Im Test: UVI Falcon Plugin – alles unter einem Dach

UVI Falcon ist nicht ein weiteres Synthesizer-Plugin. Es ist eine komplette Workstation mit etlichen Oszillatoren, Wavetables, Granularsynthes und Sampling.
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Die mitgelieferte Bibliothek umfasst 630 MB an Wavetables, Samples für die Granular Synthese und 458 Programs aus 20 Kategorien, inklusive ein absolut beeindruckenden Auswahl an Arp-Sounds. Dabei ist Falcon in der Lage, abgrundtiefe Bässe und heftig angezerrte Sounds zu generieren, die dabei aber immer rund und echt klingen. Je nach Anzahl der Layer, Effekten und Art der Oszillatoren, kann das auch schon mal deutlich an der CPU zerren. Allerdings wird man mit außergewöhnlich dichten und abwechslungsreichen Sounds belohnt.

Die mitgelieferten Beispiele zeigen sehr gut die immensen Klangmöglichkeiten, allerdings wird mancher traditionelle Brot und Butter Sounds vermissen. Diese lassen sich natürlich auch recht flott manuell erstellen – so verhilft etwa das physical Modelling schnell zu Mellotron Sounds. Allerdings möchte man oft auch schnell auf Preset-Material zugreifen (wenngleich es eine Schande wäre, auch den Falcon zum reinen Preset-Player verkommen zu lassen). Hier kann man aber ganz einfach auf vorhandenes Samplematerial zugreifen oder eine der vielen UVI-Bibliotheken installieren – ein $100 Gutschein liegt dem Falcon bei. Nennen möchte ich hier z. B. den Ultra Mini oder die UVI String Machines.

Sound Banks für den UVI Falcon – Ether Fields

Speziell für den Falcon gibt es allerdings schon jetzt vier Expansion-Packs, von denen ich „Ether Fields“ testen konnte. Diese besteht aus 100 Patches, die sich allesamt um atmosphärische Pads, und organisch aufbauende Soundflächen drehen.

Schnellen Eingriff auf den Sound erlauben die oben genannten Macros im Bereich „Info“. Wer will kann (und sollte) natürlich diese Presets als Ausgangspunkt für weitere Soundexperimente nutzen und mit dem vollen Funktionsumfang von Falcon bearbeiten.

Gerade Sounddesigner finden hier jede Menge Futter für Filme und Videos. Auch ein Bett für Vlogs ist damit schnell gestrickt.

Fazit

Den Funktionsumfang und die Bedienung des UVI Falcon in einem solchen Review zu beschreiben, scheitert schlicht an der Komplexität und dem großen Funktionsumfang, umfasst doch das Produkthandbuch 194 Seiten und hier hätte mancher Bereich deutlich umfangreicher ausfallen können. Zu Beginn kann Falcon erst einmal etwas abschrecken, da es eben nicht der übliche VST-Synthi ist, bei den man eine Anzahl an Knöpfchen und Reglern findet, mit denen man gleich vertraut ist. UVI stellt jedoch eine ganze Reihe (englischer) Tutorials auf YouTube zur Verfügung:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLj53xz6jWjGgUiE-hfDgeFArPHHnBt8fw

Hat man aber erst einmal die Struktur aus Multi, Part, Program und Layer sowie die Rolle der Oszillatoren verinnerlicht, ist die Sounderstellung ein sehr großes Vergnügen. Alleine mit der Granular Synthese kann man ich schon Tage aufhalten und da hat man noch nicht einmal großartig mit den Events gespielt und das Scripting noch nicht einmal angefasst.

Mit dem Falcon erhält man jede Menge synthetische Klangerzeuger, einen Sampler, ein mehr als komplettes Arsenal an qualitativ hochwertigen Effekten sowie die Möglichkeit, die Funktionen per LUA-Scripting noch deutlich zu erweitern.

Auch UVIs bekannte Sound-Bibliotheken können in Falcon geladen werden

Auf der anderen Seite kann man aber auch ganz einfach vorhandene Samples und Loops nutzen und durch die Mangel ziehen. Oder man setzt auf UVIs zahlreiche Expansion Packs.

Für 349,00 Euro bekommt man einen Klangerzeuger, mit dem man sich vermutlich Jahre beschäftigen kann und der praktisch alle Anwendungen abdeckt. Im Übrigen vereinfachen solche multitimberalen Plug-ins auch den Workflow beim Songwriting, da man sich passende Multis schaffen kann, die dann gleich Tasten, Drums, Soloinstrumente, Pads und Effekte enthalten und sofort einsatzbereit sind.

Durch die Perf-Ansicht eignet sich Falcon auch für Live-Anwendungen und ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass dieses Plugin sogar der einzige Klangerzeuger sein könnte, den man auf der Festplatte braucht. Auf jeden Fall hat der UVI Falcon das Zeug zu einem Klassiker à la Spectrasonics Omnisphere und u-he Zebra.

Leider gibt es keine Demo-Version. Allerdings macht man mit dem Kauf von UVI Falcon garantiert nichts falsch – wenn man gewillt ist, sich mit seinem großen Funktionsumfang einzulassen.

Mehr Infos UVI.NET

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