Ein Jahr unterwegs mit Android-Handys – ein Erfahrungsbericht

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich das erste ANDROID-Handy auf dem Schreibtisch. Das G1, welches damals exklusiv bei T-Mobile verfügbar war, war praktisch meine Einstiegsdroge in die Welt des ANDROID-Betriebssystems. In diesem Beitrag erzähle ich dir von meinen Erfahrungen mit 4 ANDROID Handys
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich das erste ANDROID-Handy auf dem Schreibtisch. Das G1, welches damals exklusiv bei T-Mobile verfügbar war, war praktisch meine Einstiegsdroge in die Welt des ANDROID-Betriebssystems. Größter Nachteil des G1 war der sehr hohe Stromverbrauch, denn es war mir nur selten möglich, einen kompletten Arbeitstag ohne Ladegerät zu überstehen.

Seitdem ist ANDROID für mich eine feste Größe und kaum mehr wegzudenken. Es ist einfach sehr praktisch, immer Zugriff auf E-Mails, Twitter und Facebook zu haben. Wenn man, wie ich, die Google-Dienste nutzt, ist ANDROID das erste System, bei dem man sich keine Gedanken mehr um die Synchronisierung von Mails, Kontakten, Tasks oder Terminen machen muss. Alles geht Hand in Hand und egal wo man etwas einträgt oder ändert, ist es immer und überall aktuell und verfügbar.

Ein Apple iPhone hat für mich keinen Reiz, da ich bei den ANDROIDs  gleiche Funktionalität (okay, wir sehen vom Multitouch mal ab) zu günstigeren Konditionen sowie eben die perfekte Google-Integration bekomme.

Als Tarif nutze ich übrigens o2O mit dem Internet-Pack M, welcher 200MB Volumen im UMTS-Netz beinhaltet und beim Überschreiten auf eine GPRS/EDGE-Flatrate zurückschaltet. Da ich selbst bei intensiver Nutzung nie mehr als 100MB Volumen im Monat zusammenbekomme, ist das die ideale Lösung für 8,50€ pro Monat.



Seitdem konnte ich vier weitere ANDROID-Handys im Alltag testen und diese Erfahrungen möchte ich Dir in diesem Bericht weitergeben.

Das Zweite: HTC G2 von Vodafone

Schon das G1 von T-Mobile stammte vom Smartphone-Spezialisten HTC. Mit dem HTC G2 brachte man das nächste ANDROID-Handy auf den Markt, verzichtete jedoch auf die „echte“ Tastatur, was das G2 allerdings auch deutlich schlanker und leichter machte.

Im Vergleich zum Vorgänger G1 macht das Gehäuse des G2 einen etwas zerbrechlicheren Eindruck, was allerdings nur optisch zu bemängeln ist – das G2 ist robuster als es aussieht. Mit 116 Gramm ist es angenehm leicht und passt auch gut in die Hemdtasche.

Sehr gut finde ich den Standard-Mini-USB Anschluss zum Laden, denn ein solches Kabel ist praktisch überall verfügbar und man kann somit auch einmal über die USB-Buchse eines PCs oder Notebooks laden bzw. ein ähnliches Ladegerät verwenden. Leider hat das G2 keinen normalen 3,5mm Kopfhöreranschluss, daher muss der mitgelieferte Kopfhörer verwendet werden.

Etwas gewöhnen musste ich mich an die Tastatur auf dem Touchdisplay, was aber nach einiger Zeit auch kein Problem mehr darstellte. Beim G2 hatte ich allerdings immer das Gefühl, etwas „neben“ die entsprechenden Tasten tippen zu müssen, damit das richtige Zeichen getroffen wurde. Den Trackball nutzte ich praktisch nie, da ich auch zur Positionierung des Cursors die Finger erfolgreich einsetzen konnte.

Die Akkulaufzeit des G2 ist gut und man kann sogar 1,5 bis 2 Tage damit über die Runden kommen. Man sollte jedoch darauf achten, das GPS und Bluetooth möglichst deaktiviert sind, wenn man sie nicht braucht. Die Geschwindigkeit des G2 ist gut, wenngleich es auf praktisch allen Modellen immer einmal hakelt, was wohl allein dem Betriebssystem geschuldet ist. Mit der Version 1.6 (Donut) wurde das aber schon deutlich verbessert.

Die Sprachqualität und die Verständlichkeit sind gut, allerdings neigt das Gehäuse beim Freisprechen zum Schnarren. Das Display ist ausreichend hell und recht scharf, allerdings ist es keine Sensation, wenn man es z. B. mit einem iPhone vergleicht.

