Die neue nachbelichtet-Workstation Teil1: Die Komponenten und meine Überlegungen dazu

In den letzten Sonntags-Blick Beiträgen habe ich es ja schon angekündigt: Ich bauen eine neue "nachbelichtet-Workstation". Nun sind alle Komponenten beisammen und ich möchte euch im ersten Teil einen Überblick über die Ausstattung und meinen Überlegungen dazu geben.
Bitte beachte: Dieser Beitrag ist mehr als 3 Jahre alt. Manche Links, Preise, Produkte und Aussagen sind vielleicht nicht mehr aktuell!

Der WWDC 2013 hat es gezeigt: Wer für Videobearbeitung, anspruchsvolle Bildbearbeitung oder die Musikproduktion richtig Power braucht, wird in Zukunft nicht um einen PC herumkommen. Der angekündigte Mac Pro (Die „Urne“), verfügt zwar über eine wohl ziemlich leistungsfähige Grafikleistung, alles andere ist aber eher so „na ja“ und jede Erweiterung und jede Festplatte muss extern angeschlossen werden. Dazu dürfte wohl auch ein noch saftigerer Preis kommen als beim letzten Mac Pro Modell.

Darum wird mein Hauptrechner auch wieder ein PC, für den ich folgende Hauptmerkmale definiert habe:

  • Leistungsfähige Grafikkarte zur Unterstützung der Adobe Mercury Engine (Premiere Pro)
  • Viel Speicher für 64 bit Anwendungen
  • Reines SSD-System
  • Preiswert, ohne übertriebene Ausstattung
  • Leise und stabil

Der Prozessor: INTEL XEON E3-1230 V2 vs. Haswell i7-4770

Auch wenn die neuen INTEL Haswell CPUs bereits verfügbar sind, habe ich mich für eine Ivy-Bridge CPU entschieden und dabei nicht für einen i7-3770 Prozessor, sondern für den XEON E3-1230 V2.

Diese Workstation-CPU entspricht dem i7-3770 Modell, enthält aber keine Grafikfunktionen, verbraucht dadurch weniger Strom und ist deutlich günstiger. Er lässt sich auch nicht übertakten, was für ein stabiles und leises System ohnehin nicht in Frage kommt.

INTEL XEON E3-1230 V2
INTEL XEON E3-1230 V2

Während ein INTEL i7-3770 derzeit etwa 280 Euro kostet, ist der XEON E3-1230 V2 schon für 210 Euro zu haben. Der INTEL Haswell i7-4770 bringt in den relevanten Benchmarks übrigens nur etwa 5% mehr Leistung, dafür sind CPU und Board deutlich teurer. Rechnet man CPU, vergleichbares Mainboard und Kühlung im Vergleich, zahlt man für die 5 Prozent mehr Haswell-Leistung fast 40 Prozent mehr …

Das zweite wichtige Argument für die XEON E3 1230 V2 CPU ist die geringe Leistungsaufnahme und Wärmeentwicklung und die damit verbundenen geringen Kühlanforderungen. Der i7-4770 Haswell braucht 20 Watt mehr Leistung und ist jetzt schon berüchtigt, richtig heiß zu werden.

Die Kühlung der CPU erledigt ein Scythe Kabuto II Kühler effizient, leise und preiswert.

Das Mainboard: ASRock H77 Pro4/MVP

Die Wahl des Mainboards fiel auf das ASRock H77 PRo4/MVP mit Sockel 1155. Mit gut 70 Euro ist es ein sehr gut ausgestattetes und preiswertes Mainboard mit H77 Chipsatz.

Warum kein Z77 Board? Ganz einfach: Der Z77 Chipsatz ist nur für die Übertaktung interessant und da das die XEON CPU nicht unterstützt, kann man sich das Geld sparen. Warum kein B-75 Board? Der B-75 Chipsatz hat leider nur einen SATA-600 Anschluss und da ich mindestens zwei SATA-600 Platten betreiben möchte, scheidet auch dieser Chipsatz aus – außerdem kostet es nur unwesentlich weniger als ein H77 Board.

