Ein paar wichtige und interessante Tipps und Tricks zur Sony SLT-a77

Nun bin ich seit fast 4 Wochen mit der Sony SLT-a77 unterwegs und die Kamera macht mir richtig Spaß. Einige Fragen kamen dann doch auf. Einige Probleme hatte ich dann trotzdem. Welche das waren und wie man sie ganz einfach beseitigen kann, habe ich hier kurz zusammengefasst.
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Den ersten größeren „Dauerbetrieb“ hat die Sony SLT-a77 nun auch schon hinter sich. Etwa 300 Bilder plus etwa 10 Minuten HD-Video im 50p Format, brauchten doch nur etwa 30% Akkuleistung, bei normaler Nutzung der Kontrollfunktionen. Da ich nun auch den Batteriegriff VG-C77 samt eines zweiten Akkus an der Kamera habe, ist der Stromverbrauch wirklich kein Thema mehr. Aber auch ohne Batteriegriff kann man wohl bedenkenlos den ganzen Tag und eine 16GB Speicherkarte voll fotografieren und filmen.

Sony SLT-a77

Ich habe übrigens einmal einen günstigen Alternativakku für die a77 bestellt und ausprobiert und bislang keinerlei Unterschiede in Lade- und Laufzeit zum Original von Sony feststellen können.

Fokusfeinjustierung beim 2.8/16-50 SSM erforderlich

Nach dem Shooting (Babyfotos) fiel mir auf, dass trotz korrekter Fokussierung über die manuelle Auswahl der Fokuspunkte die Schärfe etwas hinter dem eigentlich gewünschten Punkt lag. Damit waren die Augen, bei denen ich genau auf die Pupillen fokussiert habe leicht unscharf.

Über den Menüpunkt Schraubenschlüssel-> 2 -> AF Mikroeinstellung -> AF-Anpassungseinst. „Ein“, lassen sich original Sony-Objektive feinabstimmen. Ein Wert von -4 führte zur optimalen Schärfe. Bei meinem 70-300 4.5-5.6 SSM Objektiv waren hingegen keinerlei Korrekturen nötig.

Um das Objektiv zu justieren, montiert man seine Kamera auf ein Stativ, nimmt Blende 2.8 und 50mm Brennweite und den Spot- oder Lokalautofokus mit manuellen Autofokuspunkten. In etwa 2m Entfernung legt man einen Meterstab in Achse zur Kamera und stellt mit dem mittleren Fokuspunkt auf einen Wert der Meterskala scharf und macht leicht schräg von oben ein Foto.

Vor- und nach der AF-Feineinstellung – der Fokusmesspunkt liegt auf der 0

Um wirklich aussagekräftige Werte zu bekommen, muss man das Foto am Rechner betrachten – ich hatte zumindest auf dem Kameradisplay – auch mit aktivierter Vergrößerung – keine wirkliche Einschätzung der Situation. Liegt nun der Schärfebereich hinter dem Fotografierten Wert auf dem Lineal oder Meterstab (Backfocus), muss ein negativer Wert zur AF-Feinkorrektur eingegeben werden. Liegt der Schärfepunkt davor (Frontfocus), muss ein positiver Wert angenommen werden.

In meinem Fall war es ein leichter Backfocus, den ich mit -4 ausgleichen konnte. Übrigens lässt sich diese AF-Feineinstellung bei vielen aktuellen DSLR-Kameras durchführen und oft ist es gerade das, was die gewünschte Schärfe bringt. Ich habe auch bei meiner D7000 alle Objektive feinjustiert.

Dem GPS auf die Sprünge helfen

Die a77 ist eine der wenigen DSLR-Kameras, die über einen eingebauten GPS-Empfänger verfügen. Das macht Geotagging natürlich sehr einfach, weil man keinerlei externe Lösung oder gar Nacharbeit benötigt. Leider brauchte das GPS der Sony teilweise extrem lange, bis es einen GPS-Fix hatte und damit GPS-Daten bei der Aufnahme in die Bilder schreiben konnte.

Kein GPS Empfang? Ein paar Tricks helfen!

Hier helfen zwei Dinge: Sony stellt einen GPS-Almanach zur Verfügung. Das ist eine kleine Datei, die man in ein Verzeichnis auf der SD-Karte schiebt und den GPS-Empfänger unterstützt. Einfach erklärt ist der GPS-Almanach eine Art Fahrplan der GPS-Satelliten. Mit dem Almanach erfährt der GPS-Empfänger, wo sich die Satelliten in etwa befinden müssen und muss nicht erst auf alle Daten warten. Das führt zu einem deutlich schnelleren GPS-Fix.

