Der Kontrollblick
Der Kontrollblick ist für mich der Inbegriff der digitalen Fotografie: Nach jedem Druck auf den Auslöser, wird die Kamera vom Auge gerissen, schräg nach unten gehalten und das Bild kontrolliert. Meist in knallender Sonne, ohne dass zumindest das Histogramm – oder das das Gehirn – eingeschaltet wäre. Das einzige, was mich bei so einem Kontrollblick interessieren könnte, wäre die korrekte Belichtung und die sehe ich halt nur im Histogramm. Aber viele sehen sich offenbar einfach nur an, ob da ein Bild vorhanden ist.
Wenn der ständige Kontrollblick schon sein muss, weil man seine Kamera nicht kennt, dann doch wenigstens mit einem aussagekräftigen Histogramm, denn die korrekte Belichtung, kann man bei Sonneneinstrahlung auf dem Display nicht beurteilen.
Der Kontrollblick macht außerdem das Gegenüber unsicher, da man als Fotograf das Ergebnis sofort sieht und man womöglich noch das Gesicht verzieht. Das Model kennt aber diese Zwischenergebnisse nicht und weiß auch nicht, dass man das Gesicht verzieht, weil man zu doof war, den Weißabgleich einzustellen. Deshalb sollte man zwischendurch die gemachten Bilder zusammen mit dem Model durchgehen und das Model bei technischen Fehlern kurz informieren.