5 Dinge die mich an meinem Tesla Model 3 nerven

Nach einem halben Jahr mit meinem Tesla Model 3 ist nicht alles toll. Einige Sachen nerven etwas. Hier sind meine Kritikpunkte am Tesla Model 3.
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Gleich vorweg: Ich bereue die Anschaffung meines Tesla Model 3 in keinster Weise. Bei meinen anderen Autos hatte ich auch jede Menge Dinge, die mich störten. Beim Model 3 sind es jedoch hauptsächlich Kritikpunkte, die auf die Software zurückzuführen sind und manche davon sind für ein so mit Technik vollgestopftes Auto ziemlich merkwürdig.

Entertainment-System, Spotify & Co.

Ja, das Model 3 bringt jede Menge Funktionen wie Spotify, Netflix, TuneIn Radio oder YouTube mit. Leider ist der Funktionsumfang von Spotify irgendwie unausgegoren. Gerade, wenn man gerne Podcasts (Gemischtes Hack anyone?) hört, ist man oft angeschmiert, weil der Spotify-Client im Tesla die einfach nicht finden mag. 

Podcasts im Tesla mit Spotify
Podcasts im Tesla mit Spotify

Der Workaround ist, eine Playlist auf dem Smartphone oder im Spotify-Client auf dem Rechner mit den gewünschten Podcasts zu erstellen. Diese Playlist steht dann auch im Tesla zur Verfügung.

Playlist mit den gewünschten Podcasts auf einem anderen Gerät erstellen
Playlist mit den gewünschten Podcasts auf einem anderen Gerät erstellen

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Ebenfalls nervig ist, dass man sich bei YouTube sehr häufig neu anmelden muss, bevor man auf seinen Account zugreifen kann. Ich schaue gerne mal bei kurzen Stopps am Bahnübergang etc. ein paar Minuten ein Video, aber wenn man abgemeldet ist, sind die Schranken wieder oben.

Ebenfalls schade ist, dass Tesla Amazon Music nicht integriert hat.

Sehr wahrscheinlich spielen hier Lizenzfragen und das generelle Mindset von Tesla eine Rolle, aber so etwas wie Android Auto würde ich im Model 3 auch gerne sehen. So würden auch einige der oben genannten Probleme der Vergangenheit angehören, da man sehr viel flexibler bei der App-Auswahl wäre. Waze, Amazon Music oder die spezielle Streaming-App eines Radiosenders wären dann kein Problem mehr.

Navigationssystem – alternative Routen und Zwischenziele

Das Navigationssystem des Tesla Model 3 ist eines der besten auf dem Markt, weil es schlichtweg direkt auf Google Maps setzt. Auch die Spracheingabe funktioniert tadellos. Leider kann man keine Alternativrouten oder Zwischenziele auswählen. Einfaches verschieben der berechneten Route? Fehlanzeige! Sicher wird hier irgendwann per Software-Update nachgebessert, aber momentan stört mich das schon sehr.

Keine Zwischenziele oder Alternativ-Routen im Tesla Navi
Keine Zwischenziele oder Alternativ-Routen im Tesla Navi

Als Workaround kann man sich die komplette Route berechnen lassen und dann mit dem Finger länger auf die Zwischenposition tippen, über die man fahren möchte (es erscheint dann ein Fenster), aber schön ist das nicht. Allerdings berücksichtigt die Navigation dann keine Supercharger-Stopps mehr. Angesichts der umfangreichen Technik im Auto, ist das sehr merkwürdig, zumal die Google-Navigation diese Möglichkeiten an sich ja schon lange bietet. Gegebenenfalls muss man eben bestätigen, dass man auf eine Supercharger-optimierte Route verzichten möchte.

Zwischenziel auf Karte wählen
Zwischenziel auf Karte wählen

Eine weitere Alternative ist die Nutzung von ABRP (A better Route Planner) über den integrierten Browser.

Die vagen Aussichten für FSD

FSD steht für “Full Self Driving” und muss extra bezahlt werden. Als ich mein M3 im Dezember 2019 bestellt habe, waren dafür noch 6.300 Euro fällig. Seit Juli will Tesla schon 7.500 Euro. Das ist alles schön und gut, nur ist unklar, was FSD tatsächlich können wird, und wann auch der Gesetzgeber grünes Licht für autonomes Fahren gibt.