Allerdings sind diese Almanachdaten nur 6 Wochen gültig und müssen dann wieder neu auf die Karte gespielt werden. Windows-Anwender finden auf der mitgelieferten CD eine Windows-Software – den Picture Motion Browser – der diese Almanach-Datei automatisch aktualisieren kann.

Der Mac-User kann den Almanach auch direkt HIER herunterladen und auf der Speicherkarte in das Verzeichnis /Private/SONY/GPS speichern.Gegebenenfalls müssen hier die Ordner noch angelegt werden (Groß-/Kleinschreibung beachten!).

Einfach geht es aber mit dem kostenlosen Tool GPSassist, das eine SD-Karte mit Sony-Datenbank automatisch beim einlegen im Kartenleser erkennt und den Almanach aktualisiert.

So getuned findet die a77 bereits nach etwa 30 Sekunden nach dem Einschalten ein verwertbares GPS-Signal.

GPS noch schneller machen

Hilfreich ist außerdem, die Standby-Zeit der Kamera auf 30 Minuten einzustellen: Schraubenschlüssel -> 1 -> Strom sparen. Damit bleibt die Kamera auch zwischen zwei Fotos auf GPS-Empfang und hat sofort die korrekte Position parat, sobald der Auslöser angetippt wird. Dazu darf man die Kamera natürlich nicht ausschalten. Meiner bisherigen Erfahrung nach hat das keinen wirklich großen Einfluss auf die Batterielaufzeit – zumindest nicht, wenn man das hintere Display in Schutzstellung einklappt.

Sicher tun sich in der nächsten Zeit noch weitere Dinge auf, die das Leben mit der Sony SLT-a77 noch einfacher machen. Wenn Du einen Tipp hast – immer her damit!

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17 Kommentare

  1. Guten Tag Herr Dollinger,
    ich weiß ja dass dieser Beitrag schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, aber da ich selbst eine SLTA77V mein Eigen nennen darf hätte ich dazu doch noch eine Frage.
    Ich verwende an der Sony ein Tamron SP AF17-50mm F/2.8 XR [IF] A16 und ein Sigma DC 18-250mm 1:3.5 – 6.3 MACRO HSM. Bei beiden konnte ich feststellen, dass die Fokusierung nicht 100% ig korrekt arbeitet. Nun wollte ich beim Tamron nach Ihrer Beschreibung vorgehen, aber ich bekomme es einfach nicht hin. In einer Entfernung von 2 m mit einer Brennweite von 50mm kann ich unmöglich soweit auf den Meterstab zoomen um eine korrekte Fokusierung auf einen fixen Bereich zu erreichen. Die Fokusvergrößerung hilft hier auch nicht sonderlich weiter. Hätten Sie einen Tip wie ich das, wie in Ihrem Beispiel dargestellt, doch erreichen kann?
    Danke für etwaige Info

    • Hallo, ich möchte bei meine Alpha 77ii die Fokussiermethode im Automatikmodus ändern. Weiss jemand wie und ob das möglich ist?

  2. gibt es eine ähnliches Tool für Windows? die Kamera jedes mal manuell anschließen will ich nicht :D, da finde ich die Sache mit der SD-Karte eine extrem pfiffige Lösung.

  3. Ich habe die Alpha 77 seit ca. drei Wochen und habe mir hier schon ein paar gute Tipps geholt, vielen Dank. Eine (vielleicht dumme) Frage noch: Muss ich den Almanach auf alle Speicherkarten laden, die ich habe, oder wird eine neue Version automatisch in die Kamera übertragen?

  4. Derzeit wundere ich mich bei meiner nagelneuen SLT A77 über die mangelhafte Auflösung der Video-Szenen im Vergleich zu Aufnahmen mit Sony HDR XR520 VE. Schon ein Einzelblid von der Video-Szene ist viel weniger scharf als eine Standbildaufnahme vom gleichen Ort und gleicher Einstellung.
    Natürlich sind die Freistell-Möglichkeiten hier viel besser. Doch nervt mich die schwache Videoauflösung schon.

    • Filmen mit der DSLR erfordert eine andere Herangehensweise. Zuerst solltest du die Farbeinstellung auf „Portrait“ mit Farbe und Kontrast auf -3 und Schärfe auf -2 einstellen. Damit bekommst du ein „flaches“ Farbprofil, das sich in der Nachbearbeitung sehr gut einstellen und schärfen lässt. Natürlich kommt es auch auf das Objektiv etc. an.

