Mit diesen Tipps gelingen Feuerwerksfotos immer

(Silvester) Feuerwerk richtig fotografieren – Tipps und Tricks

Ein Jahr ist wieder herum und morgen geht es gegen Mitternacht am Himmel wieder richtig ab. Feuerwerk ist das Thema. Wer zu diesem Zeitpunkt noch fähig ist ein Kamera zu halten (und zu bedienen), kann ja mal das Feuerwerk fotografieren. Hier ein also eine Anleitung für Feuerwerksfotos.
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Ein Feuerwerk richtig zu fotografieren ist gar nicht so schwer. Die wichtigste Voraussetzung ist gutes Wetter ohne Regen, Schneefall, Sturm oder Nebel sowie eine gute Ausgangsposition. Prima sind Erhebungen rund um Städte, von denen man einen Panoramablick hat. Aber auch vom Balkon aus lassen sich schöne Feuerwerksfotos machen.

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feuerwerk

Punkt 1: Ein Stativ muss sein

Da man Feuerwerksfotos recht lange belichtet und damit die Kamera nicht mehr in der Hand halten kann, ohne dass man das Bild verwackelt, braucht man ein Stativ. Ein stabiles Modell ist nicht nur für Feuerwerkfotos gut und gehört zur Grundausstattung eines jeden Fotografen. Alternativ kann man auch ein kleines Joby Gorillapod an beliebiger Stelle aufstellen oder befestigen. Sehr hilfreich ist auch ein Kabelauslöser. Nicht nur, dass man damit zusätzliche Verwacklungen verhindert, weil man die Kamera nicht mehr berühren muss. Es ist auch sehr viel bequemer.

Achtet auf eine sichere und erschütterungsfreie Aufstellung auf festem Untergrund.

Punkt 2: Fokuseinstellung

Üblicherweise ist es bei einem Feuerwerk dunkel 😉 Wenn man nicht gerade eine Umgebung vorfindet, welche selbst schon recht stark beleuchtet ist (Großstädte etc.), wird die Scharfstellung per Autofokus schwierig. Zudem wollen wir nur einmal scharf stellen und dann den Autofokus ausschalten. Dieser würde durch die starken Lichtblitze unaufhörlich „pumpen“ und nie richtig scharf eingestellt sein. Da das Feuerwerk meist auch recht weit entfernt ist, kann man ganz einfach den Fokus am Objektiv auf unendlich stellen (die „liegende“ 8). Und da man ohnehin eher weitwinklig, also mit kurzen Brennweiten fotografieren wird und die Blende recht klein ist (siehe weiter unten), hat man damit praktisch immer scharfe Bilder.

Auf "unendlich" fokussieren
Auf „unendlich“ fokussieren

Der Weitwinkel hat außerdem den Vorteil, dass man das ganze Geschehen im Blick hat und solche Fotos auch meist sehr viel attraktiver sind. Zudem weiß man bei einem „wilden Feuerwerk“ meist nicht, wo es stattfinden wird. Mit einer kurzen Brennweite hat man alles im Blick und kann später auch einen schönen Bildausschnitt auswählen.

Ist diese Einstellung vorgenommen, schaltet man den Autofokus an der Kamera oder dem Objektiv aus (M – wie „manuell“). Damit regelt der Fokus nicht mehr nach und die Schärfe bleibt für alle Bilder gleicht.

Wichtig: Solltet ihr einen Bildstabilisator im Objektiv oder in der Kamera haben, sollte man diesen bei Stativaufnahmen und gerade bei längeren Belichtungszeiten vorsichtshalber ausschalten, da dieser gerne mal unvermittelt nachregelt und damit genau das Gegenteil seiner eigentlichen Funktion erreicht: Verwacklungen.

Bildstabi und Autofokus ausschalten
Bildstabi und Autofokus ausschalten

Punkt 3: M ist dein Freund – manuelle Einstellungen

M steht in diesem Fall nicht für Markus, sondern für den manuellen Modus. Bei einem Feuerwerk braucht man Kontrolle über Blende UND Belichtungszeit. Die ISO-Empfindlichkeit stellt man auf einen niedrigen Wert ein, 100-400 ISO haben sich hier bewährt. Warum nicht höher – es ist doch dunkel? Weil wir relativ lange belichten wollen, damit man auch den Schweif der Raketen und schöne Linien sieht. Zudem bleibt so das Bildrauschen gering.

Blende:

8 bis 16 – das hängt von vielen Faktoren ab: Grundhelligkeit, Lichtstärke eures Objektivs etc. Probiert einfach zunächst einen Mittelwert z. B. Blende 11.

Belichtungszeit:

Um die Ausbreitung des Feuerwerks schön zu sehen, benötigen wir eine Belichtungszeit zwischen 2 und 5 Sekunden.

