Lightroom-Quickie: Mit externen Programmen arbeiten und Ergebnisse synchronisieren

Lightroom ist keine Einbahnstraße, weshalb man seine Fotos, von Lightroom aus, auch an andere Grafikanwendungen zur Bearbeitungen senden kann. Damit werden die Möglichkeiten von Lightroom nahezu unbegrenzt erweitert und man kann Dinge die Lightroom selbst nicht kann (z. B. Panoramen, HDR-Entwicklung, aufwendige Retuschen etc.) extern bearbeiten und danach ganz einfach an Lightroom zurückgeben. Was aber, wenn man extern mehrere Varianten oder Kopien erstellen möchte?
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Eine der tollsten Funktionen in Lightroom ist die virtuelle Kopie. Wir wissen ja, dass Lightroom nie etwas am Originalbild verändern. Vielmehr werden alle Bearbeitungen nur wie eine Folie über das Bild gelegt. Die eigentlichen Bearbeitungsschritte und Veränderungen befinden sich als Werte im Lightroom Katalog. Erst beim Export wird eine neue Datei mit den Veränderungen erstellt. Diese Art der Bearbeitung nennt man auch „nicht destruktiv“, weil das Original nie verändert wird.

Der Vorteil dabei ist, dass man sehr viele Varianten eines Fotos ausprobieren und erstellen kann, ohne dass diese nennenswerten Platz auf der Festplatte benötigt. Bei den virtuellen Kopien wird nur der Datensatz im Katalog dupliziert und das sind nur wenige Kilobyte – im Gegensatz zu einer Kopie der Bilddatei, die gleich mehrere Megabyte an Platz beanspruchen würde. Bei der externen Bearbeitung werden immer echte Bilddateien generiert, aber auch hier ist es möglich mehrere Varianten zu speichern und an Lightroom zu übergeben.

Arbeiten mit externen Programmen

Von Lightroom aus kann man Fotos an praktisch jede externe Anwendung zur Bearbeitung schicken. Dazu braucht es nur einen rechten Mausklick auf ein Vorschaubild und den Menüpunkt „Bearbeiten in„. Sollte Adobe Photoshop bereits auf dem Rechner installiert sein, wird dieser auch gleich ganz oben im Dialog angeboten. Andere Anwendungen werden entweder bei deren Installation per Lightroom-Plugin in den Dialog eingebunden (ein Beispiel wäre das kürzlich vorgestellte und derzeit kostenlose Programm „Perfect Effects 8“).

Verschiedene externe Anwendungen im "Bearbeiten in" Dialog von Lightroom
Verschiedene externe Anwendungen im „Bearbeiten in“ Dialog von Lightroom

 

Über „Voreinstellungen -> Externe Bearbeitung“ lassen sich aber nahezu beliebige Grafikanwendungen und Bildbearbeitungs-Tools für die externe Bearbeitung in Lightroom registrieren. Hierzu klickt man nur den Button „wählen“ aus, navigiert zum Programmordner mit der .exe Datei der Anwendungen und schon steht diese im „Bearbeiten in“ Dialog von Lightroom zur Verfügung. Noch einfacher geht es, indem man im „Bearbeiten in“ Dialog „In einer anderen Anwendung bearbeiten“ auswählt, denn damit wird man auch gleich zu den Voreinstellungen geleitet.

Voreinstellungsmenü zur Festlegung externer Programme
Voreinstellungsmenü zur Festlegung externer Programme

 

Formatfragen

Um nun ein Foto in einer externen Anwendung bearbeiten zu können, wählt man „Bearbeiten in“ und sendet das Foto an die gewünschte Anwendung. Lightroom wird daraufhin fragen, wie man dabei vorgehen möchte. Ist das Originalfoto eine JPEG-Datei, stehen 3 Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Eine Kopie mit den Lightroom-Einstellungen bearbeiten. Hier werden alle bisherigen Entwicklungseinstellungen, die in Lightroom vorgenommen wurden in eine Kopie des Fotos eingerechnet und an die externe Anwendung geschickt.
  • Kopie bearbeiten. Hier wird nur eine Kopie der Originaldatei ohne Lightroom-Anpassungen erstellt und an die externe Anwendung geschickt.
  • Original bearbeiten: Hier wird wirklich das Originalfoto an die externe Anwendung geschickt und ggf. von dieser überschrieben.
Wie soll das Foto zur externen Bearbeitung weitergegeben werden?
Wie soll das Foto zur externen Bearbeitung weitergegeben werden?

Arbeitet man mit RAW- oder DNG-Fotos, steht nur der erste Punkt zur Verfügung. Weiterhin kann man festlegen, in welchem Format die Datei zur Bearbeitung an die externe Anwendung übergeben wird. Wenn das externe Programm mit Photoshop PSDs umgehen kann, kann man das auswählen. Viele Programme verstehen zumindest das verlustlose TIF-Format und wenn alle Stricke reißen, kann man JPEG als Format auswählen, muss sich dann aber mit einem Qualitätsverlust zufrieden geben, da JPEG natürlich nochmal komprimiert wird. Hat man die Möglichkeit PSD oder TIF zu nutzen und versteht sich die externe Anwendung auch auf hohe Farbtiefen von 16 bit, sollte man das unbedingt nutzen, da man hier mehr Freiraum bei der Bearbeitung hat. Warum das so ist, habe ich HIER genau beschrieben.

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Nach der Bearbeitung in der externen Anwendung

Hat man nun das Foto nach Wunsch in der externen Anwendung bearbeitet kann man dort einfach „Speichern“ auswählen, was normalerweise die Datei mit gleichem Dateinamen, Dateityp und im gleichen Verzeichnis speichert. Lightroom aktualisiert darauf hin den Katalog und zeigt das bearbeitete Foto in der Bibliothek an.

Was aber, wenn man in der externen Anwendung mehrere Variante erstellen möchte? Ganz einfach! Hier wählt man im externen Programm „Speichern unter„, das gleiche Verzeichnis wie für die erste Bearbeitung und vergibt nur einen neuen Dateinamen. Damit Lightroom etwas von der neuen Datei mitbekommt (sie hat nun ja nicht mehr den Namen der ersten Datei, die man von Lightroom an das externe Programm geschickt hat, muss nur dieses Verzeichnis in Lightroom synchronisiert werden. Hierzu geht man im Bibliotheksmodul links auf die Ordneransicht, klickt mit einem rechten Mausklick auf den Ordner, der die neue Datei enthält und wählt „Ordner synchronisieren„.

Ordner synchronisieren
Ordner synchronisieren

Lightroom durchforstet damit den Ordner und nimmt alle neuen Dateien darin automatisch in den Katalog auf. Der eigentliche Lightroom-Quickie ist also nur dieser Schritt, aber man muss wissen, wozu das überhaupt sinnvoll ist.

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Ein Kommentar

  1. Ich fände es cool, wenn Adobe irgend wann endlich hoffentlich möglichst bald auf den Trichter kommt, dass 2 mögliche Einträge für externe Programme (Photoshop mitgezählt) zu wenig ein können. Bei mir ist das zu wenig und die Synchro-Sache ist der einzige Weg, mit diesem Problem umzugehen.

Kommentare sind geschlossen.