Lohnt sich das Tesla Model 3 FSD-Upgrade?
Lohnt sich das Tesla Model 3 FSD-Upgrade?

Derzeit wird die FSD-Software wohl noch einmal komplett runderneuert und Supercomputer helfen beim Anlernen von zig Verkehrssituationen. Wie ich hier schon geschrieben habe, konnte ich mich bislang noch nicht zum Kauf durchringen. Zu vage sind mir die Versprechungen und Prognosen. Gestützt wird das auch durch die Erfahrungen mit dem “Autopiloten”, der einfach ein Fahrassistenzsystem ist, wie es auch andere Hersteller in Teils besserer Form anbieten.

Der Bremsassistent ist teilweise unberechenbar und führt Phantombremsungen aus. Auf der anderen Seite gibt es keine Verkehrsschilderkennung und der Tesla würde mit 100 in eine Ortschaft brettern, weil das Navi die geltende Begrenzung erst am Ortsschild ändert (was ja richtig ist), der Tesla aber auch erst dann zu Bremsen beginnt. Mit dem letzten Software-Update nimmt er Kurven jetzt geschmeidiger und bremst auch ab – mir scheint das jedoch noch ziemlich unausgegoren zu sein.

Aktuell wird FSD mit vollem Funktionsumfang für Ende 2020 in Aussicht gestellt, obwohl es schon einmal für Ende 2019 versprochen wurde. Ohne entsprechende Gesetzgebung ist das aber ohnehin nutzlos.

Ab und zu hört man davon, dass Tesla solche Funktionen zukünftig auch im Abo anbieten will. Porsche macht das beim Taycan bereits jetzt. Hier wäre meine Bereitschaft zum Upgrade deutlich höher, da man dann nur die Funktionen bezahlt, welche man braucht – und man kann sie ausführlich testen.

Wasser im Kofferraum

Wirklich doof konstruiert ist der Kofferraumdeckel. Wenn es stark regnet (oder geregnet hat) und man den Deckel schnell öffnet, läuft das Wasser vom Deckel ab, ergießt sich auf der Heckscheibe, um dann – wie über eine Sprungschanze – im Kofferraum zu landen, weil hier keine Sicke oder tiefere Dichtung vorgesehen wurde. In Kalifornien ist das sicher kein Problem – in Mitteleuropa schon.

Wasser im Kofferaum bei Regen

Workaround: Den Kofferraum langsam anheben und das Wasser gezielt ablaufen lassen. Lasst auch die Finger von den oft angebotenen Gummi- oder Kunststofflippen, die bei Amazon angeboten werden. Die Dinger halten nicht und fliegen irgendwann auf der Autobahn rum.

Reifengeräusch bei der Werksbereifung

Durch den Ultra-leisen Elektromotor tritt das Abrollgeräusch der Reifen viel deutlich hervor, als bei einem Verbrenner. Dabei zeigen sich die Sommerreifen, die beim Tesla Model 3 derzeit ab Werk aufgezogen sind (Michelin Pilot Sport 4) nicht von ihrer besten Seite. Zwar liefern sie sehr guten Grip, haben aber ein unschönes Abrollgeräusch, das mit einem singenden Ton verbunden ist.

Die Werksbereifung meines Tesla Model 3
Die Werksbereifung meines Tesla Model 3

Nun habe ich erst 3000 km mit den Sommerreifen absolviert und es wird vielleicht noch besser, aber meine Continental TS 850 P Winterreifen sind hinsichtlich der Geräuschkulisse deutlich leiser und ausgewogener.

Workaround: Wenn mal Sommerreifen für den Tesla M3 fällig sind, ein Modell wählen, das eine geringere Geräuschentwicklung hat. Hat jemand eine Empfehlung für leise Sommerreifen?

Fazit

Viele meiner Kritikpunkte am Tesla Model 3 sind verschmerzbar. Zudem gibt es bei Tesla wie bei keinem anderen Hersteller sonst die Aussicht darauf, dass die Software-seitigen Problemchen und Unzulänglichkeiten per Software-Update gelöst werden. Trotzdem erscheinen mir manche Dinge für einen solchen Hightech-Hersteller und ein Auto in der 60.000 Euro Region sehr unverständlich.

Eines ist aber am wichtigsten: Das Tesla Model 3 macht unheimlich viel Spaß und ich freue mich über jede Fahrt damit. Es ist einfach ein Gamechanger.

