Hands-On: Bilora Multi-D-Flash 123 mit Ringblitz

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Zu den etwas exotischeren Beleuchtungshilfen für Fotografen gehört zweifelsohne der Ringblitz. Dabei handelt es sich um eine runde Blitzröhre, welche um das Objektiv angeordnet ist und damit das Motiv gleichmäßig und weich aus der Aufnahmeachse ausleuchtet.

Von Bilora, einem bekannten Anbieter für Fotozubehör, habe ich mir den Multi-D-Flash 123 angesehen. Dies ist ein Aufsteckblitzgeräte, an das auch ein mitgelieferter Ringblitz angesteckt werden kann.

Bilora Multi-D-Flash 123

Für was eignet sich ein Ringblitz ?

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Ringblitze werden besonders häufig von Makrofotografen genutzt, ist doch hier der Abstand des Objektivs zum Motiv oft sehr gering, sodass andere Beleuchtungsmethoden meist schlecht anzuwenden sind.

Durch die weiche und gleiche Ausleuchtung wirken manche Motive zwar weniger plastisch, eine ähnlich gute Ausleuchtung wäre aber mit anderen Methoden wie indirektes Blitzen etc. deutlich aufwändiger, sodass sich der Ringblitz auch besonders gut für den mobilen Außeneinsatz anbietet.

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Auch für die Portraitfotografie finden Ringblitze häufig Einsatz, allerdings handelt es sich dabei häufig um großkalibrige Modelle sog. Beautydishes. Nichtsdestotrotz lässt sich auch der Ringblitz des Multi-D-Flash 123 hierfür einsetzen.

Ein hübscher Nebeneffekt von Ringblitzen bei Portraits ist auch der runde Reflex in den Pupillen, welche der Ringblitz hinterlässt.

Bilora Ringblitz System

Besonders gut gefällt mir die Möglichkeit, mittels Ringblitz schnell gut ausgeleuchtete Produktfotos zu schießen, welche keine ausgeprägten Schlagschatten aufweisen und trotzdem gleichmäßig belichtet sind. Gerade wenn man wie ich viel über neue Produkte schreibt, lernt man ein schnelles Detailbild zu schätzen, das sich dann auch noch flott freistellen lässt.

Der Bilora Multi-D-Flash 123 im Detail

Der Bilora Multi-D-Flash 123 ist nicht nur ein Ringblitz, sondern ein vollständiges Blitzsystem mit herkömmlichen Blitzkopf, an den der Ringblitz angeschlossen werden kann. Über einen kleinen Umschalter lässt sich dann schnell und komfortabel zwischen normalen und Richtblitzbetrieb wechseln.

Verfügbar ist das System für das Nikon i-TTL System sowie Canons E-TTL(2) Technik. Der Blitz verfügt im normalen Blitzbetrieb (also als Aufsteckblitz) über eine ordentliche Leitzahl von 24 bei ISO100 und der Ringblitz über ausreichende LZ14.

Ringblitz bei Makroaufnahmen

Der Blitz ist horizontal und vertikal schwenkbar und die Blitzreichweite lässt sich manuell am Zoomreflektor einstellen. Außer einer LED, welche die Blitzbereitschaft signalisiert und eine für den Betriebszustand, dem Umschalter für den Blitzmodus und einem Einschalter, gibt es keine weiteren Bedienelemente.

Kein Display, keine automatische Einstellung des Zoomreflektors, dafür aber ein IR-Hilfslicht und eine erstaunlich präzise Belichtungssteuerung im Blitzbetrieb. Das fehlen mancher Features kommt aber einer Sache zugute: Mit einem Akkusatz schafft der Blitz gut 200 Auslösungen.

Der Ringblitz wird auf das Filtergewinde des Objektivs aufgeschraubt, was durch eine Art Zahnrad erleichtert wird. Ohne Adapter kann man den Ringblitz auf 52mm Gewinde aufsetzen, mit den beiden beiliegenden magnetischen Adaptern auch auf 58mm und 67mm Objektive, wie das beliebte Kit-Objektiv Nikon AF-S 18-105 1:3,5-5.6G ED VR.

Die Verarbeitung ist ordentlich, kann sich aber natürlich nicht mit Blitzgeräten wie dem Nikon SB-900 messen. Der kostet aber auch gleich einmal das Dreifache eines Bilora Multi-D-Flash 123.

In der Praxis

Ich bin derzeit noch fleißig am Probieren, was mit dem Blitzsystem und natürlich dem Ringblitz im Speziellen möglich ist. Einige interessante Punkte habe ich bereits im Text oben angerissen: Schnelle Produktfotos mit guter Ausleuchtung, obwohl sie direkt angeblitzt werden, haben es mir besonders angetan.

