Adobe Stock: Mit den eigenen Fotos Geld verdienen – und ein paar persönliche Einblicke zum Thema

Stockfotografie: Ein Thema, das hier bei nachbelichtet einige Jahre richtig groß war, da ein guter Freund und ich sehr engagiert waren - es gab hier sogar regelmäßig den "Microstock-Radar" Es war die große Zeit der Microstock-Portale, von denen es mittlerweile viele nicht mehr gibt - oder erinnert sich noch jemand an Lucky Oliver? Es war die Zeit von Superstars wie Yuri Arcurs, der sich mit Stockfotos eine goldene Nase verdiente. Die Stockfoto-Branche hat sich sich seitdem stark konsolidiert, ist aber nicht mehr wegzudenken. Selbst weiterhin aktiv Bilder zu verkaufen, habe ich jedoch 2010 beendet, einige Accounts gelöscht und viele Bilder entfernt, da meine Fotos auch hinsichtlich technischer Anforderungen wie Auflösung und Bildrauschen nicht mehr zeitgemäß waren. Mit Adobe Stock könnte sich das wieder ändern, denn mit Stockfotografie kann man heute wohl besser denn je gutes Geld verdienen.
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Einnahmen im mittleren dreistelligen Eurobereich schon mit recht kleinen Portfolios (bei mir waren es so um die 250-300 Fotos pro Portal) möglich waren, die ich hauptsächlich auf Fotolia, Shutterstock und iStockphoto angeboten habe. Diese Einnahmen bleiben aber nur eine gewisse Zeit stabil und man muss regelmäßig Fotos nachschieben und ggf. auch alte Fotos mit geringer Auflösung (wir waren damals in der 3-6 Megapixel-Zeit bei DSLRs) wieder neu mit zeitgemäßer Auflösung fotografieren muss. Wenn man ohnehin regelmäßig fotografiert und vielleicht auch ein interessantes Thema hat, kann das eine relativ entspannte Geschichte sein, diese Bilder einfach auch noch als Stockfotos anzubieten. Ich habe damals festgestellt, dass man sehr schnell einen „Stockfoto-Blick“ lernt. Egal ob im Urlaub oder bei Veranstaltungen: Ich habe immer nach verkaufsträchtigen Stockmotiven Ausschau gehalten. Zudem hatte ich auch immer ein paar Model-Freigaben in der Fototasche, denn die muss man zwingend mit dem Foto einreichen, sobald eine Person zu erkennen ist. Damit lässt sich auch ohne richtig großen Aufwand ein passives Einkommen erzielen. Einige ziemlich erfolgreiche Stockfotos sind ganz nebenbei beim Kochen entstanden:

"Nebenbei-Stockfotos"
„Nebenbei-Stockfotos“

Apropos Personen und Models: Im Bekannten- und Freundeskreis, aber auch unter den Kollegen oder in der Familie findet man oft schnell jemanden, der sich als Model für Stockfotos eignet und auch gerne dazu bereit ist. Meistens ist das aber nicht umsonst zu haben – vor allem dann, wenn das Model weiß, dass man mit seinen Fotos Geld verdienen will. Die Fairness bedingt also, dass man das Model an den Einnahmen beteiligt. Hier gibt es grundsätzlich zwei Modelle mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen:

Umsatzabhängige Bezahlung: Gerade wenn man Neueinsteiger im Stockfoto-Geschäft ist, weiß man noch nicht, ob tatsächlich etwas dabei rüber kommt und wieviel das sein könnte. Aus diesem Grund beteiligen viele die Models prozentual an den tatsächlichen Einnahmen. Wenn man nichts verkauft, verdient auch das Model nichts und man hat kein Geld in den Sand gesetzt. Gehen die Geschäfte gut, hat auch das Model einen stetigen Fluss an Einnahmen. Das geht aber nur solange gut, solange man auch nur mit einer überschaubaren Anzahl an Models arbeitet. Irgendwann steigt der administrative Aufwand für die Provision extrem und man sollte auf das zweite Vergütungsmodell setzen, nämlich:

