Kann ein teureres E-Auto trotzdem günstiger sein?

Verbrauchsvergleich Tesla Model 3 vs. Benziner – 2022 Update

Im Herbst 2021 habe ich den Verbrauch und die Kosten unseres Tesla Model 3 mit einem Benziner vergleichen. Bei Spritpreisen über 2 Euro, sieht die Rechnung noch einmal ganz anders aus.

Im Herbst 2021 hofften wir, dass Corona im Frühjahr Geschichte sein wird. Nun ist weder das der Fall (auch wenn wir vorsichtshalber einfach kaum mehr testen), mit dem Ukraine-Krieg geriet die Weltwirtschaft noch mehr aus dem Tritt. Die Spritpreise explodierten auf ungeahnte Höhen und auch der Strom wurde teurer. Bei uns verteuerte sich der Strompreis jedoch nur moderat von 28,4 auf 29,81 ct/kWh.

Unser „McFly“

Ich habe daher meine Kalkulation angepasst, den durchschnittlichen Verbrauch unseres Teslas und eines Kia XCeed 1.6 Platinum verglichen. Ich habe dabei den Durschnittsverbrauch unseres Teslas der letzten 24 Monate lt. Tronity und den des Kia nach Spritmonitor.de herangezogen.

Verbrauchskosten Tesla Model 3 LR
Berechnung vom Herbst 2021

Für den Strompreis habe ich 30ct/kWh und für Benzin 2,00 €/l angenommen. Im Vergleich vom Herbst 2021 ergibt sich damit eine Kostendifferenz von 11.227 € zugunsten des Tesla und damit noch einmal 3.000 Euro Unterschied.

Kostenvergleich April 2022

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Inklusive Verbrauch, Service, Steuer und Versicherung, ergibt sich Kosten von 5,4 Cent pro Kilometer beim Tesla und 17 ct. für den Benziner. Der tatsächliche Verbrauch über 24 Monate liegt beim M3 bei 17,6 kWh/100 km, in der Rechnung habe ich 18,5, also fast eine Kilowattstunde mehr angenommen. Damit werden auch Ladeverluste berücksichtigt.

Über die Laufzeit von 5 Jahren ist der, in der Anschaffung deutlich günstigere Kia, rechnerisch fast 2.900 teurer gewesen, als der Tesla. Hierbei war noch die alte, niedrige Umweltprämie, aber auch der günstigere Anschaffungspreis des Tesla Model 3 LR, Anfang 2020 eingerechnet.

Verbrauch lt. Tronity

Gar nicht berücksichtigt wurde der Wertverlust, der beim Model 3 derzeit praktisch nicht existiert. Unser 2 Jahre altes Modell 3, könnte ich derzeit für 50.0000 verkaufen – also fast ohne Wertverlust. Der Kia hat lt. diversen Gebrauchtwagenportalen in der gleichen Zeit einen Wertverlust von gut 10.000 Euro eingefahren.

Erst wenn sich der Strompreis auf 90ct/kWh verdreifachen würde, lägen der berechnete Benziner und der Tesla beim Verbrauch gleich auf.

Der Spaß am Tesla Model 3, wurde in der Berechnung nicht berücksichtigt.

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5 Kommentare

  1. Nachvollziehbare Rechnung und logischer Schluss: bei Neuwagenanschaffung (oder fast neu, Jahreswagen usw.) lohnt sich ein Verbrenner nicht.
    Allerdings: der Großteil der Fahrzeugkäufe sind Gebrauchtwagen, auch Ältere. Hier gibt es schlicht keinen Vergleich zwischen Verbrenner und E-Fahrzeug (da nicht vorhanden). Ich fahre seit jeher alte, aber eher hochwertige Autos. Hier ist der Wertverlust längst abgeschrieben und man erhält sehr viel Auto für sehr wenig Geld (momentan z.B. 530d mit allem Schnickschnack für 5000€, davor 5 Jahre lang 530i für 3500€ usw.). Nimmt man diese extrem niedrigen Anschaffungskosten in die Rechnung mit auf (was natürlich Vergleich von Äpfeln mit Birnen ist), dann sieht es GANZ anders aus. Da ist der Benzin/Dieselpreis in der Gesamtrechnung fast egal (bei niedrigen Jahreslaufleistungen). Natürlich ist dies kein Modell für jeden, und irgendwoher müssen die Gebrauchtwagen ja auch herkommen (also muss jemand auch Neuwagen kaufen 😉 ). Aber so sehr ich eigentlich gern E-KFZ fahren würde (und bei meinem Streckenprofil würde das super passen), ergibt das finanziell für mich noch keinen Sinn (solange ich 5 Jahre lang Mittelklassekombi für <1000€/Jahr Anschaffungskosten+Wertverlust fahren kann).

