der OneDrive Cloud. Dies ist auch zwingend vorgeschrieben um die Daten zwischen Geräten austauschen zu können. Hier wäre es genial, wenn man die zu nutzende Cloud selbst wählen könnte. Aber dann lohnt sich das ja sicher für Evernote, Google, Microsoft und Co. nicht mehr.
    Aber zurück zum Ausgangspunkt: Ja, ich bin auch umgestiegen und habe mich jetzt nach knapp einem dreiviertel Jahr an OneNote gewöhnt. Alles was ich mache und brauche kann es und ich finde mit den Volltextindex auch (fast) alles wieder. Einiges war mit Evernote schöner und einfacher, aber der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Nur der Smartphone-App von Evernote trauere ich bissel nach, da kommt OneNote derzeit nicht ran.

  4. Ich nutzte zwar auch seit einigen Jahren OneNote, alles finde ich aber auch nicht gut. Gerade das hier angesprochene Thema PDF. Will ich es durchsuchbar haben, muss ich es als Ausdruck einfügen. Wenn das PDF dann recht viele Seiten hat, habe ich dann entweder eine Notiz zum endlosen scrollen oder ganze viele Notizen mit einer Seite. Warum nicht einfach die PDF Datei durchsuchbar machen und dann im externen Programm öffnen?

  5. Sorry, falls ich jemandem unrecht tue – aber das hört sich in meinen Ohren wie bezahlte Werbung an.

    • Dann passt da was mit deinen Ohren nicht 🙂 Werbung ist bei mir klar gekennzeichnet und man darf doch von etwas begeistert sein, das man täglich nutzt?

  6. ich habe Evernote immer nur als Auffanglager für Dokumente und Urkunden benutzt. Einscannen und Evernote macht alles durchsuchbar.
    Als ich OneNote vor genau einem Jahr probiert habe, gab es genau dieses OCR nicht, was mich schon in der Eingewöhnungsphase davon abgehalten hat, es zu nutzen.
    Nach diesem Artikel habe ich es sofort auf meinem iPad installiert, um zu sehen, ob sich das nun wirklich geändert hat. Nope. Die zwei Bilder voller Text, die ich dort damals abgelegt habe, lassen sich noch immer nicht durchsuchen. Wo zum Henker ist denn das OCR?
    Suche ich nach einem Wort, das dort in einem der Bilder vorkommt, spuckt OneOne noch immer keine Treffer aus…

    • Bei mir funktioniert das tadellos. Hat es die Notizen mit den Bildern auch mit dem Server synchronisiert? Die OCR erfolgt ja bei OneNote wie auch bei Evernote auf deren Servern.

      • Tatsächlich, es funktioniert. Nachdem ich es zusätzlich auf dem Mac installiert und die unglaublich lange Synchronisierung (für zwei Bilder) abgewartet habe, konnte ich tatsächlich nach Wortvorkommen in Dokumenten suchen.
        Damit wäre eine große Hürde überwunden.

        Die zweite Hürde ist dieses „Interface“ 😉
        Da hat es Microsoft nicht so mit leichter Bedienung.
        Ich als Neuling in diesem Programm komme nicht damit klar, dass ich zehn PDF-Dokumente per Drag&Drop in eine Seite werfe und sie erstmal nur als Anhang dargestellt werden. Ich muss dann jedes einzelne PDF anwählen und aus dem Kontextmenü „Als Ausdruck einfügen“ wählen. Das kann ja heiter werden bei mehreren hundert Dokumenten.
        Ok, vergiss Drag&Drop – denke ich mir – es gibt doch dieses Symbol oben in der Menüleiste „PDF-Ausdruck“. Klick…Mist, in dem Dialog kann ich nur einzelne Dateien wählen. Ob das an der Mac-Version liegt, kann ich nicht sagen. Hab gerade keine Lust, OneNote unter Windows in meiner virtuellen Maschine zu installieren.
        Als Neuling versteht man den Unterschied zwischen Abschnitten und Seiten recht schnell. Aber habe ich einen Abschnitt „Arbeit“ und erstelle dort zehn Seiten, kann ich diese Seiten zum Beispiel nicht nach Datum sortieren. Oder nach irgendeinem anderen Kriterium.
        Es ist zudem extrem verwirrend, dass ich dort schreiben oder etwas einfügen kann, wo mein Mauspfeil gerade gelandet ist. Dadurch entsteht ein Chaos von Schnipseln, den man nicht per Klick in eine vernünftige Struktur bekommt.
        Ich bin mir sicher, dass das Potenzial von OneNote groß ist, aber ich finde, Microsoft macht es Einsteigern extrem schwer, sich darin zurecht zu finden.

        • Als Windows-Anwender würde dir die Erweiterung OneTastic weiterhelfen. Damit kann man sortieren etc. Tatsächlich werde ich mein Macbook nicht mehr erneuern, sondern auf eine Surface Pro umsteigen (Windows ist ohnehin meine Hauptplattform).

  7. Ich finde OneNote immer noch eine der gräßlichsten und unergonomischten Software, die je auf die Menschheit losgelassen wurde.
    Wie kann ich – wie in Evernote – sauber gescannte PDFs (bitte mit Volltextsuche!) so ablegen, wie ich s von Evernote gewohnt bin? Trotz mehrfacher Versuche, eine entsprechend saubere Struktur mit OneNote abzubilden, ist mir das bis heute nicht gelungen.

    Es mag sein, dass OneNote zum „Notieren“ ganz nett ist — Evernote kann allerdings als ausgewachsenes Dokumentenmanagement genutzt werden, in dem ich Rechnungen, Belege usw. auch nach Jahren noch wiederfinde.

    • Und mit Evernote geht das ebenso gut. Ich finde Evernotes Design-Anpassungen furchtbar und auch die Struktur von ON besser. Volltextsuche in PDFs ist doch kein Problem? Zum Glück kann sich ja jeder das Tool heraussuchen, das am besten zu einem passt.

      • Volltextsuche geht nur, wenn man das PDF „auflöst“, also „als Anhang einfügt“. Dann habe ich aber kein plattformunabhängiges PDF mehr. Siehe auch der übernächste Artikel, wie man vom Scanner an OneNote sendet.

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