Das wichtigste Teil der Fotoausrüstung, das keine Fotoausrüstung ist

Wieder einmal hat mich ein Kommentar auf diesen Beitrag gebracht. Im Kern geht es darum, für welche Fotoausrüstung wir unser Geld ausgeben und ausgeben sollten.
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Speziell ging es in einem Kommentar in diesem Beitrag über Farbräume darum, ob man einen Monitor mit erweitertem Farbraum (AdobeRGB) braucht, oder ob ein guter Standardmonitor genügen würde.

Ich selbst arbeite mit einem EIZO SX2762 und ich zähle dieses Display zum wichtigsten Teil meiner Ausrüstung, denn damit beurteile und entwickle ich meine Fotos. Das Display ist sehr viel mehr Stunden im Einsatz, als jede meiner Kameras und jedes Objektiv.

Oft sehe ich aber, dass Fotografen zwar tolle Kameras und Objektive benutzen, immer das neueste Modell haben wollen und dann aber an einem 200 Euro Display sitzen, das noch nicht einmal mit einer einfachen Lösung kalibriert wurde.

Im Endeffekt kann man damit nicht das Potential nutzen, welches das andere „primäre“ Fotoequipment – sprich die Kamera – hergibt.

Ich bin der Meinung, dass die Investition in diese „sekundäre“ Fotoausrüstung oft sehr viel lohnenswerter ist, als ständig in neue Kameras oder andere Ausrüstung zu investieren.

Wenn ich hier auf mein anderes Herzensthema, die Musikproduktion schaue, verhält es sich hier ähnlich. Ich kann mit einem Spitzenmikrofon aufnehmen und trotzdem nicht dessen Potential ausschöpfen, wenn ich schlechte Abhörlautsprecher habe.

Man darf auch nicht vergessen, dass es zwar Lösungen zur Monitorkalibrierung wie den Datacolor Spyder gibt, aber noch lange nicht jeder Monitor auch kalibrierbar ist.

Deckt ein Display noch nicht einmal den sRGB-Farbraum zuverlässig ab, ist vielleicht auch noch sehr blickwinkelabhängig oder hat eine sehr ungleichmäßige Helligkeitsverteilung, nützt auch eine Kalibrierung nur recht wenig. Viele denken aber, dass man damit jeden Standardmonitor zu einem perfekten Display zur Bildbearbeitung machen kann.

Es lohnt sich hier wirklich, einmal richtig Geld in die Hand zu nehmen, zumal das Display wohl sehr viel länger im Einsatz ist, als viele andere Teile der Fotoausrüstung.

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4 Kommentare

  1. Stimmt! Wie wäre es mit einem kleinen Tutorial, was man beim Monitorkauf beachten sollte? Hast Du andere Empfehlungen als den EIZO? Danke und viele Grüße

  2. Lieber Herr Dollinger,

    erneut vielen Dank für die umfangreiche Aufnahme dieses Themas und Ihren Ausführungen, denen ich voll zustimme.

    Ich möchte meine Frage aus dem anderen thread allerdings insofern präzisieren, dass ich tatsächlich ausschließlich auf die Farbraumabdeckung abzielte und keineswegs einen schlechteren oder gar minderwertigen Monitor als Vergleich heranziehen möchte.

    Unter den Voraussetzungen, dass die anderen Monitor-Eigenschaften gleich sind (top-ips-panel kalibriert etc.) gibt es doch keine Vorteile des erweiterten Farbraumes beim Monitor, wenn sowieso ausschließlich der gesamte workflow über sRGB abgewickelt wird, oder ? (wohlgermerkt, hier geht es nicht um den Unterschied eines Monitors für € 200,- zu € 1.200,- , sondern eher um den zwischen einem € 700,- und € 1.200,-)

    Viele Grüße,
    Mark

Kommentare sind geschlossen.