Mit dieser Hardware machst du mehr aus Home Assistant

10 Tipps: Das beste Zubehör für Home Assistant

Home Assistant ist unglaublich flexibel und erweiterbar. Ich stelle dir Hardware vor, die du dir unbedingt ansehen solltest.

Für Home Assistant benötigt man zunächst eine Plattform, auf der das System laufen kann. Für viele ist das der Raspberry Pi. Dieser kompakte Einplatinen-Computer war vor allem wegen seines günstigen Preises für viele die erste Wahl. Nun werden für den kleinen Rechner aber Mondpreise verlangt, sofern sie überhaupt lieferbar sind und auch in andere Hinsicht ist der Raspberry nicht die ideale Plattform für einen stabilen und langfristigen Betrieb.

Home Assistant installieren Raspberry Pi NUC VM
Raspberry Pi4 mit externer SSD am USB3-Adapter

Beitreibt man ihn nur mit Micro-SD-Karten hat man früher oder später das Problem, dass diese ausfallen. Man kann mit regelmäßigen Backups oder einer SSD mit USB3-Adapter entgegenwirken, doch der Aufwand ist relativ hoch. Alternativen sind Klein-PCs mit eingebauter SSD, vernünftigem Gehäuse und deutlich mehr Rechenleistung. Hier muss es aber kein teurer Intel NUC sein, sondern …

1. Gebrauchte Thin Clients und Mini-PCs als günstige Home Assistant Basis

Für ein paar Euro (oft deutlich unter 100 Euro) bekommt man einen gebrauchten Mini-PC, wie etwa einen DELL Optiplex 3020 mit Intel i5 CPU und 8 GB RAM oder den Lenovo M700 tiny.

Damit hat man eine deutlich leistungsfähigere Basis für Home Assistant, als es ein Raspberry Pi ist wäre, die fast ebenso energieeffizient ist. In der heutigen Zeit kein unwichtiges Argument, für ein System, das 24/7 läuft. Achtet jedoch darauf, dass ihr ein Modell mit USB3-Anschlüssen bekommt, falls ihr eine externe SSD als NAS oder für Backups verwenden wollt.

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Dell Optiplex Mini-PC

Ich habe meine umfangreiche Home Assistant Installation auf einem solchen System getestet und konnte sogar 4 Überwachungskameras mit Frigate stabil darauf betreiben.

Bei Gebraucht-PC-Spezialisten wie Harlander, bekommt ihr auch neuere Modelle zu recht günstigen Preisen.

Auch ein altes Notebook kann eine gute Basis für Home Assistant sein, da es gleich mehrere Vorteile mit sich bringt: Man hat ein Display und eine Tastatur, falls man mal direkt an die Home Assistant Console muss und wenn die Batterie noch in Ordnung ist, hat man praktisch eine eingebaute Notstromversorgung (USV).

2. Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) bei Stromausfällen

Apropos USV: Mit der Energiekrise wurde auch die Gefahr von Stromausfällen größer. Je nach Betriebsart eurer Home Assistant Installation, ist es wichtig, dass das System sauber herunterfährt, damit es nicht zu Datenverlust oder gar Problemen mit der Installation kommt.

Eine USV hilft hierbei und sorgt – je nach Größe und angeschlossener Hardware dafür, dass euer System lange genug weiterläuft, um einen kurzen Stromausfall zu überbrücken oder zumindest noch sauber herunterfahren kann, wenn es länger dauert.

Um die passende Leistung für eure USV zu ermitteln, nehmt ihr die Leistung aller angeschlossenen Geräte in Watt x 1,6. Damit erhaltet ihr die Leistung in VA (Volt x Ampere), die ihr mindestens anschaffen sollte. 20-30 Prozent Spielraum nach oben ist immer sinnvoll.

Wenn ihr einen Server mit 60 Watt, eure Fritz!Box mit 10 Watt und einen PoE-Switch mit z. B. 3 Kameras 50 Watt angeschlossen habt (120 Watt gesamt), rechnet ihr 120 Watt * 1,6 = 192 VA. Mit 30 % Reserve kommt ihr also auf 250 VA. Damit benötigt ihr nur ein recht kleines Modell, das es schon für deutlich unter 100 Euro gibt. Ihr solltet aber darauf achten, dass die USV eine USB-Schnittstelle zur Überwachung und Steuerung hat.

Mit der UPS-Tools Integration (NUT), könnt ihr die USV mit Home Assistant verbinden, deren Status überwachen und bei einem längeren Stromausfall euer System sauber herunterfahren lassen.

Selbst wenn ihr einen Raspi als Plattform für Home Assistant nutzt, ist eine einfache USV oft deutlich billiger, als die speziellen USV-Platinen für den Raspi und ihr könnt außerdem weitere Geräte damit absichern.