Da ich kein ausgewiesener Makrofotograf bin, habe ich mich doch auch schnell einmal an ein Makromotiv herangewagt und bin mit dem Ergebnis doch sehr zufrieden.

Die Orchidee in unserem Wohnzimmer musste für den schnellen Test herhalten und wurde mit einer Nikon D90, meinem alten, aber knackscharfen (und mittlerweile recht seltenen) Nikkor 35-105 3.5-4.5 AF abgelichtet, welches einen manuell zu fokussierenden Makromodus hat.

Makro mit Ringblitz
Makro mit Ringblitz

Der Abstand zur Blüte betrug etwa 12cm und geblitzt wurde natürlich mit dem Bilora Ringblitz. Die Blitzleistung wurde dabei nicht korrigiert. Ergebnis dieses „Blitzangriffs“ ist dieses Bild:

 

Bis auf einen kleinen Beschnitt, war das Foto übrigens formatfüllend.

Fazit

Das Multi-D-Flash 123 System von Bilora ermöglicht einen sehr preiswerten Einstieg in die Welt der Blitzfotografie. Die Ergebnisse sind allesamt sehr gut und der Aufsteckblitz macht seine Sache ordentlich. Für Einsteiger dürfte der Aufsteckblitz erst einmal ausreichend sein und kann später auch als Zweitblitz genutzt werden.

Highlight – im wahrsten Sinne des Wortes – ist natürlich der mitgelieferte Ringblitz. Für einen Straßenpreis von etwa 140€ bekommt man eine der günstigsten Lösungen in diesem Bereich, sodass man auch als fortgeschrittener Fotograf hier getrost zuschlagen kann, zumal wenn man einfach nur einmal mit einem Ringblitz experimentieren will oder gerade tiefer in die Makrofotografie einsteigt.

Absolut fasziniert war ich von der Möglichkeit, schnell und ohne großen Aufbau ordentliche Produkt- und Detailfotos machen zu können. Im Gegensatz um indirekten Blitzen mit einem Aufsteckblitz gegen die Zimmerdecke, wirken die Fotos mit dem Ringblitz besser ausgeleuchtet, sie haben weniger störende Reflexe und das Licht wird nicht durch farbige Wände etc. eingefärbt.

Für mich eine klare Sache: Das Ding gehört für mich ab sofort zur Standardausrüstung.

Links:

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Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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6 Kommentare

  1. Ärgerlich, dass der Blitz anders als der reine Ringblitz aus dem gleichen Haus statt mit vier nur mit zwei Adapterringen geliefert wird. Zumindest der 55 mm-Ring ist direkt beim Hersteller (und anscheinend auch nur dort) als separates Teil erhältlich, allerdings übersteigen da die Versandkosten den Verkaufspreis.

  2. Irgendwie schreibst du immer über das, was mich momentan auch beschäftigt. Ich habe mich seit ein paar Wochen nach Möglichkeiten zur Beleuchtung von Makroaufnahmen umgesehen, nur waren mir die bekannten Ringblitze und Ringlichter zu teuer. Das ist ja wirklich mal ein Tipp, da man das System sogar schon für 99€ bekommt!

  3. Sehr interessant! Hab mir schon überlegt so ein DIY-Ringlicht zu basteln, aber für den Preis kann man eigentlich nicht meckern.

  4. Für Makrofreunde ist das Teil ja offensichtlich genial. Bei einem Preis der unglaublich ist, mich hat mein Makroringblitz damals ein Vermögen gekostet.
    Offen gesagt: zu dem Preis überlege ich ob ich meinen Makroringblitz nicht gegen dieses Teil austausche (Einschränkung: leider ist er nur für Canon und Nikon erhältlich).

    Doch Obacht, so perfekt ein Makroringblitz auf Makrofotografie abgestimmt ist, in der People-Fotografie kann er mit seinen großen Brüdern (Rayflash, Orbis, Studio-Ringblitz) nicht wirklich mithalten.
    Meine Erfahrung dort: Leistung im Grenzbereich, ein mickriger „Angel Eyes“-Effekt (s.a. Bild oben, statt einem Ring sieht man ohne reinzoomen eher einen dicken Punkt) und bei Backdrops direkt hinter dem Objekt sind die Schatten schon recht brutal.

    • Klar, für die Beauty-Schiene ist dieser kleine Ringblitz nicht die allererste Wahl. Im Nahbereich und mit einer etwas höheren ISO-Einstellung funktioniert es aber ganz gut. Mehr dazu demnächst.

Kommentare sind geschlossen.