Die 3,2 MP Kamera genügt für Twitter- oder Facebook-Updates und die Bildqualität ist ordentlich, solange man genügend Licht hat, denn ein Fotolicht ist nicht an Bord. Stark verbesserungswürdig ist die Kamerafunktion in ANDROID selbst, denn es dauert gefühlte 2 Jahre, bis die Kamera bereit ist und ausgelöst hat. Weißabgleich, Schärfeeinstellung, Gittereinblendung, Fokusmodi: Fehlanzeige. ANDROID beschränkt sich in der Version 1.6 auf das Allernötigste.

Insgesamt machte das G2 über die Monate viel Spaß, und da es zu sehr günstigen Konditionen verfügbar ist, kann ich es ruhigen Gewissens empfehlen.

Das Schwierige: Samsung Galaxy (I7500)

Exklusiv bei o2 war das Samsung Galaxy verfügbar. Schickes Gehäuse, flache Bauweise, 117 Gramm und statt des Trackballs ein Steuerungswippe, die recht gut funktioniert. Eine zusätzliche Taste zur Verriegelung des Telefons sowie eine Auslösetaste für die Kamera können gefallen. Das AMOLED Display des Samsung Galaxy ist sehr scharf, farbenfroh und hell. Auch der Touchscreen funktioniert treffsicherer als beim G2.

Das Handy verfügt zwar über einen 3,5mm Kopfhöreranschluss, dafür braucht man zum Laden bzw. zum Anschließen an den PC ein spezielles Kabel – blöd!

Die Kamera des Galaxy ist mit einem Fotolicht/Blitz auf LED-Basis ausgestattet, was derzeit noch eine Ausnahme ist. Zwar ist die Bildqualität der 5MP Kamera deutlich besser als die des G2, das Galaxy scheitert aber an anderer Stelle: Es ist nur mit der ANDROID Version 1.5 (Cupcake) ausgestattet und diese ist mehr als dürftig, vor allem auch, was die Kamera angeht. Großen Unmut unter den Galaxy Anwendern verursacht der Umstand, dass Samsung wohl nie ein Update auf Version 1.6 oder gar 2 anbieten wird und das Telefon damit jetzt schon veraltet ist.

Ich konnte mit dem Galaxy immer wieder seltsame Abstürze und Aussetzer erleben, welche einem den Spaß an dem sonst sehr interessant ausgestatteten Smartphone vermiesten. Da hilft auch die gute Akkulaufzeit nichts mehr. Daher kann ich das Samsung Galaxy leider nicht empfehlen.

Das Kompakte: HTC Tattoo

Das Tattoo von HTC ist ein sehr kompaktes ANDROID-Handy, dessen Display auch nur 2,8“ statt der üblichen 3,2 Zoll klein ist und eine Auflösung von 320×240 Pixel hat. Das Gehäuse macht einen soliden Eindruck, auch wenn es vollständig aus Kunststoff ist.

Das Display ist nicht der Überstrahler und etwas grobkörniger als das der vorherigen Modelle, jedoch auch noch gut. Auch das Tattoo hat eine Navigationswippe und ein sehr angenehm geformtes Gehäuse, welches man sogar individualisieren kann.

Außer beim Surfen macht das kleinere Display erstaunlicherweise noch nicht einmal viel aus. Mir ist auch keine Anwendung untergekommen, welche Probleme mit dem kleinen Display gehabt hätte. Das Tattoo ist schön kompakt und trotzdem gut zu bedienen, sogar die Touchscreen-Tastatur funktioniert erstaunlich gut.

Die 3,2 MP Kamera bewegt sich auf dem Niveau des G2 und man bekommt endlich eine 3,5mm Kopfhörerbuchse für den Lieblingskopfhörer UND einen Mini-USB-Anschluss zum Laden und Anschluss an den Rechner. Die Akkulaufzeit ist wohl wegen des kleineren Displays sehr gut.

Wer ein kompaktes Smartphone mit Android sucht, ist mit dem HTC Tattoo gut bedient, da es sehr „hosentaschentauglich“ ist, auch wenn es mit 113 Gramm fast so schwer ist, wie das HTC G2.

Das Schöne: HTC Hero

Das Aktuellste der von mir bislang getesteten ANDROIDs ist das HTC Hero. Mit 129 Gramm ist es das schwerste Handy im Testreigen, das Cover ist oben dafür aber auch aus Metall und die Rückseite aus einem gummierten Kunststoff, was zusammen einen sehr hochwertigen Eindruck vermittelt.