3. ZigBee Stick für ZHA

ZHA ist eine Kernkomponente von Home Assistant und ermöglicht euch, alle ZigBee Geräte – egal ob Philips Hue, Lidl, IKEA Tradfri, Aqara und viele andere direkt in Home Assistant einzubinden. Bislang habe ich auf den ConBee II ZigBee-Stick gesetzt, habe nun jedoch den Sonoff Zigbee 3.0 USB Dongle Plus (für etwa 20 Euro bei Ebay) im Einsatz (Vergleichspreis Amazon). Die Reichweite ist besser, unterstützt mehr Geräte und die Reichweite ist höher.

Eine sehr interessante Alternative scheint der „offizielle“ Sky Connect Stick von Home Assistant zu sein, der aber aktuell noch nicht bei deutschen Händlern zu bekommen ist.

4. Strommessung mit dem Shelly 3EM

Die Strompreise sind durch die Decke gegangen. Darum ist es wichtig zu wissen, wann man wo wie viele Strom verbraucht. Sehr zuverlässig und vergleichsweise einfach geht das mit den Energiemessgeräten von Shelly.

Der Shelly 3EM erfasst 3 Phasen und erkennt auch Einspeisungen, wenn ihr eine PV-Anlage habt. Durch seine Stromzangen ist die Installation relativ einfach, sollte aber trotzdem durch einen Fachmann erfolgen.

Shelly Pro 4EM mit Energiezähler

Wer einzelne Räume oder Verbraucher erfassen und auch gleich schalten möchte, kann den Shelly Pro 4EM einsetzen, der seinen Platz in der Verteilung findet. Überhaupt sind die smarten Geräte von Shelly eine ideale Lösung, um das Heim nachträglich in ein Smarthome zu verwandeln und sie arbeiten dabei einwandfrei mit Home Assistant zusammen.

5. Google Coral – Rechenpower für die Kameraüberwachung mit Frigate

Frigate ist wohl die beste Lösung zur Kameraüberwachung mit Home Assistant. Frigate erkennt nicht nur einfache Bewegung, sondern kann Personen, Fahrzeuge oder Tiere unterscheiden. Über die verschiedenen Sensoren, die Frigate bereitstellt, kann man damit z. B. einen intelligenten Bewegungsmelder für das Außenlicht realisieren, der auch wirklich nur bei Personen reagiert und nicht bei jeder Katze.

Google Coral
Google Coral USB3

Frigate benötigt aber einiges an Rechenpower, damit die Objekterkennung schnell und zuverlässig funktioniert. Dabei kann man es mit dem Google Coral Tensor unterstützen. Das ist ein spezialisierter Rechner für TensorFlow, der am USB3-Anschluss Platz findet. Er verbessert die Erkennungsleistung von Frigate um ein Vielfaches, ohne die CPU des Rechners zu belasten.

Zwar waren in der Chip-Krise die Preise für den kleinen Google Coral jenseits von Gut und Böse, aber nun scheinen sich Verfügbarkeit und Preise zu normalisieren. Einige Händler hatten ihn zeitweise für unter 100 € im Angebot. Ich habe meinen im Sommer 2021 für 67,80 Euro gekauft.

6. Amazon Alexa für Sprachsteuerung und Infos

Amazons Alexa polarisiert, bei uns ist sie jedoch kaum mehr wegzudenken. Die meisten Funktionen in unserem Haus kann man auch mit dem Sprachassistenten steuern und sie gibt Auskünfte über aktuelle Messwerte und Zustände.

Preiserhöhung für Home Assistant Cloud

„Alexa, wie ist meine Zusammenfassung“ sagt mir etwa, ob das Garagentor noch offen und die Haustüre verschlossen ist, ob noch Fenster offen sind und welchen Energieverbrauch das Haus aktuell hat. Ich kann die Gartenbewässerung damit manuell steuern oder die Kaffeemaschine einschalten und sie sagt mir, wann ich das Fenster nach einer Lüftung wieder schließen sollte. Natürlich sorgt sie auch für Musik.

Alle Geräte mit Amazon Alexa bei Amazon

7. Wetterstation und Temperaturmessung mit Ecowitt Wetterstationen

Einer der wichtigsten Parameter in einem Smarthome ist die Temperatur und Luftfeuchtigkeit – sowohl innen als auch außen. Mit den Wetterstationen und Sensoren von Ecowitt, kann man diese Messwerte einfach und preiswert erfassen.

Ecowitt Wittboy Wetterstation

Entweder man startet nur mit dem günstigen Ecowitt Gateway, mit dem man Thermometer, Regenmesser, Bodenfeuchte- und viele andere Sensoren verbinden kann oder man greift gleich zu einer Ecowitt Wetterstation mit Gateway.

Ich habe übrigens den Ecowitt „Wittboy“ im Testbetrieb. Dieser kommt auch für den Wind- und Regenmesser ohne bewegliche Teile aus. Der Wind wird dabei mittels Ultraschallsensoren und die Regenmenge mit Piezoelementen gemessen. Die Messwerte sind sehr gut, was ich mit meiner bisherigen Wetterstation und manuellen Messungen bestätigen konnte. Auch hier ist schon ein Gateway dabei, der sich problemlos mit Home Assistant verbinden lässt.

