Grundausstattung für Arduino- und Elektronik-Einsteiger: Werkzeuge, Messgeräte, Netzgeräte, Lötstationen

Im letzten Beitrag zum Thema Arduino und Elektronik ging es um das passende Arduino Starter-Kit. Damit die Bastelei aber auch richtig Spaß macht, braucht man noch ein bisschen Werkzeug und Zubehör. Ich gebe euch einige Empfehlungen von der Pinzette bis zum Multimeter mit einer preiswerten und einer teureren Variante. Außerdem erfahrt ihr, was ich in meiner Elektronikwerkstatt im Einsatz habe.
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Mehr Power? Labornetzteil!

Um mit einem Arduino zu starten braucht man keine externe Stromquelle. Der Arduino kann über den Rechner und das USB-Kabel oder mit einem USB-Netzteil mit Strom versorgt werden. Sobald ihr aber nicht nur LEDs und kleine Schrittmotoren ansteuern wollt und z. B. auch einmal 12 Volt oder mehr benötigt, ist ein Labornetzteil sinnvoll. Diese gibt es, wie so vieles, in unterschiedlichen Ausstattungen und Preisklassen.

Sinnvoll ist ein Labornetzteil mit einer einstellbaren Ausgangsspannung von 0-30 Volt und mind. 3 Ampere Ausgangsstrom. Es sollte gut ablesbar und einstellbar sein und über eine einstellbare Strombegrenzung verfügen. Warum? Sie schützt bei Fehlern in der Schaltung vor einer Havarie. Hat man versehentlich einen Kurzschluss konstruiert, fließt hier im ungünstigsten Fall ohne Strombegrenzung der maximal verfügbare Strom des Netzteils durch eure Schaltung, was sich gerne in Form von Rauchwölkchen bemerkbar macht. Mit einer Strombegrenzung kann man den Stromfluss auf z. B. maximal 50mA begrenzen, was eure Schaltung und Bauteile schützt. Für viele Anwendung genügt ein Netzteil mit einer Ausgangsspannung.

Es gibt jedoch auch Geräte mit 2 und mehr individuell einstellbaren Ausgängen. Wer zukünftig auch mit Audioschaltungen und Verstärkern beschäftigen will, sollte mindestens ein Zweifachnetzteil einplanen, da man hier auch symmetrische Spannungen zum Betrieb von Operationsverstärkern (Opamps) oder Pushpull-Endstufen erzeugen kann (z. B. +15 Volt und -15 Volt). Beinahe schon ein Klassiker ist dieses Labornetzgerät, das unter zig verschiedenen Markennamen angeboten wird.

Labornetzteil
Der „Klassiker“ unter den Labornetzgeräten

Der eigentliche chinesische Hersteller heißt wohl DJE. Erkennbar ist es am länglichen orangefarbenen Einschalter. Mit 0-30 V und maximal 3 Ampere Ausgangsstrom trifft es genau unsere Anforderungen und kostet unter 60 Euro. Es ist auch in einer 3-fach Ausführung erhältlich, mit jeweils 0-30 Volt und max. 5 Ampere für die ersten beiden Ausgänge und 5 Volt und max. 3 A für den dritten Ausgang – ideal für umfangreichere Arduino-Projekte.

2-fach Labornetzgerät
2-fach Labornetzgerät

Wie bereits erwähnt: Diese Netzteile gibt es mit leichten optischen unterschieden und verschiedenen Markennamen auch bei den großen Elektronikversendern – hier meist mit dem Label der Hausmarke und oft deutlich teurer.

Ich benutze ein RIGOL DP832 3-fach Netzteil, das über weitere Funktionen wie Anzeige der Leistung, Presets, PC- und Netzwerkanbindung sowie eine sehr genaue Ausgangsspannung mit wenig Brummanteil verfügt. Hier werden dann aber auch knapp 500 Euro fällig.

Mein Rigol DP832 Labornetzgerät
Mein Rigol DP832 Labornetzgerät

Es wird heiß: Lötstationen

Am Anfang genügen Breadboards und Steckkabel um eine Schaltung aufzubauen. Bald wird man aber auch löten wollen oder müssen, um die Idee fest auf einer Lochrasterplatine oder „Prefboard“ zu fixieren. Ich kommt der richtige Lötkolben ins Spiel. Zwar gibt es gute Lötkolben mit Netzkabel, diese sind aber recht unpraktisch, weil die Ablagemöglichkeit fehlt, die Zuleitung recht steif ist und beim Löten stört und diese Lötkolben auch selten in der Temperatur regelbar sind.

Eine gute Lötstation sollte mind. 50 Watt Leistung haben, in der Temperatur regelbar sein und diese Temperatur auch an der Spitze halten können.

Dank chinesischer Hersteller kann man daher für wenig Geld recht gute Lötstationen bekommen. Eine sehr gute und preiswerte Station, die gleich mit wichtigem Zubehör wie Lötzinn, Entlötsaugpumpe und einer Dritten Hand kommt,  ist dieses Modell für knapp 50 Euro.

Lötstation mit Zubehör von Amazon
Lötstation mit Zubehör von Amazon

Auch diese Lötstation gibt unter unterschiedlichsten Namen, dabei handelt es sich aber immer um das gleiche Modell.

Mit 80 Watt Leistung ist die ELV80-W ebenfalls eine sehr empfehlenswerte Lötstation für 80 Euro. Eine höhere Leistung ist immer dann gut, wenn man größere Masseflächen zum Entlöten aufheizen muss.

Lötstation von ELV mit 80 Watt
Lötstation von ELV mit 80 Watt

Ich selbst arbeite übrigens mit einer ERSA Analog 60. Ich bin ein ERSA-Fan und ziehe diese den ebenfalls sehr guten Stationen von Weller vor, da die ERSA-Lötkolben in der Ergonomie für mich ungeschlagen sind. Zudem ist ERSA bei gleicher Qualität etwas preisgünstiger. Ein weiteres Highlight der ERSA Stationen ist die extrem flexible Silikon-Zuleitung zum Lötkolben.

Meine Lötstation: ERSA Analog 60
Meine Lötstation: ERSA Analog 60

Kabel und Kleinkram

Neben Werkzeug, Messgerät, Lötstation etc. benötigt man noch etwas Kleinkram. Wenn man ein Labornetzgerät hat, braucht man entsprechende Anschlussleitungen. Für einen Lötkolben Lötzinn, Entlötlitze und eine Entlötsaugpumpe. Sehr praktisch ist so ein Kabelset mit Krokodilklemmen, wenn man schnell mal etwas fliegend verkabeln will:

Praktische Helfer für schnelle Verkabelungen
Praktische Helfer für schnelle Verkabelungen

Diese ganzen Teile und noch mehr Ausstattung für die Elektronikwerkstatt zeige ich euch in den nächsten Beiträgen.

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