Etwas gewöhnungsbedürftiger ist die „Pultform“ des Hero, welches damit in der Hemd- oder Hosentasche mehr aufträgt als die anderen Modelle. Beim HTC Hero bekommt man wieder einen Trackball zur Navigation, das Display ist sehr scharf und kontrastreich und die Eingaben auf dem Touchscreen funktionieren tadellos. Ich möchte dem HTC Hero sogar das beste Touchscreen hinsichtlich der Balance zwischen Bedienung und Darstellungsqualität bescheinigen.

Die 5MP Kamera des Hero macht bei guten Lichtverhältnissen recht gute Fotos und verfügt sogar über Funktionen zum Weißabgleich, Belichtungskompensation und ein Gitter zur Bildaufteilung. Sogar die Messmethode für die Belichtungsmessung kann von Spotmessung über Mittenbetonte Messung bis zur Mittelwertmessung eingestellt werden. Ein Selbstauslöser verhilft zu Selbstporträts oder verwacklungsfreien Aufnahmen bei wenig Licht. Wäre noch ein Kameralicht mit an Bord, wäre sie nahezu perfekt ausgestattet.

Auch das Hero hat einen Mini-USB-Anschluss sowie eine 3,5mm Kopfhörerbuchse. Die Sprachqualität ist sehr gut, ebenso die Akkulaufzeit, die sich auf dem Niveau des G2 bewegt. Die Benutzeroberfläche des Hero und des Tattoo lässt sich sehr individuell anpassen und mit allerlei Widgets versehen. Anwendungen für Twitter werden bereits mitgeliefert.

Das HTC Hero ist das am besten verarbeitete Handy unter den vier vorgestellten Modellen, hat die beste Ausstattung, eine gute Kamera und ein sehr gutes Display. Etwas nachteilig finde ich persönlich das angewinkelten Bedienteil unten.

Das Fazit

Bis auf das Samsung Galaxy kann ich jedes der vorgestellten Modelle empfehlen, zumal man auf allen Modellen auch jede Anwendung aus dem Android-Market betreiben kann. Günstig bekommt man das HTC G2, und wenn’s kompakt sein soll, ist das HTC Tattoo interessant. Den besten Eindruck macht jedoch das HTC Hero, und müsste ich zwischen den vier Modellen entscheiden, würde meine Wahl auch ganz klar auf dieses entfallen.

Das Galaxy ist sehr interessant, scheitert jedoch an dem veralteten ANDROID 1.5, hat keinen normalen Mini-USB-Ladeanschluss und stürzt bei mir regelmäßig ab.

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12 Kommentare

  1. „…zumal man auf allen Modellen auch jede Anwendung aus dem Android-Market betreiben kann.“

    Nein auf dem Tattoo ist es doch nicht möglich alle Anwendungen zum laufen zu bringen, da das doch mit der Auflösung Probleme macht, oder nicht mehr?

  2. nette zusammenfassung und kostspieliges hobby … ich seh schon wenn ich fragen zu meinem milestone haben sollte, werde ich mich direkt an dich wenden …

  3. Bezüglich der Akkulaufzeit des G1 kann ich sagen dass sich diese durch das 1.6er Update bei mir stark verbessert hat.
    Seitdem sind auch bei intensiver Nutzung 2 Tage Laufzeit gar kein Problem. (Bei ausgeschaltetem WLAN, weil das ist ein wirklicher Akkufresser.)

    Und die Hardwaretastatur des G1 ist nach wie vor ungeschlagen (wenn man darauf Wert legt).

  4. Ja, 2.x ist schon lang angekündigt. Aber momentan hat das Hero offiziell nicht mal 1.6 :-(. Aber im März soll es ja kommen … :-).

    • Oh, du meintest ja das Hero … ja das läuft derzeit nur mit 1.5. Allerdings macht es nicht die Probleme wie das Samsung Galaxy

      • Genau, ich hab ja eins und kann das Update gar nicht abwarten. Obwohl ich Dir zustimme: Es ist auch mit 1.5 absolut ein klasse Handy.

    • Mein Tattoo hier hat die Version 1.6 installiert und es soll wohl demnächst auch die 2.0 verfügbar sein.

  5. Ich bekomme diese Woche das Motorola Milestone, auf das ich schon sehr gespannt bin. Bericht folgt!

    • Dann wirst du sehr viel Spass mit dem Milestone haben. Das ist von der HW Qualität um Welten besser als das HTC Zeug.

  6. Top das Thema und voll meins. Ich selbst warte gerade auf das Nexus One von und mit Google. Wie du es beschrieben hast, man brauch sich keine Gedanken mehr machen um seine Kontakt Daten und Co. Jedes für sich hat stärken und schwächen, mal sehen was da noch auf uns zu kommt. LG Frank

Kommentare sind geschlossen.