ASRock H77 Pro4MVP
ASRock H77 Pro4MVP

32 GB RAM von AData

Aufgerüstet wird das System mit den maximal vom Mainboard unterstützten 32 GB RAM. Diese bestehen aus 4 Modulen DDR3 RAM von AData. Da auch hier Overclocking keine Rolle spielt und das Board ohnehin nur max 1600er RAM-Module unterstützt, sind es 4 x 8GB DDR3-1600 XPG V2.0 Riegel.

Adata DDR3-1600 XPG V2.0
Adata DDR3-1600 XPG V2.0

Festplatten 2 x 256 GB SSD von AData

Die Festplatten des Systems bestehen aus zwei 256 GB SSDs von AData vom Typ SP900. Diese werden an zwei der 4 SATA-600 Schnittstellen des ASRock H77 angeschlossen.

Eine davon beherbergt das Windows 8 System und die Anwendungen, die zweite SSD ist für die aktuellen Projekte sowie die Cache- und Auslagerungseinstellungen von Photoshop, Premiere, Lightroom und After Effects reserviert.

Adata SP900 SSDs
Adata SP900 SSDs

Das Archiv-System ist extern in Form eines WD My Book Studio II per eSATA angebunden und bietet max. 6TB Speicherplatz. Zusätzlich gibt es in 6 TB und ein 4 TB NAS-System für Backups etc. in meinem Netzwerk.

Herkömmliche Festplatten kommen im System nicht mehr zum Einsatz, was Schwingungen und Lärm vermeidet.

Stromversorgung: Aerocool GT-700SG

Versorgt wird das ganze System über ein Aerocool GT-700SG Netzteil mit 700 Watt Leistung. Damit ist es der XFX Grafikkarte mehr als gewachsen und arbeitet auch im Lastbetrieb angenehm ruhig, da es nicht an der Leistungsgrenze betrieben wird. Das Kabelmanagement mit Flachbandkabeln sorgt außerdem für Ordnung im Gehäuse und dadurch auch zu einer besseren Luftzirkulation.

Aerocool GT-700SG
Aerocool GT-700SG

 

Gehäuse: NZXT H2

Damit das ganze System auch ein adäquates Zuhause bekommt, habe ich mich für das NZXT H2 ATX-Gehäuse von CaseKing.de entschieden. Dabei handelt es sich um ein gut gedämmtes Silent-Gehäuse mit ordentlicher Ausstattung, guter Kühlung und dezenter Optik.

NZXT H2 Gehäuse
NZXT H2 Gehäuse

Bis zu acht 3,5″ oder 2,5″ Festplatten können darin montiert werden – also genügend Spielraum, falls doch noch herkömmliche Festplatten etc. benötigt werden. Besonders interessant ist eine Docking-Station auf der Oberseite, mit der man schnell mal eine „nackte“ Festplatte einbinden kann.

Weitere Ausstattung:

Da ich noch ein Firewire-Audio Interface habe, benötige ich eine zusätzliche Firewire-Karte. Da diese Schnittstelle nicht mehr zum Standard der meisten Mainboards gehört, kommt eine Exsys Karte mit TI-Chip zum Einsatz. Für mein externes My Book Studio II ist außerdem noch ein eSATA-Anschluss erforderlich. Dieser kann über ein einfaches Slotblech bereitgestellt werden, welches mit einem internen SATA-Anschluss verbunden wird.

Die Kosten

Insgesamt belaufen sich die Kosten des gesamten Systems auf rund 1500 Euro (ohne Windows 8 Lizenz). Angesichts der Leistung und der recht exquisiten Ausstattung ein durchaus vertretbarer Preis. Lässt man eine SSD zu Gunsten einer „normalen“ Festplatte weg, begnügt sich mit 16 GB RAM und einer einfacheren Grafiklösung, kommt man auch mit knapp unter 1000 Euro hin. Das ist einfach eine Sache des Anspruchs und der jeweiligen Anwendung. Für anspruchsvolle Videobearbeitung sollte es aber schon das „große“ System sein.

Wie geht’s weiter?