    • @LM Bei uns ebenso. Bisher habe ich noch niemals einen Neuwagen gekauft. Würde ich wahrscheinlich auch nicht machen: Eher wohl einen Jahreswagen, gerade in Hinblick auf neuere Elektrofahrzeuge, die es gebraucht zu vertretbaren Preisen kaum gibt. Würde aber ebenso gerne eher heute als Morgen restlos in die E-Mobilität umsteigen. Vor zwei Jahren haben wir uns den Zweitwagen (für meinen Arbeitsweg) verkniffen und ich nutze einen Elektroroller für den 2x 14 km Arbeitsweg. Das ist natürlich jetzt in den Wintermonaten echt harter Tobak, aber der Umweltaspekt ist mir nicht egal (auch einer der Gründe für den Umstieg, natürlich auch der Spaß am elektrischen Fahren, den ich mit meinem E-Roller derzeit leider nicht genießen kann).
      Ein weiterer Grund, warum wir noch nicht umsteigen konnten, ist, dass es (für unsere Verhältnisse) nur ein sehr eingeschränktes Angebot an passenden E-Fahrzeugen gibt. Die Logistik für sieben Personen ist schon ne kleine Herausforderung. Als Familienkutsche haben wir nur die Wahl zwischen Stellantis-Vans mit miserabler Reichweite für die Urlaubsfahrten (für den Alltag jedoch völlig ausreichend) und etwas teureren Premiumherstellern, wie derzeit MB (EQV/eVito) oder demnächst VW (ID.Buzz, 7-Sitzer ab 2023/2024) mit vertretbaren Reichweiten auch für die Urlaubsfahrten. Eine bisschen hoffe ich auf günstigere Modelle aus den USA (Canoo) oder ggf. Chinesischen Alternativen (Maxus MiFa 9 / etc.). Blöderweise sind Klapptüren (egal ob konventionell oder portal) für Familien mit kleineren Kindern und zumindest in unserem Semi-städtischen Umfeld für die engen Parkplätze sinnfrei im Vergleich zu Schiebetüren. Das mit den Portaltüren würde ich aber gerne austesten ? .

      Grundsätzlich wünsche ich mir aber, dass möglichst viele Leute den Schnack verstehen und bald die Verbrennertechnik hinter sich lassen können. Gerade bei unseren Politikern ist da noch einiges Potenzial, gerade was die Bereitstellung der Infrastruktur (besonders Laternenparker) angeht.

      Toll, mal so offen die Zahlen zu sehen, auch wenn sie nicht auf unsere Situation passen, aber wir brauchen mehr davon. ?

    • @LM Was mir gerade noch einfällt:
      Bei den etwas älteren Fahrzeugen wird der Verbrauch auch höher sein, als die zugrundegelegten 8,5l/100km und auch die Wartungskosten dürften erheblich höher sein, als die veranschlagten €350.-/a . Da wäre es mal interessant die ganze Rechnung mit vergleichbar gebrauchten Fahrzeugen also Verbrenner / Elektro zu sehen. Immerhin ergeben neueste Erkenntnisse, dass die Akkus länger mitmachen als anfangs angenommen. Auch KFz Versicherungen übernehmen mittlerweile eine Garantie auf den Akku des EV (zuletzt bei der HUK gesehen).

  2. Ein interessantes Update. Leider sehe ich den Strompreis von 30ct nicht mehr. Selbst zu Hause liegt der Preis eher an die 40 ct, öffentlich eher bei 42 ct…

    • Bei uns ist es noch recht günstig. Öffentlich stieg der Preis an den Tesla Superchargern auf 48 ct./kWh – aber auch damit kommt man noch deutlich günstiger weg, als derzeit mit Sprit.

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