Ihr wollt meine Einstellungen ganz kurz und knackig wissen? Okay: 24 -50mm Brennweite (Vollformat), Blende 11, 4 Sekunden Belichtungszeit bei ISO400 – funktioniert praktisch immer.

Mit der Blende passt ihr die Bildhelligkeit an: Ist es zu dunkel: größere Blende (kleinerer Blendenwert!). Ist es zu hell: kleinere Blende (größerer Blendenwert!)

Mit der Verschlusszeit passt ihr die Länge der Linien an: länger Belichtungszeit = längere Linien und Schweif. Kürzere Belichtungszeit: Kürzere Linien und Schweif

Punkt 4: Wann auslösen?

Bei einem Silvesterfeuerwerk (sofern es nicht ein offizielles Feuerwerk der Stadt etc. ist), einfach zügig hintereinander auslösen und einfach aus der Masse der so entstandenen Bilder schöpfen.

Viele Fernauslöser kann man verriegeln und hat damit praktisch „Dauerfeuer“ (HIER ein Tipp dazu). Bei gesteuerten Feuerwerken kann man schnell einen Rhythmus feststellen und sich danach richten. Solche Feuerwerke enden immer in einem „Finale“, wo es noch einmal richtig abgeht. Hier muss man häufig die Blende kleiner stellen, da es durch viele Raketen sehr viel heller wird.

silvester

Hat eure Kamera einen Intervallauslöser oder habt ihr praktische Foto-Tools wie die Trigger Trap? Go for it! Die Intervallzeit muss nur länger sein als die Belichtungszeit. Bei 4 Sekunden Belichtungszeit -> mind. 5 Sekunden Intervalldauer.

Was sonst noch?

Bringt euch und euer Equipment rechtzeitig in Position. Stativ aufstellen und einrichten, Kamera aufsetzen. Fokus einstellen (und testen), Kabelauslöser anbringen etc. benötigen Zeit. Nichts ist lästiger (und fehlerintensiver) als Hetze beim Shooting. Davor solltet ihr darauf achten, dass die Akkus voll und die Speicherkarten leer sind – ihr werdet viele Fotos machen …

Stellt euch dort auf, wo ihr in Ruhe das Geschehen fotografieren könnt, aber selbst möglichst nicht mitten darin seid. Kracher und Feuerfontänen die in unmittelbarer Nähe hochgehen, versauen euch durch Streulicht das Bild und betrunkene Leute rennen gerne mal das Stativ um.

Wenn ihr mit euren Feuerwerksfotos fertig seid und wieder in die warme Stube zurückkehrt, wird eure Kamera ziemlich stark beschlagen. Daher erst einmal etwas warten, bevor ihr die nächsten Fotos macht.

Nachbearbeitung

Wenn ihr darauf geachtet habt, dass das Stativ (und die Brennweite) während der Aufnahmen nicht verstellt wurde, könnt ihr mehrere Aufnahmen und Explosionen zu einem Bild zusammenführen. In Photoshop stapelt man dazu mehrere Fotos als Ebenen, wählt „negativ Multiplizieren“ als Verrechnungsmodus für die Ebenen aus und schon hat man eine Collage aus mehreren Feuerwerksfotos. Die Mischung der Fotos kann man über die Deckkraft regeln.

Mehrere Fotos in Photoshop kombinieren

Nachbearbeitung in Lightroom?

Schaut euch mal die Einstellungen im Bild unten an oder ladet euch einfach mein Feuerwerks-Preset für Lightroom herunter, das es HIER (ZIP-Datei, 1kB) gibt. Das sollte ein guter Ausgangspunkt für eure Fotos sein. Wie man Lightroom-Presets installiert, erfahrt ihr HIER.

Grundeinstellungen für Feuerwerksfotos in Lightroom
Grundeinstellungen für Feuerwerksfotos in Lightroom

Nun noch viel Spaß bei euren eigenen Feuerwerksfotos!

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Ein Kommentar

  1. Hallo, Markus,

    „… eine gute Ausgangsposition. Prima sind Erhebungen rund um Städte, von denen man einen Panoramablick hat.“
    Meine Erfahrung ist diesbezüglich aber gegenteilig. Am Stadtrand von Wien liegt der Kahlenberg, ein Hügel mit einer großen Aussichtsterrasse mit schönem Blick über Wien. Von dort sieht man zwar die Feuerwerke aufblitzen, aber immer mit der beleuchteten Stadt als Hintergrund. Feuerwerke wirken aber nur mit dem dunklen Nachthimmel als Hintergrund, wie ja auch auf Deinen Fotos deutlich zu sehen ist.
    Ich kann also – zumindest für mich – von einer Erhebung rund um Städte nur abraten.

    Guten Rutsch

    Heinz

Kommentare sind geschlossen.