Feste einmalige Gage: Hat man bereits Erfahrung gesammelt und gute Einnahmen, dann kann es sehr viel einfacher sein, dem Model eine einmalige Gage für das Shooting zu bezahlen und sich die zeitlich unbeschränkten Rechte an den Fotos für diese Nutzung zu sichern. Gerade wenn man mit Models aus Model-Vermittlungen im Internet arbeitet, werden sich diese auch auf gar nichts anderes einlassen. Viele erfolgreiche Stockfotografen haben das erst spät erkannt und mussten sich dann die Rechte durch einen nachträglichen Buyout mit Einmalzahlung erkaufen, um den Abrechnungsaufwand zu sparen. Das Model ist hier natürlich in einer sehr viel besseren Situation. Wenn es längere Zeit Einnahmen aus der prozentualen Beteiligung erhalten hat und damit seinen Wert kennt, kann es auch entsprechende Forderungen stellen.

Ich verstehe übrigens nicht die ablehnende Haltung vieler Profifotografen gegenüber der Stockfotografie. Sie nimmt ihnen kein Geschäft weg, denn das individuelle Hochzeitsfoto, die Hochzeitsreportage, ein Produktfoto oder das Teamfoto einer Firma findet man nicht bei Stock-Agenturen. Dafür hat man als Fotoprofi aber bereits die Kenntnisse, die Ausrüstung und vermutlich auch viele Motive. So kann man z. B. einem passenden Hochzeitspaar anbieten, ihnen die Hochzeitsfotos günstiger zu geben, wenn sie bereit sind, ihre Fotos für die Nutzung bei einer Stock-Agentur freizugeben. Das schafft ständige Nebeneinkünfte, wenn die Aufträge einmal ausbleiben.

Wie steige ich ein?

Einfach mal machen! Wer mich kennt, weiß, dass das meine Standardantwort auf viele Dinge ist. Man kann tagelang Erfahrungsberichte lesen und recherieren – die persönliche Erfahrung ist aber noch immer der beste Ansatz. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch gutes Informationsmaterial für den Einstieg in die Stockfotografie gibt. Das Standardwerk ist das Buch „Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos“ von dem von mir sehr geschätzten Stockprofi Robert Kneschke. Diese Buch ist kürzlich in der 4. Auflage erschienen und gibt einen tiefen Einblick in das Thema – von jemandem, der wirklich Ahnung davon hat – und auch davon lebt. Robert war übrigens auch im Adobe Live-Stream auf der Photokina zu sehen.

Es wird am Anfang aber auch jede Menge Frust geben, denn nicht jedes eingereichte Foto wird auch akzeptiert. Technische Dinge wie Bildrauschen, falsche Belichtung etc. lassen sich zwar vermeiden, es kann aber auch sein, dass das eingereichte Foto als nicht relevant angesehen wird, die Bildgestaltung nicht gut ist oder man doch ein Marke oder ein Logo einer Firma darauf erkennen kann. Aber auch daraus kann man viel lernen und sich weiterentwickeln. Ihr dürft euch auch nicht wundern, wenn ihr nach den ersten 30-50 hochgeladenen Fotos noch keine nennenswerten Einnahmen habt, außer ihr habt absolute Hammerfotos aus einer gefragten Nische. Das muss sich alles erst entwickeln.

Wenn ihr eine Nische findet, die noch nicht besetzt ist, wäre das natürlich optimal.

fotolia_3032045
Dieses Foto verkaufte sich über 300 mal und ich habe es in zig Kochbüchern, Magazinen und Werbebeilagen entdeckt.