Wenn ihr nun auch Lust auf einen Tesla bekommen habt, erhaltet ihr bei der Bestellung über diesen LINK 1.500 kostenlose Supercharger-Kilometer … und ich auch 🙂

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15 Kommentare

  1. Da haben wir es wieder: Wer billig kauft, kauft zweimal. Tesla ist eben kein Auto, sondern eher ein Spielzeug.

      • Dann ist doch alles gut! Das hatte sich oben anders angehört! Aus dem Kofferraum zwischenzeitlich ein Aquarium gemacht??

        • Vielleicht bisschen selektive Wahrnehmung? 😉
          Nein, alles gut. Kein Wasser im Kofferraum. Spotify ist nun durch ein Update auch viel besser und kann auch mit Podcasts umgehen und die Sommerreifen sind leiser geworden. Für das FSD soll ja bald ein großes Update kommen. Schauen wir mal.

  2. Ist der Sentry-mode Standard bei Tesla? Habe eben von diversen „keying-vandalen“ gelesen deren
    Aktion wunderbar aufgezeichnet wurde.

  3. Ganz schön jammern auf hohem Niveau… 😉
    Lediglich das Problem mit dem Wasser im Kofferraum sehe ich als ein echtes Problem.
    Bei den Reifen würde ich dir raten nochmals zu recherchieren. Die Contis haben nicht unbedingt die besten Parameter, ich habe mir für meinen eNiro die Bridgestone Blizzak LM-005 angeschaut.
    Weiterhin gute und leise Fahrt! vg, oli

  4. In den meisten Punkten gebe ich dir Recht, wobei das mit Spotify am PC wirklich viel übersichtlicher zusammenzustellen ist.
    Auch sehe ich TuneIn als ansprechende Abwechslung zu Spotify, den hier kann man Radiosender aus der ganzen Welt digital empfangen (z.B. Hitradio Namibia ->gute Musik, deutsche Nachrichten aus Namibia und der Welt).

    Das die Sommerreifen generell lauter und härter abrollen habe ich genauso, hatte ich aber auch schon früher mit einem Verbrenner!
    Es fällt jetzt nur hörbar auf.
    Vorher verdeckten die Mini-Explosionen im Motor das Abrollgeräusch.

    Der FSD ist teilweise durch die Kommission beschnitten worden, das war früher schon mal besser.
    Geht aber nicht zwingend zu Lasten Tesla´s.

    Bei der Navigation ist es so, das Zwischenziele tatsächlich nicht eingefügt werden können und auch mich dies auf längeren Fahrten (z.B. Spanien) manchmal stört.
    Auf der anderen Seite ist das Navi aber unschlagbar, da es bei der Routenkalkulation den Verkehr, Verbrauch und andere Umstände berücksichtigt.

    Bei dem Thema YT ist es so, dass das Ausloggen vielleicht nervig ist, aber man somit auch ein Stück mehr Sicherheit hat.
    Es gibt?/gab die Möglichkeit, über in YT/Tesla eingeloggte Seiten das Fahrzeug zu entwenden.

    Ein Tipp: im TFF (Tesla Fahrer u. Freunde) findest du immer schnelle Unterstützung bei Fragen!

    Viel Spaß mit deinem tollen TM3 und Gruß!

    Dirk

    • Nicht, wenn du es nur 20 km gefahren bist. Du wirst es nicht mehr hergeben. Die Software Geschichten löst Tesla mit kostenlosen Updates und jedes Mal kommen neue Funktionen hinzu. Die Reifen hört mal eben verstärkt, weil man kein Motorengeräusch hat.

    • Du würdest also ein Auto zurückgeben, weil es einen ernsthaften Mangel (Wasser auf Kofferraumklappe) und drei vernachlässigbare Mängel (nicht alle Internetradios sind findbar, können aber per Workaround hinzugefügt werden; Ausgezeichnetes Navigationssystem, das glücklicherweise mal nicht mit drei Drehknöpfen bedient werden muss, hat eine Nice-to-have Funktion nicht; Das Auto ist so leise, dass man die Reifen hört) hat und es da irgendwo eine Zusatzfunktion gibt, die du nicht kaufen musst?
      Wow! Ich bin gespannt, was für ein krachend geiles Auto du fährst, das muss ja die Autobaukunst in Perfektion sein.

      Soll nicht heißen, dass das Model 3 das beste Auto der Welt ist, aber dein Spruch scheint mir doch etwas undurchdacht.

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