Bye bye, Google Reader!

Es ist zwar noch ein bisschen früh, aber dass Google den Reader im Juli einstellen wird, hat mich schon sehr getroffen. Zwar war der Google Reader nicht mein hauptsächlicher RSS-Client, aber das Herz meiner Informationsquelle Nummer 1 und morgens noch vor einer Tasse Kaffee auf dem Tisch, ähhh dem Tablet.
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Das Hashtag #googlereader war letzte Woche ja bei Twitter eine ganze Zeit lang trending, aber viele taten das als den berühmten „Sack Reis“ ab. Ist auch klar: Wenn ich Konsument bin und mich von einigen wenigen Seiten mit Infos berieseln lasse, brauche ich keinen Google Reader, weil die Arbeit andere erledigen.

Wenn man ein Blog wie nachbelichtet betreibt und euch die interessantesten Themen aufbereiten möchte, ist man auf aktuelle Informationen und Trends angewiesen. Dazu kann man aber nicht jeden Tag alle interessanten Seiten von Hand oder per Bookmark aufrufen, sondern nutzt dazu einen Feedreader.

Ab dem 1.7. gibts keinen Google Reader mehr
Ab dem 1.7. gibts keinen Google Reader mehr

Hier bekommt man die Inhalter aller Seiten an einem Ort zusammenfasst und kann alle Schlagzeilen mit einem Blick „scannen“. Leider ist das Thema Newsfeeds und RSS nie so richtig bei den „normalen“ Benutzern angekommen (auch wenn ich dazu bekehren wollte wie HIER), weshalb Google nun wohl auch die Reißleine gezogen hat.

Der Reader war auch nie das eigentliche Feature, denn als Newsreader war es nie besonders hübsch oder gut zu bedienen. Google Reader war aber der Aggregator – die Komponenten, die alle News schön synchronisiert, verwaltet und diese für diverse Anwendungen auf dem Desktop, dem Tablet oder Smartphone als Datenquelle zur Verfügung stellt. Im Chrome Browser lese ich meine Feeds meisten mit Feedly. Ebenso auf dem Smartphone. Auf dem Tablets sind es Flipboard, Feedly oder Taptu, die von meinem Google Reader Account beliefert werden.

Meine Reader Statistik
Meine Reader Statistik

Abends auf der Couch blättere ich mit Flipboard, wie mit einem Printmagazin durch meine über 250 abonnierten RSS-Feeds. Ein schneller Blick auf dem Smartphone mit Feedly bringt auch immer wieder die neuesten Themen zum Vorschein und egal wo ich meine News lese, der Google Reader hält alles zusammen und weiß, was ich schon gelesen habe.

Auch die Statistiken im Reader halfen mir immer, unnötige RSS-Abos zu kündigen oder weitere Themen hinzuzufügen. Klar gibt es jede Menge anderer RSS-Reader. Outlook und Thunderbird haben welche eingebaut. Es gibt Apps wie Reeder für den Mac, Pulse für iOS und Android und viele andere Anwendungen für diesen Zweck. Die meisten davon setzen aber auf den Google Reader auf.

Feedly hat angekündigt, die Funktionalität des Google Readers übernehmen zu wollen und die Schnittstelle dazu geklont. Ich habe auch kein Problem damit komplett auf Feedly zu setzen, aber es geht dabei die Vielfalt und Flexibilität verloren, die man bislang hatte.

Twitter und Facebook sind hingegen absolut kein Ersatz für RSS. Zu unübersichtlich und zu flüchtig sind Timelines und Statusmeldungen. Sicher gibt es Alternativen zum Google Reader, aber es wird wohl nicht mehr das Selbe sein.

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7 Kommentare

    • Als Ersatz für den Reader selbst gibt es natürlich jede Menge Alternative, nicht aber für die Synchronisation gelesener Feeds etc. Ich nutze Flipboard, Feedly, Reader Clients auf verschiedenen Desktops, Notebook, Tablets und Smartphones und möchte natürlich alles synchron halten, egal womit ich gerade meine Feeds lese. Google Reader habe ich ohnehin fast nie zum Lesen genutzt.

  1. Der nächste Dienst von Google ist doch auch schon eingestellt und zwar die Desktopversion von Snapseed. Die läuft zwar unter dem Label Nik Software, aber das Unternehmen gehört ja auch zum Googlekonzern. Ich vermute Mal im Laufe der Zeit wird man den ein oder anderen Dienst auch noch abstossen. Doch um den Reader ist es wirklich Schade.

  2. Da schießt sich Google garantiert ein Eigentor! Denn zum einen erfährt Google nirgends so viel über einen User als anhand der abonnierten RSS-Feeds. Und zum zweiten kenne ich schon sehr viele, die die Einstellung des Google Readers als Warnschuss verstehen. So nach dem Motto „und welcher Dienst ist der nächste?“ Ich habe die Hoffnung, dass es eine vernünftige offene Schnittstelle geben wird, denn ich lese alle meine Feeds auf unterschiedlichen Clients, je nach Gerät. Byline auf dem iPhone, Reeder auf dem iPad und normal im Browser die „einfache“ Google Reader Seite…

    • Diese Hoffnung hege ich auch! Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Google dem Reader vielleicht ein anderes Label aufdrücken könnte und er in ähnlicher Form innerhalb von G+ wiedergeboren wird.

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