Das Stock-Geschäft ist übrigens nicht nur auf Fotos beschränkt, sondern auch Video Footage ist extrem gefragt. Wenn ihr kreativ seid, sind auch Vektorgrafiken gefragt. Andere Stock-Agenturen bieten auch Audioinhalte wie Hintergrundmusik für Videos, Soundeffekte etc. an. Das ist bei Adobe Stock derzeit noch nicht der Fall.

Wenn ihr euch bei Adobe Stock als Fotograf anmelden und Fotos oder Videos verkaufen möchtet, könnt ihr das unter dieser Adresse tun: http://contributor.stock.adobe.com/ 

Achtung: Solltet ihr bereits einen Fotolia-Account haben, müsst ihr bei der Anmeldung gleich euren Fotolia Account mit dem neuen Adobe Stock Account verbinden. Dazu ist die gleiche E-Mail Adresse maßgeblich. Nur so werden beide Accounts synchronisiert und ihr profitiert von der wohl ständig größer werdenden Reichweite von Adobe Stock.

Ich werde auf jeden Fall mal einen Neustart wagen, da ich neugierig bin, wie es im Vergleich zu früher laufen wird.

Melde dich zu meinem Newsletter an!

Du kannst dich jederzeit abmelden und ich verspreche: Kein Spam!


Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Provision-Links. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.Wenn du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von deinem Einkauf eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht und du unterstützt damit meine Arbeit. Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten.

13 Kommentare

  1. Hallo Zusammen , ein sehr interessantes Thema mit vielen Fragen als Neuling

    – kann / soll / darf man die Bilder auf mehreren Portalen anbieten ?
    – kann / darf man die Bilder die man hochgeladen hat auch auf den sozialen Netzwerken posten ?
    – darf ich die Bilder selber noch für Composings verwenden und vertreiben ?

    LG
    Stephan

    • Da du der Rechteinhaber bist, kannst du damit machen was du willst. Mehrere Plattformen ist 2018 relativ: Es machen wirklich nur noch Shutterstock und Adobe Stock (früher Fotolia) Sinn. iStockphoto ist mittlerweile so zickig was die Bildqualität etc. angeht …
      Ich würde mich nur noch auf die ersten beiden konzentrieren.

  2. Hallo,
    also ich schärfe meine Bilder grundsätzlich nicht. Ich halte auch nicht wirklich viel von Nachbearbeitung. Für mich sehen die Bilder dann unecht aus und das mag ich nicht. Ist aber sicher Geschmackssache. Ich habe meine Bilder von den letzten Reisen auch mal bei Adobe / Fotolia hochgeladen. Mal sehen, ob es zu nennenswerten Einnahmen kommt. Ich mach einfach mal. 🙂
    Gruß Andreas

  3. Ich habe da mal eine Frage, die ich mir bei der Fotografie von Stockbildern immer wieder stelle. Um einigermaßen Geld mit den Bildern zu verdienen, benötigt man ja schon eine ganze Menge an Fotos, die man hoch lädt. Wie schärfst du diese Masse an Fotos? Jedes einzelne Bild zu schärfen wäre doch bestimmt eine fast unlösbare Aufgabe, oder?

    Gruß
    Dennis

  4. Moin zusammen,

    wenn hier auch noch ein Tipp zu den erforderlichen Steuerformularen auftauchen würde wäre der Einstieg etwas leichter, denn wer sich mit W-8 BEN noch nie auseinander setzen musste kommt sonst nicht so recht weiter. ^^

    LG
    Michael

  5. Hi Markus,
    Danke für umfassenden Bericht und die Schilderungen deiner eigenen Erfahrungen mit der Stockfotografie, u.a. mit Fotolia. Klasse auch, dass du den Adobe Stock Workflow aus Sicht der Stock-Kunden/Nutzer beschreibst – das ist m.A.n. der grundlegende Vorteil der Lösung.

    Gruß, Murat
    (Adobe Stock/Fotolia)

    P.S.: Die Aufzeichnungen vom Lifestream werden in 1-2 Wochen abrufbar sein.

Kommentare sind geschlossen.