Baugleicher Sensor von DNT

Die Ecowitt WH31 Sensoren gibt es oft für deutlich unter 20 Euro und sie sind für innen uns außen geeignet. Die Reichweite des 866 MHz Funks ist ausgezeichnet und damit sind sie eine gute Alternative zu ZigBee-Sensoren. Übrigens sind die Geräte von FrogIT und DNT baugleich und kompatibel.

Mit den gewonnenen Werten des Windmessers, könnt ihr z. B. eure Jalousien automatisch öffnen lassen, wenn Sturm aufkommt und der Regenmesser macht euch darauf aufmerksam, besser die Fenster zu schließen, falls diese geöffnet sind und auch überwacht werden. Damit kommen wir zu …

8. ZigBee Fensterkontakte von Aqara, Sonoff und anderen

Fensterkontakte auf ZigBee-Basis gibt es von Aqara, Sonoff und einigen anderen Herstellern. Wenn ihr ZHA im Einsatz habt, sollten praktisch alle Sensoren in Home Assistant nutzbar sein. Diese kleinen Helfer sagen euch, wenn ein Fenster oder Türe offen ist, können aber auch Auskunft über die Position des Garagentors geben.

Aqara Türsensor an der Haustüre
Aqara Türsensor an der Haustüre

Ich habe die Aqara-Sensoren im Einsatz. Sie sind zuverlässig und die Batterien halten fast 2 Jahre. Neben den Türsensoren gibt es auch Modelle, die Vibrationen erfassen, Bewegungsmelder und auch sehr schöne und kleine Multisensoren für Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck.

9. NFC-Tags als universelle Schalter

NFC-Tags sind billig und man kann sie – zusammen mit einem Smartphone (das man ohnehin meist bei sich hat) – als universelle Schalter einsetzen.

NFC Tags mit Home Assistant
NFC Tags als Schalter

Einfach das Tag in der Home Assistant App anlernen und mit einer entsprechenden Automation verbinden. 50 NFC Tags gibt es für etwa 15 Euro. Sie lassen sich mit Kleber oder Silikon (Außenbereich, kein Acryl – das hält nicht!) befestigen und vielfältig einsetzen.

Mehr Infos dazu habe ich in diesem HA-Quickie.

10. Bluetooth Adapter für zig Aufgaben

Mit einem Bluetooth-Adapter ergeben sich jede Menge interessanter Funktionen. So kann man die Anwesenheit anhand von Smartphones oder Fitnesstrackern ermitteln und viele Bluetooth-Sensoren in Home Assistant einbinden.

Sogar die Grill-Thermometer von Govee können so in Home Assistant eingebunden werden und Alexa sagt einem dann, wann das Fleisch (oder der Tofu 😉 ) seine Kerntemperatur erreicht hat.

Ihr müsst nur darauf achten, dass der Chip des BT-Adapters mit Home Assistant kompatibel ist.

Das waren meine 10 Tipps für essenzielles Home Assistant Zubehör. Welches Zubehör ist für dich besonders wichtig?

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8 Kommentare

  1. Welches Home Assistant hast du auf dem Dell installiert und wie sieht es dabei mit dem Supervisor aus?

  2. Habe mir auch die sonoff zigbee 3.0 Sticks gekauft..

    Frage: welche Firmware habt ihr drauf gespielt? Koenkk?

    Oder out off the box?

    Möchte gerne den 2. Als zigbee Router benutzen.

  3. Hallo, und danke für den tollen Beitrag!
    Ich habe auch den Ecowitt Wittboy in Home Assistant integriert, allerdings zeigt er mir den Regensensor nicht an. Hast du da vielleicht eine Idee wieso nur dieser Sensor nicht angezeigt wird? Liebe Grüße Tom

  4. Statt ZHA verwende ich Zigbee2Mqtt, ConBeeII sollte man auf keinen Fall verwenden, deren Firmware ist verbuggt und verliert regelmäßig die Verbindung zu manchen Geräten.

    Statt dem Shelly3EM empfehle ich einen IR-Lesekopf am Stromzähler. Den gibt es als fertiggerät mit esp und installierter tasmota Software auf ebay für 30€. Der sendet bei mir die aktuelle Leistung des Stromzählers im Sekundentakt per MQTT an home assistant. Man muss auch nicht an den Kabeln herumfummeln um Sensoren zu befestigen.
    Der Nachteil ist es funktioniert nur mit digitalen Stromzählern und die Konfiguration ist nicht so angenehm einfach wie bei shelly.

  5. Also das mit den Watt x 1,6 = VA verstehe ich nicht.
    Die elektr. Leistung P errechnet man ja mit U x I, also Volt x Ampere. VA und Watt sind die selbe Einheit.

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