  5. Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich bin derzeit noch in der Suchphase für eine neue Kamera und kann sagen, daß die Sony a 77 mein derzeitiger Favorit ist. Also passet der beitrag richtig gut. Ich habe aber immer mal von unterschiedlichen Bezeichnungen gelesen. Also mal a77v oder dann auch a77vk. Kann mir da jemand weiter helfen wo da die Unterscheide sind? Selbst bei Sony direkt habe ich nicht so das Richtige dazu gefunden.

    • Das K bedeutet wohl Kit, d. h. es ist ein Objektiv dabei. Ich würde mich heute aber eher die Alpha 7 oder eine Canon 70D ansehen …

  6. Der Beitrag war für mich (DSLR Neuling) echt hilfreich, mit der AF Mikroeinstellung habe ich allerdings meine Probleme, Einstellung der Kamera: 24M, Blende 2,8, Brennweite 50mm, welche ich dann auf einen festen Untergrund in 60cm Höhe gestellt habe und auf dem Boden ein Bandmaß 2m ausrollte, ich machte mehrere Fotos, verschiedene ISO und Belichtung im Abstand von knapp 2 Metern, schräg auf das Maßband welche beiweitem nicht an die Qualität der obigen Fotos reicht, Linien sind sehr verschwommen, dass eine Einstellung nicht möglich ist. Habe ich bei den einzustellenden Größen etwas mißinterpretiert ?

  7. Ich schließe die Kamera jedes mal beim Bilder transportieren an den Rechner und die Kamera bekommt automatisch ihr GPS update.

    Danke für die restlichen Tipps.

  8. Hallo Markus
    Ich hätte eine Frage, hast du nachdem du das 16-50 an der Alpha 77 feinjustiert hast auch mit 16 mm den Autofokus getestet?
    Bei mir passt das dann nicht mehr.
    Auch wenn ich mit 50 mm Brennweite (nach der Feinjustierung) auf ein näheres Objekt ca. 35+ scharfstelle ist der Schärfepunkt ganz wo anders.
    Woran könnte das leigen?

    • Das ist leider normal. Man kann mit der aktuellen Firmware (1.07) nur einen einzelnen Mikro-AF-Wert einstellen, der bei anderen Brennweiten aber leider nur mehr schlecht als recht passt. Es sollte eine Firmwareaktualisierung geben, bei der man Brennweitenabhängige Mikro-AF-Werte einstellen kann – bisher gibt es das leider nicht. Bis dahin würde ich auf einen Mittelwert einstellen, den man am häufigsten benutzt.

  9. Danke für den Genialen Tip mit dem Almanach für bessere GPS Performance (habe Linux – da geht es nur Manuell). Eigentlich sollte den die Kamera mit dem „power“ Prozessor selbst erstellen können (zumindest für ein paar Tage) – aber OK. Außerdem Verstehe ich nicht, warum kein Hersteller BlueTooth und/oder WLAN mit einbaut. Hier könnte man zum einen übers Handy die Daten selber laden – und hätte dann eine Smartphone vergleichbare Startzeit. Zum anderen könnte man dann Bilder / Vorschaubilder direkt auf ein Speicher auslagern (egal ob Cloud oder nur auf einem weiteren Massenspeicher).

    Zum Thema Original Akku bei LiIon oder LiPoly Batterien – würde ich immer zum Original raten. Wer schon mal einen solchen Akku explodieren gesehen hat – nur weil die Schutzschaltung für Tiefentladung bzw. Überhitzung nicht sauber funktioniert hat – wird das Geld gerne anlegen. Die Schutzschaltungen sind nämlich sehr schlecht zu überprüfen – den Aufwand machen deshalb nur Markenhersteller oder Hersteller die dieses im Nahmen der Geräteherstellers machen (der tut das Fordern – alleine schon wegen den Haftungsfragen). (Übrigens muss ich mich beruflich damit auseinandersetzten – deshalb kenne ich mich da sehr gut aus). Auch die Haltbarkeit ist je nach Herstellung teilweise sehr begrenzt – da für die Herstellung hoch-kapazitiver Akkus sehr fiel Aufwand getrieben werden muss.

    • Unter Linux kann man das Laden der GPS-A Daten auf die SD-Karte automatisieren mittels einer udev-Regel und einem simplen BASH script (ähnlich GPSAssist für Mac). Mehr dazu weiß Tante Google.

  10. Danke für den Tip mit dem GPSAssist-Tool. Hatte dies bislang immer manuell heruntergeladen, werde aber jetzt mal dieses Tool probieren.

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