In den nächsten Tagen erfahrt ihr mehr zum Zusammenbau des Systems und dann folgen ein paar Vergleiche zu meinem bisherigen Rechner. Bleibt dran!

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21 Kommentare

  1. Hallo

    Mich würde interessieren wie dienworkstation nun ab schneidet?

    Zufrieden oder doch wieder mac?
    Ist das neue imac2013 modell vergleichbar?

    Gruss wolfi

    • Da kommt noch was! Ich bin sehr zufrieden und arbeite täglich damit. Mac kommen für mich in diesem Bereich nicht mehr in Frage, weil mir einfach die Erweiterbarkeit und letztendlich auch die Leistung zum vernünftigen Preis fehlt.

  2. Kleiner Hinweis. Wenn ich nicht ganz blind bin, fehlt der Absatz zur verbauten Grafikkarte. Ich kann nur aus dem Kontext des Netzteils herausziehen dass es eine XFX ist

  3. Hey die Wahl der CPU & MB ist wirklich sehr gut gewählt!
    Bei dem RAM kannst du das günstigste Kit auf dem Markt nehmen.

    Bei den SSDs solltest du lieber eine von Samsung (840 EVO / PRO) nehmen – Oder wirst du von Adata gesponsort? 😛

    Beim Netzteil hast du einen kompletten Fehlgriff getätigt…die 700 Watt sind selbst im SLI-Betrieb völlig überdimensioniert – Somit arbeitet das Netzteil nicht sehr effizient. Dann lieber ein be quiet! System Power 7 400W ATX 2.31 oder ein teureres Modell mit Kabelmanagement.

    Gruß
    WebY

  4. Hi, hättest Du einen Tipp für den Bau eines PC´s der überwiegend für PS/LR genutzt wird? Welches Board ist das für gut geeignet? Weiviel von welchem RAM? Braucht man für PS/LR wirklich eine teure Grafikkarte oder reicht eine Standardkarte? So hohe grafische Anprüche braucht doch die 2D-Bildbearbeitung nicht, oder?
    Danke schon mal im voraus.
    LG Ralph

  5. Bei der Grafikkarte sollte man überdies überlegen, ob man einen Monitor via DisplayPort ansteuern möchte um die tatsächlichen 10Bit zu erhalten. Nur die Nvidia Quadro oder die Ati FirePro Karten können dies auch verarbeiten und übermitteln….

    • Ich habe es ausprobiert und der Unterschied zur 10 bit Übermittlung ist marginal (Eizo CG245 und nVidia Quadro 4000).

  6. Warum hast Du dich für den Xeon-1230V2 entschieden und nicht für den Xeon-1230V3 (Haswell)?
    Bei 15 Euro Mehrpreis beim Prozessor und 5 Euro beim Board (ASRock H87 Pro4) kommt es nur 7% teurer.

    Hat Dich die höhere TDP gestört?

    AVX 2.0 soll ja einen ordentlichen Schub geben, sollte es irgendwann einmal Software geben die es unterstützt.
    Ansonsten sind die Neuerungen vom Sockel 1150 ja eher gering…

    • Das liegt daran, dass die Planung schon länger her ist und erst alle Kooperationspartner unter einen Hut gebracht werden mussten. Allerdings war bei mir auch die Überlegung da und ich werde das noch einmal prüfen.

  7. Würdest du für einen Lightroom/Photoshop – PC auch auf 32GB Ram gehen? Mein Ziel ist es einen PC zu haben der auf LR und PS zugeschnitten ist. Vor allem bei der Geschwindigkeit.

  8. Vielen Dank für Deine super Tipps! Sowas habe ich schon lange gesucht! Bin gespannt auf die nächsten Teile. Hoffe, Du hast auch was zu Monitoren dabei.

  9. Was wäre denn nach deiner Einschätzung eine einfache Grafiklösung: Anwendungsschwerpunkt Photoshop CS6 und Lightroom.

    • Hier würde ich auf eine Nvidia 650 gehen z. B. HIER.
      Damit hat man genügend Reserven und kann große Displays mit 2560*1600 Auflösung anschließen.

Kommentare sind geschlossen.